Trotz Anfangsnervosität: Auftakterfolg gegen Wetzlar – Füchse sichern sich den ersten Sieg der Saison
Im ersten Spiel der Saison gewinnen die Füchse gegen die HSG Wetzlar. Schlüssel zum Erfolg sind Torhüter Dejan Milosavljev und die Flügerspieler.
Milos Vujovic riss beide Arme zum Jubel nach oben und ließ sich von den Fans feiern. Es war fast, als ob es die 2857 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle gefühlt hätten, dass sich der Spielfilm in diesem Moment zu Gunsten der Berliner ändern würde. Denn das Tor des 27-Jährigen zum 14:15 kurz nach Wiederanpfiff war der Startschuss einer Aufholjagd, die die Füchse am Donnerstagabend mit 29:24 (13:14) gegen die HSG Wetzlar gewannen.
Doch es hatte etwas Zeit gebraucht, ehe Vujovic und sein Team in die Partie gefunden hatten. Problematisch war zunächst vor allem die Defensive. Die Gäste aus Mittelhessen kamen viel zu einfach zu Toren, dem Mittelblock um Marko Kopljar und Mijajlo Marsenic fehlte die nötige Aggressivität. Darüber hinaus ließ das Rückzugsverhalten zu wünschen übrig.
„Wir haben noch viel Luft nach oben und waren nicht konsequent genug“, merkte Geschäftsführer Bob Hanning in der Halbzeitpause an. Dass seine Füchse die Begegnung dennoch ausgeglichen gestalten konnten, war vor allem Torhüter Dejan Milosavljev zu verdanken, der zwischen den Pfosten wichtige Paraden ablieferte und den soliden Auftritt seines Gegenübers, dem deutschen Nationalspieler Till Klimpke, sogar noch überbot.
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Ein weiteres Plus war die Effektivität der Außen. Zwar hatte Hans Lindberg seinen ersten freien Wurf von außen vergeben, danach aber blieb der Routinier fehlerfrei und steuerte insgesamt zehn Treffer bei. Auf der anderen Seite trumpfte Milos Vujovic auf, der fünf von fünf Würfen im Tor unterbrachte. Nach seiner erst kürzlich überstandenen Blinddarm-Operation bekam der Linksaußen im Laufe der zweiten Halbzeit eine Pause, sein Ersatz Tim Matthes war immerhin noch einmal erfolgreich. Zusammen kamen die Flügelspieler damit auf 16 Treffer, erzielten mehr als die Hälfte der Tore.
Torhüter und Außen, das wurde das Erfolgsrezept. Vorteilhaft war allerdings auch, dass die Fehlerzahl Wetzlars stieg, während die Füchse die Abspielprobleme, die noch in der ersten Halbzeit präsent waren, zunehmend abstellen konnten.
„Wir wollten vor den Zuschauern vielleicht etwas zu viel, waren nervös und übermotiviert“ , sagte Lindberg nach Abpfiff. „Aber wir haben geduldig auf unsere Chance gewartet und die dann genutzt.“ Auf Lindberg und die Füchse warten nun eine Stafette von Auswärtsspielen. Bereits am Sonntag sind die Füchse beim SC DHfK Leipzig gefragt (16 Uhr), bevor es weiter nach Melsungen, Pulawy und Minden geht.