Play-offs in der Volleyball-Bundesliga: BR Volleys melden sich im Halbfinale eindrucksvoll zurück
Nach der Niederlage im ersten Halbfinale bei den Alpenvolleys siegen die Berliner am Samstag in Spiel zwei deutlich mit 3:0 und gleichen die Serie damit aus.
Jeffrey Jendryk streckte die Knie nach vorne, ließ grinsend seinen Kopf kreisen und wartete in dieser Pose auf seine Teamkollegen der BR Volleys, um gemeinsam mit ihnen zu jubeln. Solche Szenen gab es am Samstagabend sehr oft. Denn die Berliner zeigten gegen die Alpenvolleys Unterhaching eine starke Leistung und gewannen mit 3:0 (25:21, 25:15, 25:21). Damit hat die Mannschaft von Trainer Cedric Enard die Play-off-Halbfinalserie zum 1:1 ausgeglichen. Weiter geht es am Mittwoch in Innsbruck – und auch ein weiteres Spiel in Berlin wird es in der Serie nach dem Modus „Best of five“ nun sicher geben. Es findet am nächsten Samstag oder Sonntag statt.
„Die Spieler haben mit ihrer Ausstrahlung und Körpersprache sofort gezeigt, dass sie unbedingt siegen wollen“, sagte Manager Kaweh Niroomand. „Mit diesem Erfolg haben wir die mentale Hoheit in dem Duell zurückgewonnen.“ Und Trainer Enard ergänzte: „Auf so eine tolle Leistung habe ich gewartet.“
Von Beginn an war es extrem laut in der Max-Schmeling-Halle. Dass die 4583 Zuschauer so lärmten, lag vor allem an Moritz Reichert. Der Berliner Außenangreifer legte eine überragende Serie von Aufschlägen hin, ihm gelangen unter anderem zwei Asse und so führten die Volleys schnell mit 6:1. Das gab Enards Mannschaft Sicherheit und sie zeigte immer wieder druckvolle Aufschläge, was im ersten Play-off-Halbfinalspiel mit 25 Aufschlagfehlern gar nicht geklappt hatte. So erhöhten die Berliner die Führung zwischenzeitlich auf sechs Punkte (8:2). Auch als die Alpenvolleys einige Male auf drei Punkte herankamen (9:12, 15:18), blieben die Gastgeber ruhig, waren stark in der Feldabwehr und gewannen den Satz mit 25:21.
Danach ging es ausgeglichener weiter. Aber dann schritt Reichert wieder zum Aufschlag und der deutsche Nationalspieler bescherte seinem Team mit einem Ass die erste kleine Führung (8:6). Da Jendryk kurz darauf den Gegner an seinen berüchtigten Flatteraufschlägen verzweifeln ließ, setzten sich die Volleys auf 12:7 ab. Danach klappte bei den Berlinern fast alles. Diagonalangreifer Patch wuchtete nach einer verunglückten Annahme den Ball noch furios ins Feld (18:11), Mittelblocker Jendryk betätigte sich erfolgreich als Zuspieler (19:12), der eingewechselte Sebastian Kühner fügte sich sofort mit einem Ass ein (22:14) und so holte sich Enards Team auch diesen Durchgang mit 25:15.
Davon mussten sich die Alpenvolleys erst einmal erholen. Die Mannschaft aus Unterhaching und Innsbruck ging nach dem zweiten Satz in die Kabine, während sich die Volleys auf dem Feld weiter einspielten. Die Gäste agierten fortan konzentrierter, und so war Durchgang drei lange ausgeglichen (8:8, 16:16). Aber dann legten die Berliner wieder eine starke Aufschlagsserie hin und zogen auf 19:16 davon. Am Ende hieß es 25:21 – und der Rest war ausgiebiger Jubel. „Wir dürfen uns damit aber nicht zufrieden geben“, mahnte Niroomand. Auch Enard betonte: „Am Mittwoch müssen wir das gleiche Gesicht wie heute zeigen.“