Hertha BSC: Änis Ben-Hatira geht wegen Rangelei mit Mitchell Weiser
Änis Ben-Hatira hat Hertha BSC nicht wegen zu wenig Spielpraxis in Richtung Frankfurt verlassen. Nach dem 3:3 in Bremen gab es im Mannschaftsbus zwischen ihm und Mitchell Weiser eine Auseinandersetzung.
Erst kurz vor Ende der Transferfrist am Montagabend war bekannt geworden, dass Änis Ben-Hatira Hertha BSC verlässt und zu Eintracht Frankfurt wechselt. Das hatte aber nichts damit zu tun, dass der 27-Jährige in Hessen größere Chancen auf mehr Einsatzzeit besitzt.
Sein Transfer steht in unmittelbarem Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung des Profis mit seinem bisherigen Teamkollegen Mitchell Weiser. Nach Informationen von „Bild“ und „BZ“ online war es am Samstag auf der Rückreise der Berliner aus Bremen im hinteren Teil des Teambusses nach Diskussionen über das Zustandekommens des 3:3 zu einer Auseinandersetzung zwischen Weiser und dem Deutsch-Tunesier gegenkommen, bei der Ben-Hatira handgreiflich wurde. „Ich habe etwas getan, was nicht in Ordnung war und nicht mehr zu korrigieren ist. Ich habe mich dafür entschuldigt. Leider ist es passiert, das wird nie wieder vorkommen“, sagte der 27-Jährige.
Hertha BSC bestätigte den Vorfall am Dienstag auf seiner Internetseite. Der Verein „hat darauf sofort reagiert und die entsprechenden Konsequenzen gezogen. Denn Fairness, Anstand, Respekt und Teamgeist gehören bei uns zu den wichtigsten Grundsätzen im Verein“, heißt es in der Hertha-Mitteilung. Die Verantwortlichen, die vorne im Bus saßen, hatten von der Rangelei erst nach Ankunft in Berlin erfahren. Nach dem Training am Dienstag erklärte Trainer Pal Dardai: "Für mich ist Teamgeist das Wichtigste. Jeder muss seine Verantwortung tragen, und damit Deckel drauf. Es ist jetzt ein neuer Start für alle."
Am Sonntag hatte Dardai sein Team vor dem Auslaufen gefragt, ob nicht noch etwas zu besprechen sei. Daraufhin erzählte Ben-Hatira, der sich inzwischen bei Weiser entschuldigt hatte, von dem Vorfall. Dardai reagierte darauf, indem er nach „Bild“-Informationen die Beteiligten sowie den achtköpfigen Mannschaftsrat in sein Trainerzimmer zitierte. Danach sei klar gewesen, dass Ben-Hatira keine Zukunft mehr in Berlin habe.
Ben-Hatiras neuer Chef bei Eintracht Frankfurt, Sportdirektor Bruno Hübner, bestätigte der „Bild“: „Wir waren darüber informiert, dass es zu einer Rauferei gekommen ist. Wir wissen um seinen Charakter und glauben ganz fest, dass dies eine Ausnahme war.“ (Tsp/dpa)
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