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Kampf um jeden Zentimeter. Peyton Siva gegen Hamburgs TJ Shorts.
© imago images/camera4+

Play-offs gegen Hamburg: Alba Berlin gewinnt auch Spiel zwei

Die Hamburg Towers machen den Berlinern das Leben schwerer als im ersten Spiel, doch letztlich gewinnt Alba souverän und steht vor dem Einzug ins Halbfinale.

Dass sich die Hamburg Towers nach der klaren Niederlage im ersten Spiel gegen Alba Berlin am Donnerstag viel vorgenommen hatten, war nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Die Bank der Gäste feierte jede gelungene Aktion lautstark und auch Pedro Calles war sehr aktiv. „Let’s play physical“, rief der spanische Trainer der Hamburger – und sie spielten körperbetont. Doch eine große Steigerung im Vergleich zum ersten Spiel und viel Einsatz reichten nicht. Alba gewann am Samstagabend auch das zweite Spiel in Berlin und kann nach dem 95:83 (27:22, 21:19, 20:24, 27:18) schon am Montag in Hamburg (18 Uhr, Magentasport) ins Halbfinale der Play-offs einziehen. Beste Werfer beim Titelverteidiger waren Simone Fontecchio (18 Punkte), Peyton Siva (16) und Marcus Eriksson (15).

Bei Alba fehlte neben Luke Sikma und Johannes Thiemann wie erwartet auch Louis Olinde. Der Forward hatte sich am Donnerstag ohne gegnerische Einwirkung eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen und kam auf Krücken in die Halle. Für ihn dürfte die Saison vorbei sein. Dafür kehrte Jayson Granger in den Kader zurück.

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Bei Alba agierten anfangs vor allem die Guards auffällig. Maodo Lo und Peyton Siva starteten gut, anders als im ersten Spiel hielt Hamburg aber voll dagegen. Im ersten Viertel blieb das Spiel weitgehend ausgeglichen. Großen Anteil daran hatte TJ Shorts. Mit 1,75 Metern ist der Hamburger der kleinste Spieler der Bundesliga, bereitete Alba mit seinem Mix aus Tempo und Beweglichkeit aber Probleme. Am Ende war Shorts mit 27 Punkten Topscorer des Spiels.

Der zweite Abschnitt gehörte anfangs den Gästen, die ihren kleinen Rückstand aufholten und mit 37:33 in Führung gingen. Doch mit einer taktischen Umstellung brachte Albas Trainer Aito Garcia Reneses den Gegner völlig aus dem Konzept. Der Spanier brachte Christ Koumadje aufs Feld und der 2,21 Meter große Center postierte sich in einer Zonenverteidigung unter dem Korb. Hamburg fiel dagegen nicht viel ein und mit seinen langen Armen zwang Koumadje die Gegner oft zu sehr hohen Wurfkurven. Dreieinhalb Minuten gelang den Gästen kein Korb mehr und Alba nutzte das im Stile einer Spitzenmannschaft aus. Lo, Koumadje und Simone Fontecchio initiierten einen 15:0-Lauf, der die Berliner erstmals zweistellig in Führung brachte.

Nach der Pause fand Hamburg jedoch eine gute Antwort. Mit viel Energie arbeiteten sich die Gäste Punkt für Punkt heran und je näher sie kamen, desto lauter wurde ihre Bank. Nach zwei erfolgreichen Dreipunktewürfen von Jordan Swing stand es aus Hamburger Sicht nur noch 63:64 und Reneses sah sich zu einer seiner seltenen Auszeiten gezwungen.

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Die Hamburger hatten nun aber bessere Lösungen gegen Albas Zonenverteidigung und so war das Spiel zu Beginn des Schlussviertels völlig offen. Hier erwischten die Berliner den besseren Start. Das Spiel wurde etwas wild, doch Jayson Granger behielt mit seiner Erfahrung die Übersicht. Erst versenkte er einen Dreier aus der Ecke, dann aus der Halbdistanz und schließlich bediente er Marcus Eriksson, der aus der Distanz traf. Alba baute den Vorsprung wieder aus – und dieses Mal fand Hamburg keine Antwort mehr.

Swing musste nach dem fünften Foul vorzeitig vom Feld und langsam schienen den Gästen nach ihrem intensiven Auftritt auch die Kräfte auszugehen. In vielen Szenen fehlte ihnen der entscheidende Schritt und die letzte Konzentration. Alba ist den engen Spielrhythmus mit Spielen alle zwei Tage über die gesamte Saison gewohnt und viel tiefer besetzt – diesen Vorteil spielten die Berliner nun aus.

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