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Lasst uns feiern. Die BR Volleys bekommen es in den Play-offs mit den Netzhoppers zu tun, der großen Überraschungsmannschaft in dieser Saison.
© Matthias Koch/Imago

Start in die Play-offs: Die BR Volleys wollen zurück zur Leichtigkeit

In den Play-offs wollen die BR Volleys ihre alte Stärke wiederfinden. Doch ohne Fans ist das gar nicht so einfach.

Für die BR Volleys geht es um den Meistertitel. Den müssen sie nun gegen sieben weitere Teams verteidigen. Nachdem sie die Hauptrunde als Tabellendritter verlassen haben, geht es am Mittwochabend in die Play-offs. Anders als in den vergangenen Spielzeiten starten sie auswärts. „Jetzt kommt es drauf an“, sagt Manager Kaweh Niroomand.

Für die Berliner, die unter normalen Umständen vor tausenden Fans spielen würden, dürften die Play-offs eine echte Herausforderung werden. Schließlich sind seit Beginn der Saison keine Zuschauer zugelassen. Julian Zenger bemüht sich deshalb umso mehr, sein Team zu motivieren. „Gerade jetzt, wo kein Publikum da ist, ist es schwierig, in seinen Rhythmus zu kommen“, sagt der Libero, „und da versuche ich das natürlich in meine Rolle aufzunehmen und Stimmung in die Mannschaft zu bringen.“

Die Pappaufsteller, die die leeren Zuschauerränge füllen sollen, hält Zenger für eine „gute Unterstützung“. Doch auch sie können weder die gewohnte Atmosphäre noch die übliche Lautstärke herbeiführen. „Die Art und Weise, wie die Fans uns pushen können, ist nicht da.“

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Kaweh Niroomand hatte bereits im Oktober gemutmaßt, dass es eher eine Saison der Zufälle als eine Saison der Planung werden würde. Seine Vorahnung scheint sich nun bestätigt zu haben. Vor allem für die BR Volleys lief es in dieser Saison zumindest auf nationaler Ebene überraschend holprig. Erst schieden sie im Pokal unerwartet früh aus. Und dann mussten sie auch noch in der Bundesliga immer wieder Niederlagen einstecken oder konnten sich erst im Tiebreak durchsetzen. „Ich denke, dass viele Spieler noch nicht im Rhythmus waren und man sich zu früh und zu schnell durch einen Rückschlag verunsichern lassen hat“, sagt Niroomand. Jetzt sei es wichtig, sich über die eigenen Qualitäten im Klaren zu werden und zur früheren Leichtigkeit zurückzufinden.

Das müssen sie am Mittwochabend beim Auswärtsspiel gegen die Netzhoppers KW Bestensee (19 Uhr) und beim Rückspiel in der darauffolgenden Woche unter Beweis stellen. Gegen die Netzhoppers waren die Volleys überraschend im Pokal ausgeschieden. Trotzdem sieht Zenger sein Team als Favorit: „Wir müssen auf jeden Fall mit unserer Mannschaft und mit dem Niveau, das wir haben, ins Halbfinale einziehen.“ Niroomand warnt hingegen davor, die Gegner zu unterschätzen: „Die Netzhoppers sind eine Mannschaft, gegen die es unangenehm ist zu spielen. Wir müssen höllisch aufpassen.“

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Zenger glaubt, dass die vergangenen Champions-League-Spiele zu neuer Motivation beitragen können: „Wir sind unter die besten Acht gekommen und hatten zwei Spiele gegen Trentino auf sehr hohem Niveau. Das hilft uns ein Stück weit auch für die Play-offs.“ Für viele seiner Teamkollegen war außerdem das Bundesliga-Spiel gegen Herrsching am vergangenen Wochenende eine gelungene Generalprobe. So auch für Robin Baghdady, der über Monate verletzungsbedingt ausgefallen war und wieder spielen konnte. Bei den Play-offs sei es immer gut, wenn man auf alle Spieler zurückgreifen könne, sagt Zenger. Er glaubt allerdings, dass es seinem Team noch an der Konstanz mangelt. „Wir müssen in den Play-offs auf jeden Fall darauf achten, dass wir eine Führung auch halten.“

Die Berliner Fans werden ihrem Team wie gewohnt vom Wohnzimmer aus die Daumen drücken. Die Einschaltquoten seien enorm hoch, berichtet Niroomand. Durchschnittlich 4500 Menschen würden jedes Mal zuschauen. „Das ist eine sehr gute Zahl, wenn man bedenkt, dass wir das selbst produzieren und selbst das Studio aufbauen.“ Während der Play-off-Spiele könnten die Zahlen noch weiter nach oben gehen. Schließlich wollen auch die Fans die „wichtige Phase der Saison“ so nah wie möglich miterleben.

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