Basketball: Alba Berlin startet in den neuen Pokal
Die Berliner spielen im Achtelfinale am Sonntag gegen Bayreuth. Der neue Modus macht den Pokal unberechenbarer.
Im Fußball hat der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze, im Basketball dafür ganz neue. Seit dieser Saison wird der Wettbewerb in einem anderen Modus ausgespielt. Bisher qualifizierten sich nur die besten sechs Teams der Bundesligatabelle für den Pokal. Diese trafen in direkten Duellen aufeinander und die Sieger gingen mit dem Gastgeber beim Final-Four-Turnier an den Start. Dabei begegneten sich meist die selben Teams und kleinere Standorte waren vom Wettbewerb praktisch ausgeschlossen.
Im neuen Format gibt es 16 Teilnehmer – alle Bundesligisten außer den Aufsteigern – und jede K.o.-Runde wird neu ausgelost. „Der neue Modus ist sehr anspruchsvoll“, sagt Alba Berlins Manager Marco Baldi. „Wirtschaftlich für die Vereine aber auch deutlich lukrativer.“ Den mit zwei Siegen überaus überzeugend in die Saison gestarteten Berlinern hat das Los nicht gerade eine einfache Aufgabe beschert. Am Sonntag treffen sie in der Max-Schmeling-Halle (15 Uhr, Telekomsport) auf Bayreuth. „Im Vorjahr haben wir sie im Pokal-Halbfinale deutlich geschlagen, aber ich glaube, in diesen Jahr wird das schwieriger“, sagt Albas Kapitän Niels Giffey.
Sein Trainer Aito Garcia Reneses zeigt sich mit dem Saisonstart sehr zufrieden. „Unsere Siege gegen Jena und Bursa erwecken den Eindruck, dass wir bereit sind für das erste K.o.-Spiel der Saison“, sagt der Spanier, warnt aber auch. „Solche guten Auftaktspiele erzeugen oft eine trügerische und gefährliche Selbstsicherheit.“ Wie schon im Eurocup am Dienstag gegen Bursa muss Reneses erneut auf seine beiden etatmäßigen Center verzichten. Dennis Clifford und Johannes Thiemann fallen beide verletzt aus und so wird Clint Chapman wieder viele Minuten spielen.
Albas alte Heimat wird am Sonntag vermutlich gut gefüllt sein. Schon im Vorjahr mussten die Berliner im Pokal in die Schmeling-Halle umziehen und siegten dort gegen Ludwigsburg. Die Fans wissen, dass der Pokal, den Alba immerhin drei Mal in den letzten sechs Jahren gewonnen hat, mit nur vier Spielen der kürzeste Weg zu einem Titel ist. Das weiß auch Baldi und doch warnt er. „Im Pokal kann man nichts voraussagen. Sollten wir weiterkommen, spielen wir danach vielleicht in Bamberg oder München“, sagt Albas Manager. „Aber natürlich wollen wir weit kommen.“
Julian Graeber