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Muss jetzt viel reisen: Albas Trainer Aito Garcia Reneses.
© Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Basketball: Alba Berlin: Hoffen auf den Notausgang

Für Alba Berlin beginnen mit dem Eurocup-Heimspiel am Donnerstag gegen AS Monaco anstrengende Wochen.

Aito Garcia Reneses schlurft am Mittwoch in seiner unnachahmlich lässigen Art durch die Trainingshalle von Alba Berlin. Es kann wieder losgehen beim Basketball-Bundesligisten. Doch sein inzwischen 72 Jahre alter Trainer würde die Zeit gerne ein paar Wochen nach vorne stellen, wenn er denn könnte. „Der Januar wird schrecklich“, sagt er und grinst. Der Spanier meint das halbernst, weil natürlich auch er trotz seiner reichhaltigen Lebenserfahrung nicht in die Zukunft blicken kann. Reneses aber weiß, dass der Spielplan viel Mühsal mit sich bringt.

Am Donnerstag empfangen die Berliner in der Zwischenrunde des Eurocups den AS Monaco (18.30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof). Danach geht sie los, die große Auswärtstour von Alba mit dicht aufeinanderfolgenden Spielen in Braunschweig, Belgrad, Oldenburg, Vilnius, Bayreuth, Frankfurt, ehe die Berliner am 22. Januar dann mal wieder zu Hause gegen Vilnius randürfen. Der Grund für die vielen Auswärtsspiele ist, dass Albas Heimspielstätte – die Arena am Ostbahnhof – im Januar unter anderem wegen einiger der dort stattfindenden Spiele der Handball-WM dicht belegt ist.

Siva wird wohl nicht durch einen Neuzugang ersetzt

„Ich will nicht weinerlich klingen“, sagt Albas Manager Marco Baldi. „Aber natürlich belasten Auswärtsspiele die Mannschaft mehr als Heimspiele. Man unterschätzt, wie viel Energie das kostet. Die Spieler ermüden vor allem mental.“ Hinzu kommt bei Reisen mit einer Basketballmannschaft die Größe ihrer Spieler, wie Albas Kenneth Ogbe am Mittwoch erzählt. „Die Reisen sind für uns schon sehr anstrengend“, sagt er. „Man hofft im Flugzeug darauf, dass man Plätze mit Beinfreiheit an den Notausgängen ergattert oder dass der Vordermann seinen Sitz nicht nach hinten klappt.“

Doch wer in einer stark frequentierten Multifunktionsarena spielt, der muss mit Terminproblemen rechnen. Das tut auch Baldi. „Es hilft nichts. Wir müssen damit zu Rande kommen und schauen, dass wir auswärts erfolgreich sind“, sagt er. „Es ist auch nicht so, dass wir zum ersten Mal vor so einer Situation stehen.“

Spielmacher Peyton Siva zumindest kann sich die Reisen ersparen. Der US-Amerikaner hatte sich Ende Dezember im Training eine Knieverletzung zugezogen und fällt laut Trainer Reneses noch „mehr als einen Monat“ aus. Am Mittwoch zumindest befand sich Siva in der Trainingshalle und machte höchst anspruchsvolle Rehaübungen. Die Berliner hoffen, dass Siva im Frühjahr in die entscheidende Saisonphase eingreifen kann. Ein Ersatz für ihn soll nicht verpflichtet werden. „Da nun die Guards Martin Hermannsson und Joshiko Saibou wieder fit sind, denken wir im Moment nicht darüber nach“, sagt Baldi.

Trotz des Ausfalls und der vielen Spiele in der Ferne geht der Manager mit viel Zuversicht in das neue Jahr. „Wir wollen 2019 weiter unserer Spur folgen. Das heißt, wir wollen geschlossen und mit maximaler Intensität auftreten“, sagt er. „Vielleicht springt dann was ganz Großes raus. Aber das kann jetzt kein Vorsatz sein, weil da vieles passen muss.“

Seit Alba vor der vergangenen Saison Trainer Reneses präsentierte, passt ziemlich vieles. Nur ganz knapp verpasste das Team Pokalsieg und Meistertitel. Und auch diese Spielzeit verläuft bislang mit 19 Siegen in 24 Pflichtspielen glänzend. Wenn also 2019 nur ein kleines bisschen besser wird als 2018, dürfte Marco Baldi schon sehr glücklich sein. Erst einmal aber steht das Spiel gegen Monaco an, und dann viele Kilometer in der Bahn und im Flugzeug.

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