Verkauf der Formel 1: Bernie Ecclestone: Rente auf Raten
Bernie Ecclestone bleibt auch unter den neuen Besitzern der Formel 1 als Geschäftsführer im Amt. Die beste Basis für eine zukünftige Zusammenarbeit ist das aber nicht. Ein Kommentar.
Dass Liberty Media die Formel 1 kaufen würde, war zuletzt ein sehr offenes Geheimnis. Was aber viele Experten nach der Vollzugsmeldung am Mittwochabend überraschte: Bernie Ecclestone bleibt auch unter den neuen Besitzern als Geschäftsführer im Amt. Ecclestone behauptet, Liberty Media habe ihn gebeten, den Job noch drei Jahre weiterzumachen. Doch das scheint sehr zweifelhaft. Schon im Vorfeld des Deals war zu hören gewesen, dass der Brite genau diesen Käufer nicht wollte. Stets brachte er andere Interessenten ins Gespräch. Weil er wusste, dass die Amerikaner nur noch für eine Übergangsphase mit ihm planten.
Die beste Basis für eine zukünftige Zusammenarbeit ist das nicht. Aber Ecclestone wäre nur schwer loszuwerden gewesen. Als der Weltverband Fia vor mehr als 20 Jahren die kommerziellen Rechte an der Formel 1 verkaufte, gab es wohl eine Zusatzklausel, in der festgeschrieben wurde, dass eine Ablösung von Ecclestone als Geschäftsführer auch der Zustimmung der Fia bedürfe. Und ob diese der Fia-Präsident Jean Todt gegen Ecclestones Willen gegeben hätte, ist fraglich. Zu eng sind beide verbandelt.
Doch ob Ecclestone wirklich lange weitermacht, wenn ihm nun andere ins Handwerk pfuschen? Von Arbeitsteilung und Delegieren hielt der 85-Jährige noch nie viel. Zumal die Grundauffassungen sehr unterschiedlich zu sein scheinen. Liberty Media setzt auf Rennen in Europa, geringere Antrittsgelder für die Teams, dafür mehr TV-Einnahmen. Vielleicht ist die offizielle Version nur ein Deal, bei dem alle Seiten ihr Gesicht wahren. Und Ecclestone geht schon bald in den Ruhestand.
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