zum Hauptinhalt
Weiter geht's: Beim Chemnitzer FC fällt die Konzentration auf das sportliche Geschehen derzeit schwer.
© Andreas Gora/dpa

Erstes Heimspiel nach Neonazi-Eklat: Chemnitzer FC setzt Zeichen gegen Extremismus

Nach dem Entsetzen um die Trauerbekundung für einen Neonazi hat sich der Chemnitzer FC beim ersten Heimspiel gegen Radikalismus positioniert.

DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat sich zufrieden damit gezeigt, wie der Chemnitzer FC und viele seiner Fans im Spiel der Fußball-Regionalliga Nordost gegen Budissa Bautzen am Samstag Zeichen gegen Radikalismus gesetzt haben. „Eine klare Mehrheit der Fans hat diese Position bezogen“, sagte er beim Besuch im Stadion an der Gellertstraße.

Allerdings demonstrierten mehrere Hundert Ultras und ihre Sympathisanten in den Anfangsminuten mit einem Boykott gegen die Vereinsführung, die sich nach dem Trauerskandal vor zwei Wochen von drei langjährigen Mitarbeitern getrennt hatte. Am 9. März war in der Partie gegen die VSG Altglienicke im Stadion eines verstorbenen Rechtsradikalen gedacht worden.

Tabellenführer CFC gewann die Partie vor 4333 Zuschauern mit 1:0 (0:0). Den Treffer erzielte Daniel Frahn (53.), der beim Skandalspiel vor zwei Wochen ein T-Shirt mit der Aufschrift „Support your local Hools“ gezeigt hatte und dafür vom Verband für die zurückliegenden beiden Auswärtsspiele gesperrt worden war.

Auf Werbebanden, Plakaten, Aufklebern und T-Shirts setzte sich der Verein für „Toleranz, Weltoffenheit, Fairness“ ein. CFC-Geschäftsführer Thomas Sobotzik distanzierte sich im Namen des Vereins im Vorwort des Stadionhefts „ausdrücklich von jedem extremistischem Gedankengut“. Die Mannschaft hatte zuvor in einem offenen Brief appelliert: „Es ist Zeit, Farbe zu bekennen und zu zeigen, dass Chemnitz himmelblau und nicht braun ist!“ (dpa)

Zur Startseite