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Lachen, jubeln, strahlen. Die BR Volleys um Kapitän Robert Kromm (Mitte) haben allen Grund zur Freude.
© Imago/Wells

3:0 gegen Bulgariens Meister: BR Volleys können in der Champions League weiterkommen

Die BR Volleys wahren ihre Chance auf die nächste Runde in der Champions League und regen sich über einen Konkurrenten auf.

Von Johannes Nedo

Felix Fischer durfte sich besonders geehrt fühlen. Der Mittelblocker der BR Volleys kam am Mittwochabend gegen den Bulgarischen Meister Marek Dupnitsa zwar nicht zum Einsatz. Dafür wurde er von einem persönlichen Fanklub gefeiert. Der 32-Jährige, dessen Markenzeichen ein schwarzes Stirnband ist, erblickte in einer Spielpause sechs Zuschauer im Publikum, die alle ebenfalls ein schwarzes Stirnband trugen. Fischer grinste, reckte beide Daumen in die Höhe und wurde fast etwas rot. Danach initiierte er noch eine Mini-Welle mit den sechs ausgelassenen Fans.

Überhaupt konnten die 3742 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle gestern oft und viel jubeln. Die Volleys gewannen ihr erstes Champions-League-Spiel in dieser Saison mit 3:0 (25:18, 25:20, 25:17). So haben die Berliner nach den zwei Niederlagen zum Auftakt des Wettbewerbs wieder gute Chancen, die Vorrunde zu überstehen. „Das war eine überzeugende Leistung. Das Team hat die ganze Zeit gezeigt, dass wir gewinnen müssen“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand.

Unverständnis äußerte er über die Vorkommnisse rund um die Partie der anderen Gruppengegner Belgorod und Izmir. Die russische Mannschaft war wegen des Konflikts zwischen dem Kreml und der Türkei gar nicht zum Auswärtsspiel gereist. „Es kann nicht sein, dass politische Verstimmungen sich so auf den Sport auswirken“, sagte Niroomand. „Das muss andere Konsequenzen haben als nur einen Punktabzug.“ Belgorod könnte im härtesten Fall aus der Champions League ausgeschlossen werden.

Mit solchen Eventualitäten wollte sich Robert Kromm nicht beschäftigen. Der Volleys-Kapitän, der erstmals seit drei Jahren wieder für das Nationalteam berufen worden war, sagte: „Dieser Sieg gibt uns weiter Selbstvertrauen.“ Denn die Berliner waren während des gesamten Spiels überlegen. Im ersten Satz überzeugten sie besonders in der Annahme. Weil Kromm und Nicolas Le Goff zudem sicher punkteten, konnten sich die Volleys einen komfortablen Vorsprung erarbeiten. Der jungen bulgarischen Mannschaft war anzumerken, dass ihr die Erfahrung fehlt. Oft unterliefen den Spielern einfache Fehler, die die Berliner leicht für sich nutzen konnten. So gewannen sie den Satz souverän mit 25:18.

Den zweiten Durchgang begannen die Volleys mit starkem Blockspiel. Schnell gingen sie in Führung. Aber danach schlichen sich ein paar Unkonzentriertheiten in die Aktionen ein. Dank einer überragenden Aufschlagsserie von Tsimafei Zhukouski kamen die Volleys jedoch wieder zurück. Auch danach setzte die Mannschaft ihr konsequentes Spiel fort. Und beim Abklatschen mit den Zuschauern konzentrierte sich Felix Fischer auf seine sechs neuen Fans.

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