Frühes Aus bei den US Open: Angelique Kerber scheitert in Runde eins
Angelique Kerber findet einfach nicht zu ihrer Form. Bei den US Open in New York erlebt die deutsche Tennisspielerin den nächsten schweren Rückschlag.
Die sportliche Talfahrt von Angelique Kerber hat sich auch bei den US Open fortgesetzt und nimmt langsam dramatische Formen an. Die deutsche Nummer eins verlor am Montag in New York ihre Erstrunden-Partie gegen die Französin Kristina Mladenovic mit 5:7, 6:0, 4:6 und kassierte damit ihre dritte Aufakt-Niederlage in Serie. In Flushing Meadows konnte Kerber auch von einer Verletzung ihrer Gegnerin nicht profitieren und musste sich nach 2:24 Stunden geschlagen geben.
Wie es mit Kerber weitergeht, ist mehr als unklar. Im Vorfeld der US Open hatte die 31-Jährige erklärt, sich mit der Trainersuche nach der Trennung von ihrem Coach Rainer Schüttler Zeit lassen zu wollen. Ein Vorgehen, das viele Experten kritisieren. „Da muss jetzt mal eine Entscheidung kommen, in welche Richtung die Reise geht“, sagte Boris Becker als Eurosport-Experte vor dem ersten Auftritt der Kielerin.
Boris Becker übt Kritik
„Wie lange will sie noch Tennis spielen? Weil so macht es keinen Spaß und keinen Sinn. Das bringt ihr, uns und ihren Sponsoren nichts, wenn sie so weitermacht“, sagte Becker. Auch Barbara Rittner sprach sich für einen neuen Coach aus. „So, wie ich Angie kenne, ist sie niemand, der eine längere Zeit alleine sein sollte. Sie ist auf jeden Fall jemand, der Führung braucht“, sagte die Damen-Chefin des Deutschen Tennis Bundes.
Gegen Mladenovic erwischte Kerber eigentlich einen guten Start und nahm der Französin sofort den Aufschlag ab. Weil sie danach aber ebenfalls ihr Service abgeben musste, war der erste Satz sofort wieder offen. Zwar wirkte die deutsche Nummer eins insgesamt etwas dominanter, allerdings konnte Kerber ihre leichte Überlegenheit nicht in genügend Punkte ummünzen. Stattdessen kassierte sie zum 5:6 ein weiteres Break und gab den ersten Satz nach 65 Minuten ab.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts zog sich Mladenovic dann eine Verletzung am Rücken zu und war danach in den Bewegungen deutlich eingeschränkt. Die Französin ließ sich zweimal behandeln, hatte aber weiter große Probleme, die Kerber zu schnellen Breaks und kurze Zeit später zum Satzausgleich nutzen konnte.
"Mit Trainer hätte sie nicht verloren"
Allerdings konnte die Kielerin das Momentum nicht zu ihren Gunsten nutzen. Vielmehr gab sie gleich zu Beginn des dritten Durchgangs ihren Aufschlag ab und baute ihre Gegnerin damit wieder auf. Auf einmal agierte Mladenovic wieder druckvoller und bewegte sich nun auch wieder besser. Kerber ließ sich von dieser unerwarteten Wende beeindrucken und fing an, mit sich zu hadern. Zwar kämpfte sie sich noch einmal zurück und machte aus einem 1:3 noch einmal 4:3. Doch dann machte sie kein Spiel mehr und musste sich mit dem zweiten Matchball geschlagen geben. „Mit Coach hätte sie die Partie nicht verloren“, analysierte Rittner als Expertin bei Eurosport. (dpa)