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Kennt den Gegner. Herthas Torhüter Schwolow kam vom SC Freiburg.
© Müller/Imago

Hertha BSC am Sonntag zu Gast in Freiburg: Dank Torwart Schwolow mit Infos aus erster Hand

Hertha hat lange nicht in Freiburg gewonnen. Das soll sich am Sonntag nach Möglichkeit ändern. Dabei helfen könnte auch spezielles Insiderwissen.

Bruno Labbadia verbesserte sich umgehend. Der Trainer von Hertha BSC hatte über die anstehende Winterpause in der Fußball-Bundesliga gesprochen, aber der Ausdruck „Winterpause“ kam ihm dann doch seltsam unpassend vor. „Weihnachtsferien muss man ja sagen“, korrigierte sich Labbadia.

Oder besser: Weihnachtsferienchen.

Einmal muss Hertha BSC noch ran, an diesem Sonntag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg, danach sind tatsächlich Ferien. Aber eben nur kurz. Exakt eine Woche Freizeit gewährt Labbadia seinen Spielern, am Nachmittag des 28. Dezember starten sie dann schon wieder mit der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den FC Schalke 04, das bereits einen Tag nach Neujahr auf dem Programm steht.

Auch in der fußballfreien Zeit müssen sich die Profis zwei Coronatests unterziehen, weshalb Hertha die Spieler in dieser Woche gebeten hat, Berlin über die Feiertage nicht zu verlassen. Angesichts der Privilegien, die ein Profifußballer bei der Ausübung seines Berufs gerade genießt, ist es wohl ein erträgliches Opfer. „Wir sind alle glücklich, dass wir unserem Job nachgehen können“, sagt Labbadia. „Und alle mit dafür verantwortlich, dass es so bleibt.“

Defensiv ist Hertha jetzt stabiler, aber das 0:0 gegen Mainz zuletzt war ein Dämpfer

Anders als für die Freiburger, die einen Tag vor Heiligabend sogar noch im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart ranmüssen, endet für Hertha am Sonntagnachmittag ein zehrendes und alles in allem höchst turbulentes Sportjahr.

Und auch wenn Labbadias Mannschaft seit inzwischen vier Spielen unbesiegt ist und in den vergangenen Wochen deutlich an defensiver Stabilität gewonnen hat: Das jüngste 0:0 im eigenen Stadion gegen den Abstiegskandidaten Mainz 05 war ein Dämpfer für die sich regende Euphorie.

Umso wichtiger wäre ein erfolgreicher Jahresabschluss in Freiburg, selbst wenn der Sportclub im Unterschied zu Mainz ein Gegner auf Augenhöhe ist. In der Tabelle liegt er einen Platz und einen Punkt vor Hertha. Das hängt auch mit dem Spiel gegen Mainz zusammen. Mit dem, das die Freiburger vor vier Wochen im eigenen Stadion 1:3 verloren haben.

Es war der erste Saisonsieg für den damaligen Tabellenletzten Mainz. Und er hatte befreiende Wirkung: vor allem auf die Freiburger, die seitdem vier Spiele ungeschlagen sind und zuletzt sogar zweimal hintereinander gewonnen haben. „Es ist auffällig, dass es nach dem Mainz-Spiel noch mal ein Umdenken gab, dass sie noch mal enger zusammengerückt sind“, sagt Bruno Labbadia über die Freiburger.

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Hertha hat gegen den Sportclub eine positive Gesamtbilanz, eine positive Heimbilanz und eine positive Auswärtsbilanz. Allerdings liegt der letzte Sieg in Freiburg schon mehr als zehn Jahre zurück. Es war ein 3:0-Erfolg in der Abstiegssaison 2009/10.

Arne Friedrich, Herthas aktueller Sportdirektor, verteidigte damals noch in der Viererkette. Seitdem ist der Sportclub gegen die Berliner zu Hause sieben Mal ungeschlagen geblieben; die jüngsten beiden Heimspiele gewann er, jeweils 2:1.

Möglicherweise helfen Hertha gewisse Insiderkenntnisse, um diese Serie zu beenden. Torhüter Alexander Schwolow stand vor seinem Wechsel im Sommer fünf Jahre lang bei den Freiburgern unter Vertrag.

Trainer Labbadia macht es ganz gerne mal, bei seinen Spielern zu deren Ex-Klubs Informationen aus erster Hand einzuholen, sie zu fragen: „Passt unser Plan? Siehst du noch etwas, was wir vielleicht vergessen haben?“ Auch mit Alexander Schwolow hat er das getan. „Es wär’ ja blöd, wenn wir das nicht ausnutzen würden.“

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