Basketball-Bundesliga: Alba Berlin macht Platz drei gegen Bonn fest
Alba Berlin behält gegen Bonn die Nerven und verschafft sich eine gute Ausgangsposition für die anstehenden Play-offs.
Den Höhepunkt gab es am Mittwochabend schon vor dem ersten Sprungball. Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Beginn des Heimspiels gegen Bonn, als es in der Arena am Ostbahnhof laut wurde. Der Hallensprecher versuchte es noch etwas spannend zu machen, doch das hatte keinen Zweck. Die Augen der 6852 Zuschauer waren auf Franz Wagner gerichtet und das zu Recht. Denn das 17 Jahre alte Talent von Alba Berlin wurde als bester deutscher Nachwuchsspieler der Basketball-Bundesliga ausgezeichnet.
Es ist der Lohn für eine Saison, in der Wagner alle Erwartungen weit übertroffen hat, zu einem festen Bestandteil des Profiteams geworden ist und von Trainer Aito Garcia Reneses selbst in wichtigen Spielen wie gegen Valencia das Vertrauen bekam. „So eine Entwicklung erhofft man sich natürlich, aber man konnte wirklich nicht ahnen, dass es sofort so gut läuft“, sagte Wagner. „Das ist eine Auszeichnung für die viele Arbeit und macht mich stolz. Viel wichtiger ist aber, dass wir als Team gut spielen und gewinnen.“
Das 110:98 (24:24, 29:29, 29:17, 28:28) gegen Bonn war bereits Wagners 51. Saisoneinsatz und mit nur 8:19 Minuten Spielzeit eher unspektakulär. Die Berliner können durch den Sieg allerdings schon zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde nicht mehr von Platz drei verdrängt werden und treffen im Play-off Viertelfinale mit großer Wahrscheinlichkeit auf Ulm.
Bei Alba kehrte Martin Hermannsson nach drei Wochen Pause aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel ins Team zurück, in der Anfangsphase war jedoch Derrick Walton der auffälligste Berliner. Schon nach wenigen Minuten hatte der Spielmacher sieben Punkte auf dem Konto und bestätigte die konstanten Fortschritte der vergangenen Wochen.
Für beide ging es um Platz drei
Dass beide Mannschaften ihre letzten in der Hauptrunde verbliebenen Hausaufgaben schon am Mittwoch erledigen wollten, war deutlich zu erkennen. Sowohl Alba als auch Bonn brauchten noch einen Sieg, um Platz drei beziehungsweise den Einzug in die Play-offs perfekt zu machen und dementsprechend eng war das Spiel.
Unter den Körben lieferte sich Albas Landry Nnoko anfangs ein imposantes Duell mit dem nicht weniger hünenhaften Bonner Center Charles Jackson und auch aus der Distanz nahmen sich beide Mannschaften nicht viel. Besonders Olivier Hanlan (20 Punkte) und Bojan Subotic (22) trafen für die Gäste exzellent. Nach dem ersten Viertel stand es 24:24, zur Halbzeit dann 53:53.
Im dritten Viertel konnte sich Alba dann aber langsam absetzen. Während Bonns Offensive sehr von der Klasse einzelner Spieler lebte, war die Last auf Berliner Seite sehr gleichmäßig verteilt. Zudem erarbeitete sich Alba einen Vorteil bei den Rebounds und nach sieben Minuten lagen die Gastgeber bereits mit acht Punkten in Führung. Bonns Trainer Chris O‘Shea sah sich zu einer Auszeit gezwungen, doch am Spielverlauf änderte sich nicht mehr viel. Die Berliner hatten das Geschehen nun unter Kontrolle und mit Joshiko Saibou (15), Luke Sikma (14), Rokas Giedraitis (13), Niels Giffey (13), Derrick Walton (12), Peyton Siva (12) und Tim Schneider (10) punkteten gleich sieben Spieler zweistellig.