Champions League: Berlin Volleys gewinnen im Golden Set gegen Istanbul
Die Volleys haben das Play-off-6 in der Champions League erreicht. Gegen Istanbul ging es bis in den entscheidenden sechsten Satz.
Sie wussten gar nicht wohin mit ihrer Freude. Die Profis der BR Volleys hüpften über den Platz, johlten und lagen sich in den Armen. Dass Volleyball ein Spiel ist, in dem das Momentum alles bestimmt, konnten sie am Dienstagabend in allen Höhen und Tiefen miterleben.
Im Rückspiel des Play-off-12 in der Champions League gegen Istanbul BBSK lagen die Berliner zunächst mit zwei Sätzen zurück, glichen zum 2:2 aus, gewannen auch den Tie-Break und weil sie das Hinspiel in Istanbul mit 2:3 verloren hatten, mussten sie den entscheidenden sogenannten Golden Set bestreiten. Auch dort triumphierten sie und setzten sich also mit 4:2 (21:25, 18:25, 25:13, 25:14, 16:14, 15:11) durch.
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Kapitän Robert Kromm. „Wir haben uns in dieses Spiel gebissen und gehören jetzt zu den besten sechs Teams in Europa.“ In der nächsten Runde spielen die Volleys gegen Dynamo Moskau.
Serniottis Mannschaft stand extrem unter Druck
Die Berliner begannen mit viel Schwung. Lautstark unterstützt von den 4282 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle erspielten sie sich einen kleinen Vorsprung (9:7). Dann unterliefen Diagonalangreifer Wouter ter Maat und Robert Kromm jedoch Fehler im Angriff. Als danach ter Maat eine weitere Chance vergab und die Berliner 11:14 zurücklagen, wechselte ihn Trainer Roberto Serniotti für Paul Carroll aus.
Doch viel besser lief es danach auch nicht. Vor allem in der Annahme patzten sie immer wieder und so zogen die Türken auf 21:16 davon und gewannen den Satz mit 25:21.
Auch danach hatten die Berliner Probleme in der Annahme und lagen schnell mit 2:8 zurück. Nach einer Aufholjagd gingen sie sogar in Führung (14:12). Doch die Volleys verloren wieder die Konzentration, Istanbuls Block erschien immer unüberwindbarer und auch der zweite Durchgang ging mit 25:18 an die Türken.
Nun stand Serniottis Mannschaft extrem unter Druck. Sie musste alle folgenden Sätze gewinnen. Aber die Berliner steigerten sich. Sie waren entschlossener im Block, sicherer in der Annahme und konnten ihre Angriffe variantenreicher ausspielen. So führten die Volleys früh im Durchgang deutlich (12:5). Den Istanbulern, die zuvor so souverän agiert hatten, gelang kaum mehr etwas. Und die Gastgeber gewannen den Satz klar mit 25:13.
Jetzt waren die Berliner voll da. Angetrieben vom Serben Aleksandar Okolic, der einen gegnerischen Ball nach dem anderen blockte, lagen sie erneut schnell deutlich vorn (9:4). Bei den Berlinern klappte nahezu alles und die Gäste waren völlig von der Rolle. Nach überragenden Aufschlägen des Zuspielers Tsimafei Zhukouski führten die Volleys mit 18:6 – und holten sich den vierten Satz mit 25:14 zum 2:2-Ausgleich.
Im Tie-Break waren die Istanbuler wieder präsenter. Wenn sich die Berliner mal mit zwei Punkten absetzen konnten (7:5, 9:7) holten die Türken es stets auf. Nach zwei Assen von Kromm hatten die Volleys aber zwei Satzbälle (14:12), wieder wehrte Istanbul beide ab. Doch den dritten verwandelte Zhukouski mit einem Stellertrick zum 16:14. Der Jubel war ohrenbetäubend. Aber noch lauter war es, als die Berliner auch noch den Golden Set mit 15:11 gewannen.
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Johannes Nedo