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Martin Hermannsson (links) fällt wochenlang aus.
© Gregor Fischer/dpa

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin gehen die Guards aus

Bei Martin Hermannsson wurde ein Bänderriss diagnostiziert. Da auch Peyton Siva und Joshiko Saibou fehlen, muss Alba am Samstag in Vechta improvisieren.

Aito Garcia Reneses mag große Spieler. Das hat der spanische Trainer von Alba Berlin mehrfach gesagt. Zentimeter können im Basketball schließlich ein entscheidender Vorteil sein. Vor dem Auswärtsspiel bei Rasta Vechta am Samstag (20.30 Uhr, Telekomsport) würde Reneses aber sicherlich gerne einen seiner drei großen Center gegen einen Guard eintauschen. Denn auf den kleinen Positionen gehen Alba langsam aber sicher die Profis aus. Nach Peyton Siva, der sich Ende Oktober einen Rippenbruch zugezogen hat, und dem an einer hartnäckigen Fußverletzung leidenden Joshiko Saibou fällt nun auch Martin Hermannsson lange aus.

Der Isländer knickte am Mittwoch beim Eurocup-Sieg im türkischen Bursa nach einem Korbleger um. Eine MRT-Untersuchung bestätigte den ersten Verdacht: Bänderriss am rechten Knöchel. Hermannsson werde dem Team „mehrere Wochen fehlen“, teilte Alba am Freitag mit. Im Normalfall sollte er mit einer solchen Verletzung frühestens für die letzten Spiele des Jahres wieder zur Verfügung stehen.

Die vielen Ausfälle fordern nun Reneses’ Improvisationstalent. Aus dem 12-köpfigen Profikader sind mit Stefan Peno und Kenneth Ogbe nur noch zwei Guards einsatzbereit. Dazu kommen die jungen Doppellizenzspieler Franz Wagner (17 Jahre) und Jonas Mattisseck (18). „Mit Hermannsson, Siva und Saibou fehlen uns jetzt drei Guards“, sagte Reneses. „Das macht uns das Leben schwer.“

Es ist daher nicht auszuschließen, dass Alba noch einen Spieler nachverpflichtet. Schon als mit Johannes Thiemann und Dennis Clifford im September beide Center ausfielen, besserten die Berliner mit Clint Chapman noch einmal nach. Der US-Amerikaner erhielt einen Dreimonatsvertrag und fügte sich gut in die Mannschaft ein. Ein ähnliches Modell ist nun auch auf den kleinen Positionen denkbar.

Am Samstag in Vechta müssen es nun aber erst mal die vorhandenen Kräfte richten. Der Aufsteiger aus Niedersachsen hat die letzten drei Spiele gewonnen und steht mit einer ausgeglichenen Bilanz solide im Tabellenmittelfeld. Besonders der US-Amerikaner T. J. Bray zeigt mit 19 Punkten und fast acht Assists pro Spiel starke Leistungen. „Vechta spielt im Moment einen sehr guten Basketball mit enorm viel Intensität“, sagte Reneses.

Dennoch fährt Alba als Favorit nach Vechta. Nach fünf Spieltagen sind die Berliner in der Bundesliga noch ungeschlagen und auch im Eurocup überzeugte Alba mit fünf Siegen bei nur einer Niederlage. Bisher gelang es dem Vizemeister, die vielen Ausfälle gut zu kompensieren. Einfacher wird es durch die schwere Verletzung von Martin Hermannsson aber nicht. Zentimeter sind schließlich nicht alles.

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