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Albas Akeem Vargas (M.) versucht sich gegen Istanbuls Dwight Hardy (l) und Ege Arar (r) durchzusetzen.
© dpa

Klarer Sieg gegen Galatasaray: Alba Berlin hat das Viertelfinale im Eurocup weiter im Blick

Alba Berlin hat beim überzeugenden 95:62-Sieg gegen Galatasaray Istanbul keine Probleme. Auf den Rängen bleibt es friedlich.

Es war schwer zu bestimmen, wer lauter war, als die Mannschaft von Alba Berlin das Parkett um 20.15 Uhr zum ersten Mal betrat. Auf der einen Seite schlug der bis dahin noch sehr überschaubar gefüllte Fanblock der Berliner wie wild auf seine Klatschpappen ein. Eine Spielfeldlänge entfernt, da wo die Anhänger von Galatasaray Istanbul standen, gab es hingegen ein gellendes Pfeifkonzert. Das verstummte nach dem Tipp-off jedoch ziemlich schnell. Denn Alba startete mit sehr viel Intensität und führte früh 7:0. Spätestens als Dennis Clifford einen Fastbreak mit einem kraftvollen Dunk vollendete, waren die Berliner Fans erstmals lauter als die Gäste.

Auch in der Folge hatten die Alba-Fans mehr Grund zum Feiern. In der Arena am Ostbahnhof gewannen die Berliner 95:62 (24:13, 20:21, 23:13, 28:15) und bleiben nach dem ersten Sieg in der Zwischenrunde im Rennen um den Einzug ins Viertelfinale des Eurocups. Die Anhänger der Türken ließen sich von der klaren Unterlegenheit ihres Teams aber nicht entmutigen und machten die gesamten 40 Spielminuten gute Stimmung. Anders als beim letzten Aufeinandertreffen in Berlin vor drei Jahren, bei dem aus dem Ausland angereiste Hooligans randaliert und Alba-Fans angegriffen hatten, blieb es jedoch friedlich. Die aufgrund der Vorgeschichte eingesetzten 130 Polizeibeamten, 60 davon in der Halle, verlebten einen ruhigen Abend.

Alba brachte den Sieg beeindruckend über die Zeit

Schon eine Stunde vor Spielbeginn hatten sich mehr als 100 Fans in Gelb und Rot vor der Arena langsam eingesungen. In einem kurzen Marsch zogen sie lautstark zum Seiteneingang, der eigens für die Gästefans reserviert war. Doch auch am Haupteingang warteten viele Menschen mit Galatasaray-Schals und Fahnen. Der türkische Klub hat in Berlin eine große Fangemeinde und so war mit Ausnahme des Alba-Blocks in allen Bereichen der Halle auch viel Gelb-Rot zu sehen. Ausverkauft war die Halle jedoch bei weitem nicht. Mit 7650 Zuschauern waren sogar 1000 Besucher weniger in der Arena als beim letzten Eurocup-Heimspiel Ende Dezember gegen Bilbao. Der guten Stimmung auf den Rängen tat das aber keinen Abbruch.

Auf dem Feld präsentierte sich die Mannschaft von Galatasaray deutlich negativer als ihre Fans auf der Tribüne. Dem mit den ehemaligen Berlinern Jordan Taylor und Alex Renfroe angereisten Team war deutlich anzusehen, dass es sich momentan in einer sportlichen Krise befindet, die vor einer Woche in einer Trainerentlassung gipfelte. Die individuell stark besetzten Türken waren besonders defensiv nur selten auf der Höhe und ermöglichten Alba viele offene Abschlüsse. Diese nutzte das Team von Trainer Aito Garcia Reneses mit einer guten Wurfquote eiskalt aus.

Als die Berliner im dritten Viertel erstmals auf mehr als 15 Punkte davonzogen, wurde der Frust bei Galatasaray merkbar größer. Diesen bekam vor allem Tim Schneider ab, der sich gleich zweimal in kleinen Rangeleien wiederfand.

Alba ließ sich von der aufkommenden Nervosität aber nicht anstecken und brachte den Sieg mit beeindruckender Souveränität über die Zeit. Beste Werfer bei Alba waren Luke Sikma mit 25 und Marius Grigonis mit 18 Punkten.

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