Eisbären-Trainer vor dem Abschied: Das Werk von Uwe Krupp bleibt unvollendet
Bei Uwe Krupp stehen die Zeichen auf Abschied aus Berlin. Er geht wohl zu Sparta Prag. Der Abgang des Trainers kommt nach dem knapp verlorenen Finale zu keinem günstigen Zeitpunkt für die Eisbären. Ein Kommentar.
Als Uwe Krupp im Dezember 2014 nach Berlin kam, fühlte sich das wie ein Versprechen für eine starke Zukunft bei den Eisbären an. Für Vorgänger Jeff Tomlinson waren die sieben von seinen Vorgängern Pierre Pagé und Don Jackson gewonnenen Meistertitel immer mehr eine Hypothek als ein Fundament für neue Erfolge. Unter dem großem Trainer Uwe Krupp, der als Weltklassespieler viel gewonnen hat, sollte sich das ändern. So schien es jedenfalls, denn schließlich hatte der Trainer Krupp beim Nationalteam und dann bei den Kölnern Haien gute Arbeit geleistet.
Doch dort war ihm kein Titel vergönnt, wie jetzt in Berlin – die Niederlage am Donnerstag in München im siebten Spiel der Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga ist wohl zugleich Uwe Krupps Abschied aus Berlin und aus Deutschland. Er steht in Verhandlungen mit dem tschechischen Erstligisten Sparta Prag. Noch haben Trainer und Klub die Trennung nicht offiziell verkündet, aber das wird wohl in Kürze passieren.
Krupp sagt offen, dass er keinen neuen Vertrag in Berlin unterschrieben habe. Krupp wird die Eisbären also wohl ohne einen Titel verlässt, sein Werk und Wirken in Berlin wird nach dem knappen Scheitern in der jüngsten Finalserie damit ein unvollendetes sein.
Krupp hat offensichtlich keine Freude daran, den Weg weiterzugehen
Saison für Saison ging es aufwärts unter Krupp bei den Eisbären, jedes Mal kamen die Berliner in den Play-offs eine Runde weiter. In diesem Jahr waren sie zumindest schon mal die zweitbeste Mannschaft, aber Krupp hat offensichtlich keine Freude daran, den Weg weiterzugehen. Zu lange hatte der Klub mit einem neuen Vertragsangebot an den Trainer gezögert und dann wirkt es zur Zeit auch nicht so, als würde die Mannschaft kommende Saison stärker werden können als diesmal. Leistungsträger wie Torwart Petri Vehanen (Karriereende) und Louis-Marc Aubry verlassen den Klub, um zwei Beispiele zu nennen.
Die zurückliegende Saison war die erfolgreichste für die Eisbären seit fünf Jahren – insofern hätten die Verantwortlichen viel dafür tun sollen, dass der Weg mit Krupp weiter gegangen werden kann. Wenn der Trainer nun Abschied nimmt, sind die Berliner dazu gezwungen, sich trotz eines soliden Fundamentes neu zu sortieren. Dafür ist eine Saison nach einen Fast-Meistertitel kein günstiger Zeitpunkt.