Jürgen Klinsmann soll alles umkrempeln: Bei Hertha BSC sind endgültig neue Zeiten angebrochen
Mit Jürgen Klinsmann bieten sich Hertha BSC ungeahnte Möglichkeiten. Michael Preetz hat hingegen nichts mehr zu sagen. Ein Kommentar.
Jetzt geht‘s richtig los – der „Big City Club“ Hertha soll wirklich und wahrhaftig entstehen. Investor Lars Windhorst will und kann aus wirtschaftlicher Sicht nicht zulassen, dass 224 Millionen Euro einfach so verspielt werden. Deshalb hat Jürgen Klinsmann, Vertrauensmann von Windhorst im Aufsichtsrat, auch seine Lebensplanung geändert.
In der war ein Trainerjob hier im Land nicht vorgesehen, gewiss auch nicht bei Hertha BSC. Nun macht er es aber, weil ihn das Projekt nicht bloß interessiert, sondern fasziniert: Ob es gelingen kann, in der Hauptstadt ein Paris St. Germain zu etablieren, zu deutschen Bedingungen. Mit Geld und Fußballverstand.
Wem Hertha am Herzen liegt, wird nicht umhinkommen, diesem Projekt zuzustimmen und dafür beide Daumen zu drücken, dass dies von Erfolg gekrönt sein möge.
schreibt NutzerIn stachel.v.tagesigel
Wer folgt auf Jürgen Klinsmann – Kovac, Tuchel?
Weil Klinsmann nicht nur seine Stärken kennt, nämlich alles umzukrempeln, sondern auch seine Schwächen, handelt er entsprechend. Er wird das, was er am besten kann: Teamchef. Für die Taktik gibt es einen Trainer, für die Fitness, und für die Torhüter kommt Andreas Köpke, immerhin Bundestorwarttrainer.
Jeder für sich kann was, oder anders ausgedrückt: kann am Markt bestehen. Bis Saisonende – dann sieht man weiter. Ob Niko Kovac nach seiner Pause nicht vielleicht doch kommt, oder womöglich Thomas Tuchel aus Paris? Bei Hertha ist jetzt vieles denkbar, es sind endgültig neue Zeiten angebrochen.
Wer gedacht hat, da gibt es Hunderte Millionen und ansonsten bleibt alles, wie es ist, der hat sich immer getäuscht. In der ersten Reihe wird gerade aufgeräumt, die zweite Reihe, die das Projekt absichern soll, kommt danach dran. In der ersten Reihe ist noch Manager Michael Preetz. Der darf gewiss auch noch eine Weile bleiben; doch zu sagen hat er nichts mehr.
Erst recht nicht mehr nach seiner Fehleinschätzung von Ante Covic und der Situation vor dem Augsburg-Spiel. Die Kaderplanung wird bestimmt nicht Preetz vornehmen – Klinsmann hat die Nummern der Großen der Branche im Telefonbuch. Ingo Schiller wegen der Finanzen wird er auch nicht fragen müssen. Werner Gegenbauer stellt sich nicht dagegen; er wird die Entmachtung nicht verhindern.
Und wenn das Stadion, das weltberühmte Olympiastadion, wieder voll ist – dann beginnt wahrscheinlich auch die Diskussion um einen Stadionneubau wieder. Aber das ist die dritte Baustelle. Erst müssen die anderen geschlossen werden. Klinsmanns Truppe ist da und bringt frischen Wind in den Horst.