Gute Chancen aufs Viertelfinale der Champions League: Borussia Dortmund siegt 3:2 beim FC Sevilla
Dank einer starken ersten Halbzeit gegen den FC Sevilla verschafft sich Borussia Dortmund eine glänzende Ausgangsposition in der Champions League.
In den vergangenen Tagen war bei Borussia Dortmund viel von der Zukunft die Rede. Von der Zukunft mit Marco Rose, der zur nächsten Saison als Trainer vom Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach kommt. Darauf freuen sich viele in Dortmund. Aber auch die Gegenwart des BVB sieht plötzlich wieder deutlich freundlicher aus. Die Mannschaft von Interimstrainer Edin Terzic, der unter Rose wieder die Assistentenrolle übernehmen wird, hat zumindest glänzende Chancen, das Viertelfinale der Champions League zu erreichen.
Durch einen 3:2-Auswärtssieg beim Europa-League-Sieger FC Sevilla haben sich die Dortmunder eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 9. März geschaffen. Sie hätte allerdings nach der 3:1-Führung zur Pause sogar noch deutlich besser ausfallen können. "Wir sind sehr froh, dass wir hier ein Ausrufezeichen setzen konnten", sagte Dortmunds Kapitän Marco Reus, der in die Startelf zurückgekehrt war. Im zweiten Spiel des Abend gewann der FC Porto 2:1 (1:0) gegen Juventus Turin.
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In Sevilla war es ein verdienter Erfolg für die Gäste aus Deutschland. Anders als zuletzt so manches Mal in der Fußball-Bundesliga gingen die Dortmunder die Aufgabe diesmal fast durchgängig höchst seriös an. Dabei musste der BVB auch in Sevilla wieder einen frühen Rückschlag verarbeiten. Die Spanier gingen schon in der siebten Minute durch Suso und den ersten Torschuss mit 1:0 in Führung. Begünstigt wurde der Treffer dadurch, dass Innenverteidiger Mats Hummels den Ball so abfälschte, dass Torhüter Marwin Hitz keine Abwehrchance hatte.
Aber die Dortmunder ließen sich davon nicht allzu lange irritieren. Bis zur Pause drehten sie das Spiel, machten aus einem 0:1 ein 3:1 und schafften es damit, in einer Halbzeit gegen die bekannt defensivstarken Spanier so viele Tore zu erzielen, wie diese in den zehn vorangegangenen Pflichtspielen kassiert hatten.
Haaland trifft und trifft und trifft
Den Ausgleich besorgte der neu ins Team gerückte Mo Dahoud nach 20 Minuten mit einem feinen Schlenzer aus 22 Metern in den Winkel. Danach kam die Naturgewalt namens Erling Haaland über den FC Sevilla. Zunächst schloss er nach einem Doppelpass mit Jadon Sancho zum 2:1 ab, weil er entschlossener zum Ball ging als Sevillas Torhüter Bono. Dann traf er unmittelbar vor der Pause nach einer Balleroberung und Vorarbeit von Marco Reus zum 3:1. Haaland, 20 Jahre alt, kommt nun auf 18 Treffer in gerade mal 13 Einsätzen in der Champions League.
Das 19. Tor verpasste Dortmunds Mittelstürmer, als er mit links aus vollem Lauf abzog, Bono den Ball mit einem guten Reflex jedoch parieren konnte. Vor der Pause suchten die Dortmunder nicht nur in dieser Szene immer wieder zielstrebig den Weg Richtung gegnerisches Tor. In der zweiten Hälfte ließen sie es dann mit dem beruhigenden Vorsprung im Rücken deutlich ruhiger angehen. "Die erste Halbzeit war sehr, sehr gut. Die zweite war nicht mehr so gut", sagte Reus. "Wir waren zu passiv. Dadurch wurde es immer schwieriger."
Sevilla hatte nun mehr Ballbesitz, und das Geschehen spielte sich vornehmlich in der Hälfte des BVB ab. Allzu viele Möglichkeiten aber gestatteten die Dortmunder ihrem Gegner nicht. Die beste Chance hatte der gerade erst eingewechselte Oscar, der den Ball mit einem Freistoß aus 22 Metern an den Pfosten zirkelte. Es passte ins Bild, dass der BVB noch eine zittrige Schlussphase überstehen musste, weil er bei Standards erneut zu nachlässig war. Nach einem Freistoß von der linken Seite stand Sevillas Stürmer Luuk de Jong am Pfosten völlig frei und vollendete zum 2:3. (Tsp)