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Dortmunds Torschützen Pierre-Emerick Aubameyang und Henrich Mchitarjan (vorne) feiern.
© AFP
Update

4:0-Sieg gegen Mönchengladbach: Borussia Dortmund: Wie zu besten Klopp-Zeiten

Thomas Tuchel hat mit Borussia Dortmund einen furiosen Bundesliga-Start gefeiert. Beim 4:0 gegen Mönchengladbach zeigt der BVB begeisternden Fußball.

Als die 33. Spielminute lief, müssen sich die Gladbacher Spieler gefühlt haben wie Trabi-Fahrer, an denen auf der Autobahn mehrere Porsche mit Turbogeschwindigkeit vorbeifliegen: Borussia Dortmunds Ilkay Gündogan hatte einen grandiosen Pass auf Pierre-Emerick Aubameyang gespielt, und der Gabuner leitete den Ball weiter in die Mitte auf Henrich Mchitaryan. Der Armenier erzielte mit Leichtigkeit das 3:0, gegnerische Abwehrspieler kamen noch nicht einmal in die Nähe des Balles.

Borussia Mönchengladbach wirkte hoffnungslos überfordert, am Ende gewann Borussia Dortmund hochverdient mit 4:0 (3:0). Gladbachs Trainer Lucien Favre fasste das einseitige Geschehen kurz und prägnant zusammen: „Das war viel zu schnell für uns. Punkt.“ Dortmunds Nationalspieler Marco Reus sprach selbstbewusst davon, dieser Sieg gehe „auch in dieser Höhe in Ordnung“. Und sein Trainer Thomas Tuchel benötigte ebenfalls nur wenige Worte, um die Partie zu beschreiben: „Tolle Aufmerksamkeit, tolle Präsenz, toller Auftritt.“

Der BVB wirbelte wie zu besten Klopp-Zeiten

Die Kapazität des Dortmunder Stadions ist vor dieser Saison noch einmal erhöht worden, die größte Spielstätte der Republik fasst nun 81 395 Zuschauer. Natürlich vermeldete Stadionsprecher Norbert Dickel ein ausverkauftes Haus, die Neugier auf das, was der BVB unter dem neuen Trainer Tuchel zu leisten vermag, ist im Ruhrgebiet riesig. Vor dem Anpfiff hatte Tuchel gefordert, das eigene Stadion „wieder zur Festung zu machen. Die Gegner sollen Bauchschmerzen bekommen, wenn sie hierherfahren.“

Das wird auch geschehen, wenn der BVB weiter so wirbelt wie gegen die über weite Strecken bemitleidenswert unterlegenen Gladbacher und damit an die glorreichen Zeiten unter dem früheren Trainer Jürgen Klopp erinnert. Nur in der fünften Spielminute segelte Dortmunds neue Nummer eins im Tor, Roman Bürki, nach einer Ecke am Ball vorbei. Es sollte die letzte Fehlleistung der Gastgeber sein, die in der Folge das Kommando übernahmen. Kurz darauf landete der Ball erstmals im Gladbacher Tor, doch Schiedsrichter Tobias Stieler erkannte auf Abseits. Zu Unrecht: Der Mittelfeldspieler stand bei der Ballabgabe auf gleicher Höhe mit seinem Gegenspieler Andreas Christensen.

Borussia Dortmund spielte im Turbotempo

Wenig später lag der Ball erneut im Netz, dieses Mal zählte der Treffer: Marco Reus schloss eine Kombination über Mats Hummels und Shinji Kagawa ab. Danach wirbelte nur noch der BVB, während die Gladbacher Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste stürzte. Bei Marcel Schmelzers Flanke verlor die Defensivabteilung Aubameyang aus den Augen, der per Kopf erhöhte. Beim Hochgeschwindigkeits-Spielzug zum 3:0 wurde der Klassenunterschied am deutlichsten.

Nach den bisherigen Dortmunder Auftritten gegen den Wolfsberger AC in der Europa-League-Qualifikation und im DFB-Pokal gegen Chemnitz fragten sich die Fans noch, wie stark der BVB tatsächlich sei. Diese Frage wurde nun beeindruckend beantwortet, schließlich tritt Gladbach in der Champions League an.

Mit drei Gegentore in einer Halbzeit waren die Gäste aus Gladbach noch gut bedient. Nach einem Kopfball von Hummels holte Raffael den Ball von der Linie und verhinderte damit Schlimmeres. Auch nach dem Seitenwechsel ging das einseitige Treiben weiter: Reus lief auf der rechten Seite davon, bediente Mchitarjan, der auf 4:0 erhöhte. Erneut war das Dortmunder Tempo für Mönchengladbach viel zu hoch. Auch Kagawa hätte noch treffen können, der Japaner schob den Ball aber unbedrängt am Tor vorbei. Die Dortmunder konnten diese Nachlässigkeit locker verschmerzen, das Spiel war sowieso längst entschieden.

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