French Open in Paris: Alexander Zverev nach nächstem Fünfsatz-Sieg im Viertelfinale
Zum dritten Mal in Folge liegt Alexander Zverev in Paris mit 1:2-Sätzen zurück - zum dritten Mal rafft er sich danach noch zum Sieg auf. Diesmal gegen den Russen Karen Chatschanow.
Alexander Zverev fiel nach dem Matchball erleichtert auf die Knie und genoss das Gefühl seines ersten Viertelfinal-Einzugs bei einem Grand-Slam-Turnier. Der Hamburger steht nach dem dritten Fünf-Satz-Sieg erstmals bei einem der vier Top-Turniere unter den besten Acht. Wie in den beiden Partien zuvor holte der Weltranglisten- Dritte am Sonntag auch gegen den Russen Karen Chatschanow einen 1:2-Satzrückstand auf und gewann noch 4:6, 7:6 (7:4), 2:6, 6:3, 6:3. Nächster Gegner in Paris ist der Österreicher Dominic Thiem.
Am Montag bestreiten noch Angelique Kerber und Maximilian Marterer ihre Achtelfinalspiele. Marterer trifft auf den Weltranglisten-Ersten und Titelverteidiger Rafael Nadal aus Spanien, Kerber tritt gegen die Französin Caroline Garcia an.
„Ich bin noch jung. Diese Fünf-Satz-Matches sind hart für mich, aber schön fürs Publikum“, sagte Zverev. „Mal sehen, wie es mir in den nächsten Tagen geht. Es wird nicht leichter.“
Für Zverev begann die Partie mit einem Break optimal, der Vorteil war aber postwendend wieder weg. Auf dem Court Suzanne Lenglen lief es schon im ersten Satz nicht rund. Beim 4:5 besaß Chatschanow zwei Satzbälle, als der Schiedsrichter beim zweiten eine Aus-Entscheidung überstimmte, schrie Zverev laut und warf zum Unmut buhender Zuschauer frustriert seinen Schläger, weil der Punkt wiederholt werden musste. Er wehrte auch diese Chance dann ab, bei der dritten holte sich der 22-jährige Chatschanow den Satz.
In der nächsten Runde trifft Zverev auf den Österreicher Dominic Thiem
Der Weltranglisten-38., der Zverev seit Juniorenzeiten kennt, agierte verließ sich ebenfalls auf den Aufschlag sowie die aggressiven Grundschläge. Im zweiten Durchgang kam Zverev bei sommerlicher Wärme zur Mittagszeit endlich besser ins Spiel. Beim 5:4 vergab er trotz eigenen Aufschlags drei Satzbälle. Ein Ass bei der insgesamt vierten Möglichkeit im Tiebreak bedeutete dann den Ausgleich.
Aber noch nicht die Wende: Mit schon zwei schweren Fünf-Satz-Matches in den Knochen wirkte Zverev nicht so frisch wie gewohnt. Der dritte Satz lief fast ein bisschen am 21-Jährigen vorbei. Ein wenig aus dem Nichts holte er sich im vierten einen 4:2-Vorsprung und glich erneut mit Mühe aus - wieder mit einem Ass. „Das ist Emotion pur. Deswegen lieben wir diesen Sport, deswegen lieben wir Sascha Zverev. Er hat irgendwie noch mal die zweite Luft bekommen“, sagte der deutsche Männertennis-Chef Boris Becker als TV-Experte bei Eurosport, während sich Zverev wohl wegen einer Blase am linken Fuß behandeln ließ.
Er legte trotzdem sofort mit einem Break in dem nun wieder intensiven und auch hochklassigen Match nach. Chatschanow konnte in seinem zweiten French-Open-Achtelfinale nach 2017 nicht mehr kontern, nach 3:29 Stunden verwandelte Zverev gleich den ersten Matchball. (dpa)