Euroleague-Duell mit Valencia: Alba Berlin startet mit unguten Erinnerungen ins neue Jahr
Neues Jahr, neues Glück? Im vergangenen April verlor Alba Berlin die Eurocup-Finalserie gegen Valencia – nun kommt es in der Euroleague zum Wiedersehen.
Die Rhetorik des Jahreswechsels hat ihre vertraute Sprache: Wenn das neue Jahr erst einmal begonnen hat, dann ist „die Zeit des Zurückblickens vorbei“, wie es gerne heißt, dann „ruht die Vergangenheit“, dann werden „die Ärmel hochgekrempelt“, man „schaut nach vorne“ und es geht „engagiert“ und mit „neuer Frische“ an die nächsten Aufgaben. Neues Jahr, neues Glück – so lautet allenthalben das Motto.
Das ist bei Alba Berlin sicherlich nicht anders. Nach dem abgelaufenen Jahr mit vielen emotionalen Höhen und Tiefen will der Basketball-Bundesligist 2020 neu durchstarten, den bestmöglichen Basketball spielen und die Enttäuschungen um die vergangenen Finalniederlagen abschütteln. Das Problem: Gleich der erste Gegner im neuen Jahr reibt den Berlinern ihre Vergangenheit noch einmal extra dick unter die Nase.
Alba Berlins letzte Ergebnisse in BBL und Euroleague
- Euroleague, 14. Spieltag: Alba Berlin – Bayern München 76:77 n.V.
- Euroleague, 15. Spieltag: ASVEL Villeurbanne – Alba Berlin 93:81
- BBL, 12. Spieltag: Hamburg Towers – Alba Berlin 75:100
- Euroleague, 16. Spieltag: Alba Berlin – Baskonia Vitoria-Gasteiz 81:57
- BBL, 14. Spieltag: Alba Berlin – Mitteldeutscher BC 116:108
Am Freitagabend (21 Uhr, Magentasport) ist Alba beim Euroleague-Konkurrenten aus Valencia gefragt – also genau bei dem Team, gegen das die Berliner im vergangenen April eine aufwühlende Eurocup-Finalserie mit 1:2 verloren. Die verpasste Chance auf den größten Erfolg der Vereinsgeschichte war Höhe- und Tiefpunkt des vergangenen Jahres zugleich. Kein Wunder also, dass die Wiederauflage des Eurocup-Finals eine internationale Etage weiter oben in der Euroleague bei den Berlinern für erweiterte Gehirnaktivität sorgt.
„Natürlich sind die Erinnerungen an Valencia nicht die besten“, sagt etwa Aufbauspieler Martin Hermannsson. In beiden Auswärtsspielen der Finalserie blieben er und seine Kollegen im Frühjahr nahezu chancenlos. Die knapp 9000 in Orange gehüllten Fans machten in Valencias Arena „La Fonteta“ mit ihrer Big Band nicht nur viel Krach, sondern offensichtlich auch Eindruck. „Ich erinnere mich noch daran, dass Valencia in diesem Finale zu Hause viel stärker war als in Berlin“, sagt Flügelspieler Rokas Giedraitis.
Aber: Neues Jahr, neues Glück. „Es ist eine neue Saison, es geht nicht um Titel“, sagt Hermannsson und wünscht sich deshalb in bester Jahreswechsel-Rhetorik einen Sieg: „Das ist unser Ziel, wir wollen das neue Jahr auf die richtige Art beginnen.“
Die nächsten Spiele von Alba Berlin
- Freitag, 03.01.: Valencia Basket (A – Euroleague)
- Sonntag, 05.01.: BG Göttingen (A – BBL)
- Donnerstag, 09.01.: Maccabi Tel Aviv (H – Euroleague)
- Sonntag, 12.01.: Bamberg (A – Pokal)
- Dienstag, 14.01.: Olympiakos Piräus (A – Euroleague)
Nicht mit nach Valencia reisen wird dabei der nachverpflichtete Center Bogdan Radosavljevic. Alba hat den Kurzzeitvertrag vorzeitig aufgelöst, der 26-Jährige wechselt nun zum Bundesliga-Aufsteiger Hamburg Towers. Bei den Berlinern hatte Radosavljevic eigentlich die Verletzungsprobleme auf den großen Positionen lindern sollen, fand sich aber nur schwer ein und kam deshalb wenig zum Einsatz. In den vergangenen Spielen setzte Trainer Aito Garcia Reneses lieber auf Nachwuchsspieler Kresimir Nikic.
Radosavljevic hatte bei seiner Rückkehr nach Berlin zwar auf ein längeres Engagement in seiner Herzensstadt gehofft, dürfte jedoch gespürt haben, dass es damit schlecht aussah. In Hamburg erhält er nun einen Vertrag bis Saisonende und damit mehr Planungssicherheit. Neues Jahr, neues Glück.