Fünfte Euroleague-Niederlage in Serie: Alba Berlin unterliegt mit 71:85 bei Real Madrid
Alba Berlin zeigt in Madrid erneut eine schwankende Leistung und verliert am Ende klar. Vor allem von den Spielern aus der Startformation kommt zu wenig.
Der Kader von Alba Berlin ist im Sommer etwas tiefer geworden. Klar, wer so viele Spiele absolvieren muss wie der Basketball-Bundesligist, ist froh, wenn er die Belastung ein bisschen verteilen kann. Hilfreich ist eine tiefe Bank aber auch dann, wenn es bei den eigentlichen Startern nicht so wirklich läuft. So wie am Freitagabend bei Albas sechstem Euroleague-Spiel der Saison bei Real Madrid, in dem es jedoch am Ende nach einer stark schwankenden Leistung eine 71:85 (14:28, 24:14, 18:22, 15:21)-Niederlage setzte.
Die erste Fünf der Berliner erwischte einen scheußlichen Start in die Partie, bereits nach knapp vier Minuten lagen die Berliner mit 3:15 zurück. Peyton Siva, Niels Giffey und Landry Nnoko schmissen die Bälle weg, und Real kam schnell ins Rollen. Dreimal in Folge hatte der spanische Meister in der Euroleague zuletzt verloren, jetzt erschien Alba als dankbarer Aufbaugegner.
Alba Berlins zweite Garde muss ran
Die zweite Garde bei Alba musste also ran. Und sie wehrte sich. Vor allem Martin Hermannsson übernahm Verantwortung und punktete stark im Eins-gegen-Eins. Nicht einmal von Reals 2,21-Meter-Riesen Walter Tavares unter dem Korb ließ er sich bei seinen Ziehern beeindrucken. So blieben die Berliner zumindest in Sichtweite.
Kurz vor der Halbzeit übernahm dann Hermannssons Spielmacherkollege Makai Mason den Job als Antreiber der Berliner. Nach seinen Verletzungsproblemen hatte der Neuzugang bisher noch keine große Rolle im Team der Berliner gespielt, nun zeigte er mit seinem mutigen Zug zum Korb und seinem gefährlichen Wurf von außen, wozu er in der Lage ist.
Acht Punkte in nicht einmal vier Punkten erzielte Mason, sein spektakulärer Dreier aus der Bedrängnis zischte mit der Sirene zum 38:42-Halbzeitstand in die Reuse – Alba war dank der starken Auftritte seiner Bankspieler wieder im Spiel.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte sah es gut aus für Alba. Mason hatte es sich verdient, weiter auf dem Parkett zu stehen, und mit Tyler Cavanaugh stellte ein weiterer Alba-Profi von der Bank per Dreier tatsächlich auch den 48:48-Ausgleich her. Johannes Thiemann brachte Alba mit zwei Freiwürfen sogar kurze Zeit später in Führung (55:53), doch Real drehte noch einmal auf und Sergio Llull traf ebenfalls mit der Sirene einen Dreier zur 64:56-Führung vor dem letzten Viertel.
Da ließen sich die abgezockten Real-Profis den Vorsprung nicht mehr nehmen – auch weil Albas Starter weiterhin Probleme hatten, ins Spiel zu finden. Am Ende kamen bei der fünften Euroleague-Niederlage der Berliner in Serie nur 28 der 71 Punkte von den Spielern aus der ersten Fünf. Nur Siva scorte unter ihnen mit zehn Punkten zweistellig; Albas Topscorer wurde mit 13 Punkten Martin Hermannsson. Beim Ligaspiel am Sonntag gegen Ulm dürfte das jedoch sicherlich wieder anders aussehen. (Tsp)