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David Storl bejubelt seinen EM-Titel.
© dpa

Leichtathletik-EM in Amsterdam: David Storl und Gesa Krause holen Gold

Am letzten Tag der Leichtathletik-EM holen Kugelstoßer David Storl und Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause Gold. Zudem gibt es vier Mal Bronze.

Dritter EM-Titel für Kugelstoßer David Storl, erster EM-Titel für die Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause - und dann auch noch Bronzemedaillen durch zwei Staffeln, Hochspringer Eike Onnen und den 5000-Meter-Läufer Richard Ringer. Im Endspurt haben die deutschen Leichtathleten bei den Europameisterschaften in Amsterdam am Sonntag mit sechs Medaillen noch einmal kräftig abgesahnt.

Das 100-köpfige EM-Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) - Durchschnittsalter 25,2 Jahre - heimste in 44 Entscheidungen 16 Medaillen ein - fünfmal Gold, viermal Silber und siebenmal Bronze. Am Dienstag wird das Olympia-Aufgebot (12. bis 21. August) nominiert. „Heute hat sehr viel sehr gut funktioniert. Das war ein richtig toller emotionaler Abschluss für das ganze Team in Richtung Rio“, sagte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska.

Storl findet seine Lockerheit

Gold mit Hopp, Step und Jump hatte am Samstagabend der erst 19 Jahre alte Dreispringer Max Heß aus Chemnitz gewonnen - eine Sensation in der Sandgrube. „Was man liebt, macht man mit Hingabe und Leidenschaft“, sagte er - und widmete seinem Trainer Harry Marusch lachend 50 Prozent seiner Goldmedaille: „Da steckt eine ganz große Arbeit von ihm dahinter.“ Silber gab es für Speerwerferin Linda Stahl und Stabhochspringerin Lisa Ryzih.

Drei Tage nach dem Titel für seine Trainingspartnerin Christina Schwanitz sorgte Storl für einen weiteren Glanzpunkt im Olympiastadion von 1928. Der 25 Jahre alte Leipziger jubelte, als er mit 21,31 Metern sein drittes EM-Gold nach 2012 und 2014 aus dem Ring gezaubert hatte - und probte schon mal die Siegerpose für Rio. Olympia-Gold fehlt ihm noch. Der Pole Michal Haratyk hatte als Zweiter aber nur zwölf Zentimeter Rückstand. „Heute habe ich die Lockerheit gefunden“, meinte Storl, „aber das war noch nicht so, wie ich mir das für Rio vorstelle. Ich bin aber ganz zuversichtlich.“

Die Bilanz der EM 2014 von Zürich (acht Medaillen) war schon vor dem Schlusstag getoppt. Von der Europameisterschaft 2012 in Helsinki, die ebenfalls im Olympia-Jahr stattfand, brachten die deutschen Athleten um den in Amsterdam fehlenden Robert Harting ebenfalls 16 Medaillen mit.

Krause läuft deutschen Rekord

Die junge Mannschaft präsentierte sich fünf Wochen vor Olympia als starkes Team. „Manchmal ist es außergewöhnlich gut gelaufen“, sagte Gonschinska, „manchmal war es mit viel Lehrgeld verbunden.“ Aber es gab deutlich mehr Licht als Schatten. Und am Schlusstag noch einmal sechs Medaillen.

Nach Bronze bei der EM 2012 und der WM 2015 in Peking schnappte sich Gesa Felicitas Krause diesmal in persönlicher Bestzeit von 9:18,85 Minuten ihren ersten ganz großen Titel. „Es lief wie geplant. Der deutsche Rekord ist seit Jahren mein Ziel. Dieser Ansporn bleibt“, verkündete die 23-Jährige aus Frankfurt. Krause erwies sich als würdige Nachfolgerin von Antje-Möldner Schmidt, deren Rekord sie nur um 31 Hundertstelsekunden verfehlte

Zwei Staffeln jubeln

Das deutsche Sprintquartett mit Tatjana Pinto (Paderborn), Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen), Gina Lückenkemper (Dortmund) und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) musste sich in 42,48 Sekunden nur Gastgeber Niederlande und den Britinnen geschlagen geben. „Medaille ist Medaille. Wir freuen uns alle riesig. Mal sehen, wie es in Rio ausgeht“, meinte Haase. Die erst 19 Jahre alte Lückenkemper jubelte bei den Titelkämpfen zum zweiten Mal: Schon über 200 Meter hatte die Schülerin aus Dortmund einen Bronze-Sprint hingelegt.

Die Männer zogen 20 Minuten später nach: Rekordhalter Julian Reus (Wattenscheid), Sven Knipphals (Wolfsburg), Roy Schmidt und Lucas Jakubczyk (Berlin) wurden über 4 x 100 Meter in 38,47 Sekunden hinter den Briten und Franzosen ebenfalls Dritte.

Der Deutsche Meister Eike Onnen (Hannover) teilte sich Bronze mit dem Briten Chris Baker - beide meisterten 2,29 Meter. „Ich habe nicht den ersten Platz verloren, sondern den dritten gewonnen“, sagte Richard Ringer nach dem irren Fotofinish über 5000 Meter. Der 27-Jährige aus Friedrichshafen war zeitgleich in 13:40,85 Minuten mit den beiden Spaniern Ilias Fifa und Adel Mechaal ins Ziel gestürmt. (dpa)

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