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Verzweiflung pur: Auch Arjen Robben (l.) konnte die Niederlage des FC Bayern nicht abwenden.
© dpa

Niederlage gegen Real Madrid: Champions League: Schlechte Aussichten für Bayern München

Es lief lange vieles gut für Bayern München gegen Real Madrid im Champions-League-Viertelfinale. Doch ein verschossener Elfmeter brachte den FCB auf die Verliererstraße.

Zuerst die Chancen nicht genutzt und dann von Ronaldo im Alleingang bezwungen: Der FC Bayern hat wieder einmal in Real Madrid seinen Meister gefunden. Nach der 1:2 (1:0)-Niederlage im Viertelfinalhinspiel der Champions League droht dem deutschen Rekordmeister zum ersten Mal seit 2011, die Runde der besten Vier zu verpassen. Die Münchner, die nicht nur auf den an der Schulter verletzten Robert Lewandowski verzichten mussten, sondern ab der 61. Minute auch auf Javier Martinez, der nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot gesehen hatte, waren am Dienstagabend eine Halbzeit lang überlegen und verdient durch Arturo Vidal in Führung gegangen. Anschließend verpassten sie es jedoch, den Vorsprung auszubauen und vergaben unter anderem einen Handelfmeter erneut durch den Chilenen Vidal. Nach der Pause drehte Real durch zwei Tore von Cristiano Ronaldo die Partie.

Als ehemaliger Real-Trainer weiß Ancelotti um die Stärke der Madrilenen. Am liebsten, so hatte er am Tag vor dem Spiel wissen lassen, wäre es ihm, wenn „Ronaldo auf der Bank, Benzema auf der Tribüne und Bale zu Hause“ sitzen würden – wohl wissend, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird. In der Anfangsphase aber stand vor allem die Defensive der Spanier im Blickpunkt. Die Münchner holten in den ersten vier Minuten drei Eckbälle heraus und beschäftigten Real in der eigenen Hälfte. Aber die erste gefährliche Aktion hatten die Madrilenen. In der 16. Minute flankte der ehemalige Münchner Toni Kroos den Ball auf den Kopf von Sergio Ramos. Doch Torhüter Manuel Neuer lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an die Querlatte und verhinderte damit einen Rückstand des FC Bayern.

Vidal setzt sich durch und trifft zum 1:0

Die Spanier, die in ihrer Hintermannschaft in Pepe und Raphael Varane gleich auf zwei erfahrene Innenverteidiger verzichten mussten, standen kompakt und störten früh, um den FC Bayern von der gefährlichen Zone fernzuhalten. Nach 20 Minuten fanden die Gastgeber aber immer häufiger kleine Lücken, um das Geschehen weiter Richtung Strafraum zu verlagern. Wie in der Anfangsphase sprangen so drei Ecken nacheinander heraus – und die dritte führte zum Erfolg. Thiago schlug sie in die Mitte des Strafraums, dort setzte sich Arturo Vidal gegen Nacho durch und köpfte den Ball zum 1:0 ins Netz.

Vidal hätte die Partie bis zur Pause entscheiden können, aber zunächst köpfte er den Ball unbedrängt aus sieben Metern vorbei, dann schoss er vom Elfmeterpunkt über das Tor. Schiedsrichter Nicola Rizzoli hatte zuvor ein Handspiel von Dani Carvajal ausgemacht und in der Schlussminute der ersten Halbzeit auf Strafstoß entschieden, dabei hatte der Real-Verteidiger den Ball mit der Brust gestoppt.

In 52 Spielen hintereinander hatte Real Madrid stets jeweils mindestens ein Tor erzielt und dass diese Serie auch in der 53. Partie nicht riss, verdankten die Spanier Ronaldo. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff erzielte er beinahe aus dem Nichts den Ausgleich. Das Gegentor brachte die Münchner aus dem Konzept. Sie schwächelten nun in der Defensive. Die Spanier aber scheiterten an Neuer, der einen Kopfball von Bale glänzend parierte. Und Ronaldo war auch dafür verantwortlich, dass der FC Bayern die letzten 30 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Javier Martinez foulte den Weltfußballer zweimal innerhalb von drei Minuten und sah als Konsequenz in der 61. Minute Gelb-Rot. Nun drückten die Madrilenen auf den Siegtreffer, zweimal stand Neuer im Weg: Einmal rettete er gegen Benzema, dann gegen Ronaldo. In der 77. Minute aber war er machtlos, als Ronaldo aus kurzer Distanz zum 2:1-Siegtreffer traf. Der Rest war Schadensbegrenzung beim FC Bayern.

Elisabeth Schlammerl

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