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Geschäftsführer Bob Hanning trifft bei den Füchsen im Hintergrund die Entscheidungen.
© IMAGO / Sven Simon

Füchse gehen in die heiße Phase: Bob Hanning will mehr

Auf die Füchse warten mit den Rhein-Neckar Löwen und dem THW Kiel zwei schwere Aufgaben - aber auch die Chance, sich endlich zu steigen

Es waren schöne Aussichten, die sich den Handballern der Füchse in der letzten Woche boten. So genehmigte sich Hans Lindberg mit seiner Familie einen Abstecher in die dänische Heimat, Mijajlo Marsenic und Dejan Milosavljev genossen mit der serbischen Nationalmannschaft sonnige Tage in Athen und Fabian Wiede durfte mit der deutschen Auswahl die überstandene Europameisterschaftsqualifikation für das 2022 geplante Turnier in Ungarn und der Slowakei bejubeln.

Weniger entspannt verlief es für Bob Hanning. Hygienekonzepte, organisatorische Aufgaben für Liga und European League, Sponsorenakquise, Jugendarbeit – der Geschäftsführer der Berliner hatte wie immer viele Bälle in der Luft. „Wir sind stabil unterwegs, aber wir müssen trotzdem jeden Tag kämpfen”, sagt Hanning, der in dieser Saison auf 1,5 Millionen Euro allein durch fehlende Zuschauereinnahmen verzichten muss.

Die Planungen für die nächste Saison laufen

Wenngleich ein Teil der Verluste durch Staatshilfen abgedeckt werden können und 90 Prozent der Sponsoren dem Klub weiter ihre Unterstützung zugesagt haben, ist das eine schwer zu kompensierende Summe. Erste Konsequenzen wurden gezogen, der Etat für das nächste Jahr verringert sich und damit einhergehend werden mehr Jugendspielern als gewohnt in den Profi-Kader aufgenommen.

Doch auch Hannings Einflussmöglichkeiten sind begrenzt. Denn selbst wenn die Zahlen auf dem Papier am Ende stimmen, entscheidend ist das sportliche Resultat – und dafür sind zu guter Letzt die Spieler verantwortlich. Eine Causa, in der Hanning mehr erwartet. Mehr Kontinuität, mehr Verstärkung durch die Neuverpflichtungen, mehr Führungsqualität von etablierten Spielern wie Kapitän Paul Drux und mehr Motivation von allen.

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Trotz dieser Baustellen hat Hanning aber das Vertrauen in sein Team und Trainer Jaron Siewert nicht verloren. „Jaron stand bei uns intern nie zur Debatte“, versichert der 53-Jährige. „Wir müssen jetzt weiter an uns arbeiten und besser werden. Und wenn wir so spielen wie gegen Montpellier, sind wir für jede Mannschaft unangenehm.“

Zuletzt ging es bergauf

Vor der Nationalmannschaftspause hatten die Füchse nach einem siegreichen Auftritt gegen den französischen Champions-League-Aspiranten den Einzug in das European League Final Four feiern können und genau dort möchten Hanning und Co. nun anknüpfen. Jedoch warten in dieser Woche in den Rhein-Neckar-Löwen (Donnerstag 19 Uhr) und dem THW Kiel (Sonntag, 13.30 Uhr) zwei nicht weniger anspruchsvolle Aufgaben auf die Berliner.

Aufbauend auf einer kompakten und gleichzeitig antizipativ agierenden Defensive soll beim heutigen Auftakt in Mannheim vor allem die Achse zwischen Spielmacher Andy Schmid und Kreisläufer Jannik Kohlbacher unterbrochen werden, ohne dabei dem restlichen Rückraum zu viele Freiheiten zu gewähren. Ein Vorhaben, das im Hinspiel in heimischer Halle mit einer 23:29-Niederlage endete und Teil eines enttäuschenden Laufs wurde, von dem die Füchse hoffen, ihn abgeschlossen zu haben.

Nun geht der Blick nach vorne, nicht zuletzt, weil die Berliner am 22./23. Mai beim Finalturnier des Europapokals im Halbfinale erneut auf die Löwen treffen. „Ich bin gespannt, ob wir uns noch einmal steigern können. Ansonsten werden wir eine durchschnittliche Saison spielen“, sagt Hanning. Auch er würde sich über etwas entspanntere Tage freuen, doch bis dahin haben er und die Füchse noch einiges zu tun.

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