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We are the Champions. Die BR Volleys feiern in Mannheim.
© Uwe Anspach/dpa

Klare Sache im Finale: BR Volleys schlagen Düren und sind Pokalsieger

Die BR Volleys dominieren Düren im Volleyball-Pokalfinale und gewinnen klar mit 3:0. Es ist der 25. Sieg in einem nationalen Wettbewerb in Serie.

Nicolas Le Goff umarmte seine Teamkollegen wie ein stolzer Vater. Soeben hatte der Mittelblocker die BR Volleys im Volleyball-Pokalfinale gegen Düren mit einem wuchtigen Angriff mit 14:12 im dritten Satz in Führung gebracht. Doch er wusste, dass eine starke Teamleistung überhaupt erst möglich gemacht hatte, dass sein Punkt bereits vorentscheidenden Charakter hatte.

Le Goff ist der einzige Spieler, der bereits 2016 dabei war, als die Volleys zuletzt den Pokal gewannen – allerdings war es diesmal deutlich einfacher. In selbst für Volleys-Verhältnisse außergewöhnlich einseitiger Manier bestimmten die Berliner das Geschehen und holten sich den Pokal mit einem 3:0 (25:12, 25:18, 25:22)-Erfolg.

Der erste Satz als Machtdemonstration

Der Beginn ließ noch nicht erahnen, wie deutlich gerade der erste Durchgang werden sollte. Die ersten Punkte schenkten die Berliner den Dürenern, weil Sergey Grankin und Kapitän Moritz Reichert ihre Services nicht übers Netz bringen konnten. Dann kam aber Benjamin Patch und sorgte mit der ersten Aufschlagserie für den frühen 7:3-Vorsprung. Nach einem klugen Heber von Samuel Tuia über den Dürener Block, einem wuchtigen Hinterfeldangriff Reicherts und zwei starken Blöcken in Serie stand es sogar 16:7.

„Man hat gemerkt, dass die nicht so gut ins Spiel gekommen sind. Trotzdem ist bei so einer Mannschaft immer die Gefahr, dass sie sich wieder reinkämpfen“, sagte Reichert nach dem Spiel. Doch sie ließen die Dürener nicht ins Spiel kommen. Die Berliner machten schon im ersten Satz klar, wer der klare Favorit auf den Titel ist.

„Wir haben perfekt begonnen, haben den Gegner sofort unter Druck gesetzt und waren im Rhythmus“, beschrieb Trainer Cedric Enard es treffend, der dann sah wie sein Team außergewöhnlich früh Satzbälle hatte. Und sie holten sich den ersten Durchgang gleich mit dem ersten. „Es ist natürlich nicht so, dass man mit so einem Ergebnis rechnet“, sagte Reichert. „Das gibt dann auch das Selbstvertrauen für den Rest des Spiels.“

Geschafft. Die BR Volleys dominierten Düren im Pokalfinale und holten sich den Titel.
Geschafft. Die BR Volleys dominierten Düren im Pokalfinale und holten sich den Titel.
© dpa

Volleys lassen Düren nie ins Spiel kommen

Zunächst einmal konnten die Dürener den Anfang des zweiten Satzes aber ausgeglichener gestalten. Auch, weil dem gebürtigen Berliner und mehrmaligen Volleyballer des Jahres, Björn Andrae, gleich mal ein schöner Angriff gelang. Ein noch bekannteres Gesicht stand den Volleys in Egor Bogachev gegenüber, der nicht nur in Berlin aufgewachsen ist, sondern auch bis zum Sommer noch für die BR Volleys spielte.

Doch auch die beiden Außenangreifer konnten nicht verhindern, dass die Volleys auch in Satz zwei wieder eine Nummer zu groß wurden für den Tabellensiebten der Volleyball-Bundesliga. Ähnlich wie in der Liga, als die Volleys in Berlin beim 3:0 keine Probleme hatten, sprühten die Volleys vor Selbstvertrauen.

Wie selbstverständlich haute Tuia ein punktgenaues Zuspiel Grankins so in den Dürener Block, dass der Ball ins Aus prallte. Die Berliner zogen auf 14:10 davon. Als Patch kurz darauf gleich zwei Vorlagen des russischen Dirigenten am Netz verwertete, war auch in Satz zwei früh eine Vorentscheidung gefallen.

Die rund 250 Volleys-Anhänger, die sich auf den Weg gemacht hatten, rasteten nun bei jedem gewonnen Punkt aus. Sie waren zwar nur eine Minderheit unter den 10.689 Zuschauern in der Mannheimer Arena – nun aber wie ein gigantischer Lautsprecher.

Der saisonübergreifend 25. Sieg in nationalen Wettbewerben in Serie nahm Formen an. Im dritten Satz hatten sich Dürener zwar noch mal einiges vorgenommen und wollten die Berliner auch mit ihrer Körpersprache beeindrucken – nach jedem gewonnenen Punkt plusterten sie sich noch mehr auf als vorher. Sie setzten nun alles auf eine Karte – sie wussten, dass es ihre wohl letzte Chance sein würde, noch einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Doch sobald die Volleys mit dem Gaspedal spielten, hingen die Dürener wieder in der Kurve. So zum Beispiel, als Grankin mal wieder so auf Patch auflegte, dass dieser gefühlt drei Minuten in der Luft schwebend den Ball ins gegnerische Feld pflasterte.

Kaweh Niroomand imponierte nachher gerade diese Phase des Spiels. „Heute haben wir gesehen, welchen Wert auch die erfahrenen Spieler haben“, sagte der Volleys-Manager. „Grankin hat nicht eine Sekunde den Eindruck vermittelt, dass das ein Selbstläufer ist.“ Auch Trainer Cedric Enard fand, dass „Sergey das Team perfekt geführt hat“.

Führen – das taten auch die Volleys längst wieder deutlich. Ab dem 21:17 waren die Hände des sonst eher ruhigen Enard nun bereits häufiger über dessen Kopf als neben dessen Hüften zu finden. Es passte zum Spiel, dass dann ausgerechnet ein Aufschlagfehler der Dürener die Berliner Party final eröffnete – und den fünften Pokaltriumph der Volleys perfekt machte.

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