Basketball-Eurocup: Alba Berlin steht unter Druck
Albas Begegnung am Mittwoch gegen Zagreb ist wohl die letzte Chance für die Berliner, sich im Eurocup noch Chancen auf das Weiterkommen zu bewahren.
Neben einer stattlichen Körpergröße und Geschick im Umgang mit dem Ball sollte ein Basketballer unbedingt eine gewisse Lässigkeit mitbringen. Zumindest sollte ein Basketballer so tun können, als sei ihm grundsätzlich alles eher wurscht.
Bogdan Radosavljevic ist diesbezüglich auf dem Weg, ein Großer zu werden. Anfang der Woche schlurfte der 2,13 Meter große Center von Alba Berlin in aller Ruhe in die Trainingshalle, setzte sich erstmal auf die Bank und scherzte gestenreich mit seinen Mannschaftskollegen. Dann sagte er: „Ich will alles erst einmal etwas langsamer angehen lassen.“
Dabei mündet die Saison für Alba nun in eine Phase, in der es ernst wird. An diesem Mittwoch zum Beispiel spielt die Mannschaft von Trainer Ahmet Caki in der Eurocup-Zwischenrunde gegen Cedevita Zagreb aus Kroatien. Die Begegnung in der Arena am Ostbahnhof (20 Uhr/live auf Pro Sieben Maxx) ist wohl die letzte Möglichkeit für die Berliner, sich noch Chancen auf das Weiterkommen zu bewahren. Gegen Malaga und Valencia hielten die Berliner gut mit, am Ende aber gingen beide Spiele verloren.
Albas Mangel an großgewachsenen Spielern
Deshalb ist das so eine Sache mit dem Langsam-angehen-lassen. Im Falle von Radosavljevic muss man allerdings erwähnen, dass er zuletzt mehrere Wochen wegen eines Muskelfaserrisses ausgefallen war und es nicht nur in seinem Sinne, sondern auch in dem der Klub-Verantwortlichen ist, dass der 23-Jährige gemächlich an seine alte Form herangeführt wird. „Ein großer Spieler wie er ist extrem wichtig für das Team. Zunächst ist es gut, dass er beim Mannschaftstraining wieder dabei ist“, sagt Albas Trainer Ahmet Caki. Der 41-Jährige hatte zuletzt nicht nur wegen Radosavljevics Ausfall einen Mangel an großgewachsenen Spielern zu beklagen. Auch Elmedin Kikanovic, nur zwei Zentimeter kleiner als Radosavljevic, fiel verletzungsbedingt aus.
Am Mittwoch könnten die beiden erstmals seit mehreren Wochen wieder gemeinsam für Alba mitwirken. Dass die Berliner vor dem Heimspiel gegen Cedevita Zagreb, das wie Alba seine beiden bisherigen Spiele in der Eurocup-Zwischenrunde verloren hat, unter großem Druck stehen, ist ein Zustand, der Caki gar nicht behagt. „Ich mag Druck nicht“, sagt der Türke. „Unter Druck kannst du nicht du selbst sein.“
Vielleicht ist es für die Alba-Spieler aber an der Zeit, fremde Rollen einzunehmen. Denn selbst Albas Geschäftsführer Marco Baldi sagt: „Da ist viel Druck drauf. Wir müssen unbedingt Boden gut machen in unserer Gruppe.“ Baldi wirkt ein bisschen wie der strenge Lehrer, der seine coolen Jungs an die Mühen des Alltags erinnert. Dabei ist der 54-Jährige durchaus zufrieden mit den jüngsten Leistungen seiner Mannschaft. „Man sieht ganz klar, dass wir auf dem richtigen Pfad sind. Die Grundtendenz zeigt deutlich nach oben“, sagt er angesichts der Serie in der Bundesliga mit acht Siegen nacheinander.
Dass Alba im Eurocup mit zwei Niederlagen schon vor dem Aus steht, ärgert ihn trotz der Entwicklung in der Liga. Baldi ist nämlich einer, dem bestimmt nicht alles wurscht ist.
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