Bundesliga: Bremer Altstars treffen beim Sieg gegen Schalke
Der eine ist 34, der andere 37 Jahre alt: Clemens Fritz und Claudio Pizarro waren trotz des hohen Fußballeralters die Matchwinner für Werder gegen Schalke.
Die Werder-Oldies Clemens Fritz und Claudio Pizzaro haben den FC Schalke 04 alt aussehen lassen und den Bremern im Abstiegskampf einen überraschenden 3:1 (1:1)-Auswärtssieg beschert. Nachdem Joel Matip die lange Zeit überlegenen Schalker schon in der vierten Minute in Führung geköpft hatte, drehten der 34 Jahre alte Werder-Kapitän und der 37 Jahre alte Stürmer-Star aus Peru mit ihren Toren kurz vor und nach der Pause das letzte Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga. Schalke konnte damit die Patzer der Konkurrenz im Kampf um einen Champions-League-Platz nicht nutzen.
Viereinhalb Jahre nach seinem bislang letzten Treffer traf Fritz (43.) in seinem 300. Bundesliga-Spiel zum zunächst glücklichen Ausgleich. Der überragende Werder-Kapitän bereitete dann auch den Siegtreffer von Pizzaro (54.) mit einer Energieleistung vor. Der Stürmer hat nun 179 Tore in der Bundesliga erzielt und ist damit zusammen mit Stefan Kuntz der sechstbeste Torjäger im Oberhaus. In der 89. Minute machte Anthony Ujah mit seinem Treffer nach erneuter Vorarbeit von Fritz alles klar.
Die Bremer zeigten in Schalke erneut ihre Auswärtsstärke, haben nun 14 ihrer 18 Punkte in der Fremde geholt. Das Team von Trainer Viktor Skripnik liegt punktgleich mit dem VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz. Für die Schalker, die das Hinspiel in Bremen noch 3:0 gewonnen hatten, endete eine stolze Serie: Seit elf Bundesliga-Spielen waren sie gegen die Bremer ungeschlagen. Nach dem verpatzten Rückrundenauftakt hat die Elf von Trainer André Breitenreiter als Tabellen-Sechster zwei Punkte Rückstand auf den Tabellen-Vierten Borussia Mönchengladbach.
Kontakte zu Serdar Tasci
Gegen die lange Zeit harmlosen Bremer fiel der Ausfall des langzeitverletzten Abwehrchefs Benedikt Höwedes zunächst nicht ins Gewicht. Vor dem Anpfiff bestätigte Manager Horst Heldt Kontakte zu dem in Moskau spielenden Ex-Nationalspieler Serdar Tasci. Schon nach dem ersten Eckball von Johannes Geis durften die 62 271 Zuschauer in der einmal mehr voll besetzten Arena jubeln. Matips per Kopf erzieltes drittes Saison-Tor brachte Sicherheit in den Vortrag der Breitenreiter-Schützlinge.
Die Schalker freilich machten zu wenig aus ihrer Überlegenheit. Klaas Jan Huntelaar lupfte den Ball in der 28. Minute gegen die Latte. Wenig später ließ der Niederländer seinen Gegenspieler Papy Djilobodji, den Neuzugang vom FC Chelsea, stehen, traf aber nur das Außennetz. In der 34. Minute dann tauchte Huntelaar wieder frei vor Werder-Keeper Felix Wiedwald auf und vergab erneut.
Und so kam es, wie es kommen musste. Wenige Minuten, nachdem Bremens Philipp Bargfrede verletzt vom Platz musste und durch Zlatko Junzovic ersetzt wurde, sorgte ein Kraftakt vom Werder-Kapitän für den Ausgleich. In seinem Jubiläumsspiel dribbelte Fritz vor dem Sechzehner wie ein Brasilianer, traf den linken Innnnpfosten und durfte danach jubeln. Seinen letzten Bundesliga-Treffer hatte der 34-Jährige im August 2011 erzielt.
„Zur Halbzeit hätte es schon 3:0 oder 4:0 stehen müssen“, sagte Schalkes Co-Trainer Volkan Bulut. Nach dem Wechsel wurde Werder stärker. Es war Pizzaro, der aus kurzer Entfernung traf und seinen 179. Bundesliga-Treffer bejubelte. Wieder war es Fritz der perfekt vorgelegt hatte. Und auch für Ujah maßgerecht servierte. (dpa)