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Alexander Lukaschenko (l.) im herzlichen Clinch mit Wladimir Putin.
© imago/ITAR-TASS

Das Rezept des Diktators: Alexander Lukaschenko spielt Eishockey gegen das Coronavirus

Weißrusslands Machthaber Alexander Lukaschenko hält den Umgang mit dem Coronavirus für „psychotisch“. Seine Lösung: Eishockey spielen.

Alexander Lukaschenko, der sich gerne als letzter Diktator Europas bezeichnet, ist großer Eishockeyfan und wagt sich mit seiner barocken Figur gerne mal aufs glatte Eis. Ein Hobby, das der weißrussische Präsident mit seinem russischen Kollegen teilt. Schon oft ist Wladimir Putin in Promi-Spielchen gegen seinen Kumpel Lukaschenko aufgelaufen, doch zu Hochzeiten der Coronavirus-Krise ruht der Eishockeyspielbetrieb bei Putin.

Nicht so bei Lukaschenko, der frönte am Wochenende seinem Hobby, huschte mit der Rückennummer „01“ im Nationaltrikot durch das Eishockeystadion und spielte sogar vor Zuschauern in einem Turnier mit. Und – kaum zu glauben – der Präsident trug sich in die Scorerliste ein: Eine Torvorlage brachte die Nummer 01 auf ihr persönliches Konto. Wahnsinn!

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Der spielende Präsident entpuppte sich nebenbei noch als wahrer Virenexperte. Auf dem Eis gäbe es keine Viren, behauptete Lukaschenko. Sport, vor allem Eishockey, sei die beste „Anti-Viren-Medizin“. Das ist es, da ist die Lösung: Wir müssen alle Eishockey spielen, dann gibt es bald keine Coronavirus-Pandemie mehr. Hätten wir hierzulande auch früher drauf kommen können.

Wie konnten wir nur so dumm sein, im Eishockey vor ein paar Wochen als erster Sport komplett den Spielbetrieb einzustellen? In Weißrussland gibt es keine Diskussion, da wird nebenbei auch noch munter Fußball gespielt. Auf dem Rasen gibt es wohl auch keine Viren, wird uns Lukaschenko bestimmt weismachen wollen. Denn: Der Umgang in der Welt mit dem Coronavirus sei „psychotisch“, behauptet er – der gefährliche Mann, dem das Leben und Gesundheit seiner fast zehn Millionen Einwohner knapp am Eishockeyschläger vorbeigeht.

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