zum Hauptinhalt
Die Polizeikosten sind teuer. Die Hansestadt Bremen will dafür nicht aufkommen.
© Carmen Jaspersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Hochrisikospiele: Bericht: Werder Bremen legt eine Million für Polizeikosten zurück

Wenn Fankrawalle drohen, wird es teuer für die Bundesländer. Bremen will das nicht bezahlen, weshalb Werder jetzt offenbar vorsorgt.

Fußball-Bundesligist Werder Bremen stellt sich nach einem Bericht des „Weser Kuriers“ darauf ein, künftig an den polizeilichen Mehrkosten für sogenannte Hochrisikospiele beteiligt zu werden. Dem Bericht zufolge hat Werder dafür in seiner Bilanz eine Rückstellung von einer Million Euro gebildet. Der Verein selbst wollte das auf Nachfrage nicht kommentieren. Die Bremer werden die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18 aber bei ihrer Mitgliederversammlung am kommenden Montag vorstellen.

Hintergrund der Rückstellung ist ein Rechtsstreit zwischen dem Land Bremen und der Deutschen Fußball Liga, der wahrscheinlich 2019 vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig fortgesetzt wird. Das kleinste deutsche Bundesland möchte erreichen, dass sich der Profifußball an den Kosten beteiligt, die jedes Mal entstehen, wenn bei besonders brisanten Spielen wie Werder Bremen gegen den Hamburger SV mehr Polizisten eingesetzt werden müssen als sonst üblich. Deshalb schickt das Land der DFL seit 2015 regelmäßig entsprechende Gebührenbescheide, die nach den Hochrisikospielen anfallen.

Die DFL klagte dagegen vor dem Verwaltungsgericht Bremen und bekam in erster Instanz auch Recht. Das Oberverwaltungsgericht erklärte die Gebührenforderungen des Bundeslandes in einer Berufungsverhandlung im Februar dieses Jahres jedoch für rechtens. Dieses Urteil ist laut „Weser Kurier“ bei Werder wie auch bei der Deutschen Fußball Liga als „Alarmsignal“ aufgenommen worden. Da beide bei Bundesliga-Spielen als Veranstalter auftreten, sei man sich innerhalb des Vereins auch sicher, im Falle einer endgültigen gerichtlichen Niederlage der DFL ebenfalls an den Mehrkosten für Polizeieinsätze beteiligt zu werden. (dpa)

Zur Startseite