2:3-Niederlage im Halbfinale gegen Lüneburg: BR Volleys scheitern krachend im Pokal
Die Berliner verpassen ihr erstes großes Saisonziel: das Pokalfinale. Trotz einer 2:0-Satzführung verlieren sie noch bei der SVG Lüneburg.
Die BR Volleys müssen die nächste große Enttäuschung hinnehmen. Der Deutsche Meister gab am Donnerstagabend einen nahezu sicheren Sieg noch aus der Hand und verlor das Pokalhalbfinale bei der SVG Lüneburg in Hamburg mit 2:3 (25:18, 25:22, 24:26, 19:25, 13:15). Dabei hatten die Berliner bereits mit 2:0-Sätzen geführt, auch im dritten Durchgang hatten sie deutlich vorne gelegen, ebenso im Tiebreak (12:9). Doch wie schon so oft in dieser Saison brach die Mannschaft von Trainer Cedric Enard ein. Damit haben die Volleys ihr erstes großes Saisonziel verpasst: das Pokalfinale in Mannheim. Dort trifft am 24. Februar nun Lüneburg auf den VfB Friedrichshafen, der sich mit 3:1 gegen Düren durchsetzte.
„Wir haben lange vieles richtig gemacht, doch irgendwann ließ der Druck im Aufschlag Schritt für Schritt nach und die Lüneburger kamen in einen Flow. Dann geht beim Gegner plötzlich alles und sie spielen wie im Rausch“, sagte Berlins Zuspieler Jan Zimmermann. Somit bleibt die SVG der Angstgegner der Volleys. In den vergangenen sieben Auswärtsspielen bei den Lüneburgern konnten die Berliner nur einmal gewinnen.
Neuzugang Rossard patzte bei den letzten beiden Aufschlägen
Enard war bei seiner Aufstellung großes Risiko gegangen. Denn der Franzose brachte von Beginn an den Neuzugang Nicolas Rossard auf der Liberoposition. Der französische Nationalspieler war kurzfristig vom polnischen Erstligisten Stettin gekommen und gehört erst seit knapp einer Woche zum Kader der Volleys. Doch Enard vertraut ihm bei der Organisation der Annahme offensichtlich sofort mehr als dem bisherigen Stamm-Libero Dustin Watten.
Rossard musste zunächst gar nicht so oft in der Annahme eingreifen. Denn seine Mitspieler räumten im Block schon viele Bälle ab. Weil die Berliner zudem stark im Aufschlag agierten und im Angriff überaus effektiv waren, holten sie sich den ersten Satz mit 25:18. Auch im zweiten Durchgang spielte Enards Mannschaft sehr souverän und gewann auch diesen Satz mit 25:22. Aber dann folgte der Einbruch. Die Berliner zeigten wieder das Gesicht aus der Bundesliga, in der sie derzeit nur Tabellensechster sind. Sie waren nervös, machten zahlreiche Fehler und verloren die Sätze drei und vier. Als sie sich dann im Tiebreak einen Dreipunktevorsprung erarbeitet hatten, schwächelten sie erneut. Und es war ausgerechnet Rossard, der bei den beiden letzten Lüneburger Aufschlägen patzte. (Tsp)