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So geht's. Joachim Löw war nicht unzufrieden mit dem ersten Auftritt seiner Nationalspieler 2020.
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Bundestrainer Löw nach dem 1:1 gegen Spanien: „Am Ende ist es natürlich ein bisschen enttäuschend“

Joachim Löw hat ein gutes Spiel seiner Mannschaft gegen Spanien gesehen. Kritik äußert er hingegen am vollen Terminkalender in diesem Herbst.

Was Bundestrainer Joachim Löw in der Pressekonferenz nach dem 1:1 zum Auftakt der neuen Nations League gegen Spanien sagte.

Wie fällt Ihr Fazit aus nach dem 1:1 und dem späten Ausgleich der Spanier?
Am Ende ist es natürlich ein bisschen enttäuschend, wenn man in der sechsten Minuten der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert. Auf der anderen Seite haben unsere Jungs alles rausgeholt, was zu dem Zeitpunkt möglich ist.

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Wie haben sie das Spiel insgesamt gesehen?
Vor allem in der ersten Halbzeit war es echt ein gutes und interessantes Spiel, hochintensiv zu dem Zeitpunkt und taktisch von beiden wahnsinnig mutig. Die Spanier haben versucht, uns schon im eigenen Sechzehner zu pressen. Wir haben Mann gegen Mann gespielt mit klarer Zuordnung. Wir haben früh attackiert. Beide konnten sich aufgrund ihrer Klasse immer wieder mal lösen. Wir haben über das ganze Spiel gesehen die besseren Torchancen gehabt.

Am Ende aber hat es nicht zum Sieg gereicht, wo sehen Sie die Gründe dafür?
Es war eine Sache der Kraft und der Konzentration. Wir haben nach 60 Minuten gemerkt, dass die Kraft noch nicht reicht, über 90 Minuten so zu attackieren. Wir wollten uns fallen lassen, das war aber auch schon vorher klar. Insgesamt haben wir es wirklich gut gemacht, mit der Art und Weise über große Teile des Spiels bin ich sehr zufrieden. Wenn man bedenkt, dass einige Spieler direkt aus dem Urlaub gekommen sind, sechs oder sieben haben gefehlt.

Sie haben sich mächtig beschwert über den vollen Kalender in diesem Jahr. Sehen sie da einen Lösungsweg für die Länderspiele?
Grundsätzlich habe ich keine Lösung bereit. Ich vertrete auch die Verbandsinteressen. Und der Verband freut sich über die Einnahmen. Aber drei Länderspiele in zehn Tagen im Oktober und November halte ich für wenig sinnvoll. Dass man da noch zwei Freundschaftstermine reinlegt, macht aus sportlicher Sicht nicht so viel Sinn. Obwohl ich mich als Trainer über jedes Spiel freue. Wir müssen aufpassen: Die Gesundheit der Spieler steht über allem. Wenn da Probleme sind, leidet die Qualität im Fußball. Und das ist über viele Jahre hinweg so nicht zu verkraften. Deshalb bin ich extrem sensibel, wenn man weiß, was für ein Programm ansteht. Wenn man da nicht aufpasst, haben wir Probleme im April und Mai. Das versuche ich zu verhindern.

Für Leroy Sané war es das erste Länderspiel nach 15 Monaten. Wie haben Sie ihn gesehen, und warum musste er dann raus?
Leroy hat Krämpfe gehabt. Man muss sehen, woher er kommt. Er hat in den letzten vier, fünf Monaten kaum ein Spiel gemacht. Es war klar, dass die Kraft nachlässt. Ich habe ihm gesagt, er soll anzeigen, wenn er sich müde fühlt. Obwohl er im Konterspiel weiter noch gut gewesen wäre, mussten wir wechseln, bevor wir eine Verletzung riskiert hätten. Man muss aufpassen bei ihm.

- Aufgezeichnet von dpa

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