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Trainer Michael Hartmann wird nach dem Titelgewinn gegen Schalke 04 gefeiert.
© imago

U19 in der Youth League: Auch Hertha spielt im Europacup

Die U19 ist amtierender Deutscher Meister. Daher darf das Team von Trainer Michael Hartmann nun auf Europas Bühne ran.

Es ist Europapokal-Woche. Die volle Packung mit den Bayern, Schalke, Dortmund und den anderen Bundesligisten in der Champions- oder Europa League. Und mit Hertha BSC. In der Youth League. Unter Flutlicht im Hinspiel gegen den durchaus namhaften Klub Lech Posen. Die Zutaten stimmen also für den ersten Auftritt von Herthas U 19 auf Europas Bühne (Mittwoch 19 Uhr, Amateurstadion), in einer Art Champions League für Juniorenteams. Schon um 13 Uhr spielt die U 23 ebenfalls dort in der Fußball-Regionalliga Nordost gegen den VfB Auerbach.

Die Youth League gibt es seit fünf Jahren, 64 Mannschaften sind dabei. Hertha wirkt dank des überraschenden Gewinns der deutschen Meisterschaft mit. Auf die Größten der Branche könnten die Berliner ab Runde drei treffen. So weit denkt Michael Hartmann noch nicht. „Wir präsentieren die Nachwuchsarbeit von Hertha BSC jetzt auch in Europa. Das ist eine tolle Sache“, sagt der Trainer. „Die Teilnahme an der Youth League ist eine schöne Belohnung für den Meistertitel und für unsere U 19 eine sehr gute Erfahrung“, sagt Manager Michael Preetz.

Allerdings wird die Mannschaft ein deutlich anderes Gesicht haben als jene, die im Finale gegen Schalke 04 gewann. Da tauchten Namen wie Arne Maier, Palko Dardai, Julius Kade und Muhamed Kiprit auf. Viele Spieler aus diesem besonderen Jahrgang 1999 sind nun entweder bei den Profis oder spielen für die U 23 – oder beides. Gegen Posen dürfen maximal drei Akteure des 99er-Jahrgangs eingesetzt werden.

Acht Gegentore in zwei Spielen

In der Junioren-Bundesliga lief es zuletzt bescheiden, Hertha ist Siebter. „Wir haben eine sehr ordentliche Mannschaft, aber wenn du in zwei Spielen acht Gegentore kriegst, läuft defensiv etwas falsch“, sagt Hartmann. Gemeint sind das 0:5 gegen Hannover 96 und das 3:3 gegen den 1. FC Union. Am vergangenen Samstag war eine Steigerung zu erkennen – trotzdem hieß es 0:1 gegen RB Leipzig.

Lech Posen dürfte von allen möglichen Gegnern der ersten Runde der schwerste sein. „In der Vorbereitung haben wir öfter gegen polnische Mannschaften gespielt, dabei sahen wir immer gut aus“, sagt Hartmann. Lech hat zwei Mannschaften in den eigenen Ligen. Eine mehr mit älteren, eine vorwiegend mit jüngeren Spielern. Daher ist unklar, in welcher Besetzung die Polen kommen. „Das sollte aber keine große Rolle spielen. Wir wollen uns nicht nach dem Gegner richten“, sagt Hartmann.

Rückspiel wird ein Kurztrip

In geografischer Hinsicht hätte es Hertha nicht besser treffen können. Das Rückspiel in drei Wochen wird ein Kurztrip von nur knapp 300 Kilometern. Die TSG Hoffenheim beispielsweise musste letztens in Charkow gegen den ukrainischen Klub Schachtjor Donezk antreten – und war insgesamt über zwei Tage unterwegs. Die weiten Reisen für Spieler, die oft noch zur Schule gehen und deren Fußball-Kalender ohnehin voll genug ist, waren stets ein Kritikpunkt an der Youth League. Hertha ist nicht betroffen. Jedenfalls noch nicht. Im Falle des Weiterkommens wäre der Gegner Sheriff Tiraspol (Moldawien) oder FK Qäbälä (Aserbaidschan).

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