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Nikola Kovacevic (Nummer 5) ist nie wirklich bei den Volleys angekommen. Nun wurde sein Vertrag aufgelöst.
© imago/Sebastian Wells

Vor Champions-League-Spiel in Liberec: BR Volleys trennen sich von Nikola Kovacevic

Der Berliner Volleyball-Bundesligist hatte große Hoffnungen in den Königstransfer gesetzt. Doch nach nur einem halben Jahr wurde der Vertrag mit dem Außenangreifer aufgelöst.

Nikola Kovacevic machte immer einen etwas schmalbrüstigen Eindruck unter den vielen kräftigen, großen Spielern bei den BR Volleys. Man bemerkte ihn kaum, er schaffte es sogar, bei der mit viel Pomp inszenierten Spielervorstellung vor jedem Heimspiel in der Max-Schmeling-Halle unauffällig zu bleiben. Auch auf dem Spielfeld war der Serbe nur wenig präsent. Dabei war Kovacevic vor dieser Spielzeit doch der Königstransfer der Volleys.

Ein Königstransfer ist im Sport die teuerste Spielerverpflichtung eines Vereins. Nach einem halben Jahr muss man im Falle von Kovacevic allerdings sagen: Der Außenangreifer war sein Geld nicht wert. Die Volleys reagierten nun und lösten den Vertrag mit dem 33-Jährigen auf.

„Wir werden ohne ihn weitermachen. Es hat einfach nicht gepasst“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand vor dem Champions-League-Spiel der Berliner am Mittwoch bei Dukla Liberec in Tschechien (18 Uhr/live bei laola1.tv). Der 64-Jährige hatte in dieser Saison große Umbauarbeiten am Kader vornehmen müssen. Viele Leistungsträger verließen den Verein, Niroomand und die Volleys bewiesen aber ein gutes Gespür und holten meist gleichwertigen Ersatz. Im Falle des niederländischen Diagonalangreifers Wouter ter Maat haben die Berliner sogar einen Spieler verpflichtet, der derzeit auf seiner Position auch im internationalen Vergleich ganz vorne ist.

Kovacevics Talent schlummerte meist

Das war im Grunde auch die Erwartung, die die Volleys an Kovacevic hatten. Er ist schon weit herumgekommen in der Welt, hat bei vielen Spitzenklubs gespielt und ist mit der serbischen Nationalmannschaft 2011 Europameister geworden.

Bei den Volleys bekam man aber nur hin und wieder eine Ahnung, welche spielerischen Fähigkeiten in ihm schlummern. Kovacevic ist ein intelligenter und eleganter Spieler, der viel mit Auge und wenig mit Kraft macht. Doch diese Talente schlummerten eben meist.

Die Volleys erkannten seine körperlichen Defizite schnell und verordneten Zusatzeinheiten, um vielleicht doch noch den alten Kovacevic auf das Parkett zu bringen. Der Zeitplan im Volleyball ist aber eng. Kovacevic konnte dem Team nicht mehr helfen – und die Volleys nicht mehr Kovacevic.

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