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Hohes Niveau. Anton Brehme gelang der Punkt zum Gewinn des ersten Satzes. Auch wenn es anschließend für ihn und seine Teamkollegen etwas schwieriger wurde, so geriet der Auftaktsieg in der Best-of-Three-Serie gegen Bestensee nie in Gefahr.
© Soeren Stache/dpa

Play-off-Auftakt in der Volleyball-Bundesliga: BR Volleys gewinnen mit 3:0 bei den Netzhoppers

Die BR Volleys siegen im ersten Play-off-Viertelfinale bei den Netzhoppers deutlich mit 3:0 und zeigen dabei, dass sie aus Fehlern gelernt haben.

Die Musik-Einspieler hätten kaum passender sein können. Als am Mittwochabend „Help“ von den Beatles durch die Lautsprecher in der Arena von Bestensee tönte, da kam das der Stimmung auf dem Spielfeld ziemlich nahe. Zumindest aus Sicht der Netzhoppers Königs Wusterhausen.

Die hätten ein bisschen Hilfe gut gebrauchen können. Auch, wenn sie Moral und Kampfgeist bewiesen. Doch die BR Volleys waren in ihren Aufschlägen und Angriffen gnadenlos und setzten sich im Berlin-Brandenburg-Derby souverän mit 3:0 (25:16, 25:21, 25:20) durch.

Anders als in den vergangenen Jahren begannen die Play-offs für die Berliner mit einem Auswärtsspiel. Nach dem Champions-League-Aus in Italien blieben ihnen weitere Reisestrapazen aber glücklicherweise erspart, denn sie mussten sich nur auf den Weg in das rund 50 Kilometer entfernte Bestensee machen.

Dass die Netzhoppers ein Gegner sind, den man besser nicht unterschätzt, hatten die in dieser Saison ein ums andere Mal bewiesen. Immer wieder gelang es ihnen Spiele zu drehen und sogar ins Pokalfinale einzuziehen.

Das mussten auch die Volleys am eigenen Leib erfahren: Im November schieden die Berliner trotz einer 2:0-Satzführung und zwei Matchbällen im Pokal bei den Netzhoppers aus. Doch seither hat sich einiges geändert: Die Volleys haben die damalige Verletztenmisere hinter sich gelassen und aus der Pokal-Niederlage gelernt. Außerdem steht einiges für sie auf dem Spiel: Für die Volleys geht es um den Einzug ins Halbfinale; darum, den Titel zu verteidigen und als elfmaliger Deutscher Meister aus der Saison zu gehen. Diesem Ziel sind sie am Mittwochabend ein erstes Stück näher gekommen.

Im Pokal hatten die Volleys nach 2:0-Satzführung noch 2:3 in Bestensee verloren

Gleich zu Beginn des Auftaktsatzes zeigten die Volleys, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben. Dieses Mal schenkten sie ihrem Gegner keinen Punkt, sondern bewiesen von vornherein volle Konzentration. Ein wichtiger Ballwechsel, den sie dank Timothée Carle für sich entscheiden konnten, stärkte das Selbstvertrauen. Und dank eines starken Blocks setzten sie sich früh mit 10:5 ab.

Diese Führung bauten sie weiter aus und Mittelblocker Anton Brehme machte den Satz schließlich mit 25:16 zu. Volleys-Manager Kaweh Niroomand hatte allerdings erkannt, dass der Gegner noch nicht voll auf der Höhe war und meinte später: „Das hat man gesehen, als sie zwei Wechsel vornehmen mussten. Danach sind sie Stück für Stück besser geworden.“

Ähnlich souverän ging es in den nächsten Satz. Erneut gelang es den Volleys, sich zeitig einen Punktevorsprung aufzubauen. Vor allem den Angriffen von Carle, dem besten Spieler des Abends, hatten die Netzhoppers wenig entgegenzusetzen. Zwischendurch verkürzten die Gegner den Punktstand zwar, doch letztendlich war es ihr Aufschlagfehler, der den Volleys das 2:0 einbrachte.

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„Wir hatten heute mehr Frische. Ich habe mich körperlich fitter gefühlt als den Rest der Saison“, sagte Carle und ergänzte: „Wir hatten heute eine echt gute Energie und wenn alle dich pushen, dann ist es leichter zu punkten.“

Im letzten Satz machten die Netzhoppers ihrem Ruf als Comeback-Team alle Ehre und ließen nicht zu, dass die Volleys sich eindeutig absetzten. Für eine Führung reichte es aber nicht und so verwandelte Diagonalangreifer Benjamin Patch den Matchball. Im Vergleich zu den Sätzen davor hätten die Volleys im dritten mehr Fehler eingestreut, sagte Carle. Auch der Block sei nicht mehr so stark gewesen, sodass die Netzhoppers leichter hätten aufholen können. Für den Sieg reichte es aber trotzdem.

Niroomand zeigte sich im Anschluss an das Spiel sehr zufrieden mit dem Team: „Das war eine konzentrierte und gute Leistung. Wir waren fokussiert und haben nichts anbrennen lassen.“ Besonders die Aufschläge seien dieses Mal gut gelungen.

Am kommenden Dienstag müssen die Berliner nun erneut gegen die Netzhoppers antreten, dann daheim in der Schmeling-Halle und schon mit der Chance auf den Halbfinaleinzug. Der Erfolg des ersten Spiels dürfte ihr Selbstvertrauen weiter gestärkt haben. Und noch etwas kommt dazu: „Wir konnten jetzt einige Male in der gleichen Aufstellung spielen und so unseren Spielrhythmus behalten. Diese konzentrierte Leistung müssen wir nächste Woche wieder bringen", sagte Niroomand.

Carle betonte, dass das große Ziel zwar der Titel sei, aber sein Team sich jetzt erstmal auf das anstehende Spiel konzentrieren wolle: „Wir nehmen uns jedes Spiel einzeln vor – Schritt für Schritt.“

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