zum Hauptinhalt
Marco Baldi wird mit Alba auch in den kommenden Jahren in der Euroleague spielen.
© imago/Camera 4

„Die beste Nachricht seit März“: Alba Berlin freut sich auf Euroleague-Wildcard

Alba wird auch in den kommenden Jahren im besten europäischen Wettbewerb vertreten sein. Dort geht es schon am Donnerstag bei Olympiakos Piräus weiter.

Marco Baldi ist nicht dafür bekannt, leichtfertig in Jubel auszubrechen, doch momentan ist der Manager von Alba Berlin ziemlich gut drauf. Das hat weniger mit dem wichtigen Sieg gegen Bonn im ersten Pokalspiel dieser Saison am Dienstag zu tun als mit einer Verlautbarung der Euroleague. Am Dienstagnachmittag um 16.04 Uhr verschickte die Ligaführung aus Barcelona eine E-Mail, in der sie Gespräche mit Alba über eine Wildcard für den wichtigsten europäischen Basketball-Wettbewerb ankündigte. „Das ist die beste Nachricht seit März“, sagt Baldi. „Abgesehen vom Gewinn der deutschen Meisterschaft vielleicht.“

Dass die Euroleague-Organisatoren Alba schätzen und Berlin auch als strategisch wichtigen Markt betrachten, ist lange bekannt. Schon zum Eurocup-Finale von Alba gegen Valencia im April 2019 war Euroleague-Chef Jordi Bertomeu in Berlin und stellte dem Klub mittelfristig eine A-Lizenz in Aussicht. Diese bekommen nur die vollwertigen Mitglieder der Liga, die unabhängig von ihren nationalen Ergebnissen Jahr für Jahr am Wettbewerb teilnehmen dürfen.

Aktuell verfügen elf der 18 Mannschaften über solch eine A-Lizenz, das wird sich aber aller Voraussicht nach im Juni 2021 ändern. Dann sollen Bayern München und Asvel Villeurbanne, die momentan über eine Zwei-Jahres-Wildcard verfügen, befördert werden.

Der nächste Kandidat für einen permanenten Startplatz wäre dann Alba. „Das ist ein großes Ziel von uns“, sagt Baldi. „Es ist ja bekannt, wie sehr wir die Liga schätzen." Schon die Wildcard für die Saisons 2021/22 und 2022/23, die der Manager trotz der noch etwas unkonkreten Formulierung in der Verlautbarung als sicher erachtet, ist für Alba extrem viel wert. „Was die Planungssicherheit angeht, ist das ein Riesenschritt“, sagt Baldi.

Während man in den vergangenen Jahren oft bis in den Juni warten musste, um zu erfahren, ob man in der kommenden Saison nun in der Euroleague oder doch nur im Eurocup spielt, herrscht nun bereits Gewissheit bis Sommer 2023.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Finanziell ist die Teilnahme an der Euroleague für einen Klub wie Alba sehr lukrativ, doch fast noch wichtiger ist, dass sie Alba im europäischen Basketball attraktiver macht. Denn die besten Spieler wollen nur im besten Wettbewerb spielen und auch aufstrebende Talente, wie sie Alba aufgrund des für dieses Niveau eher geringen Budgets gerne verpflichtet, lassen sich mit der Aussicht auf Einsatzzeit in der Euroleague besser locken.

Bevor die Planungen für die kommenden Jahre unter den besten Vereinen Europas konkret werden, gilt es für die Berliner aber erst einmal, sich weiter durch diese ungewöhnliche und strapaziöse Saison zu kämpfen. Knapp 48 Stunden nach dem Pokalspiel in Bonn steht am Donnerstag (20 Uhr, live bei Magentasport) bereits das Euroleague-Auswärtsspiel bei Olympiakos Piräus an. „Der Sieg gegen Bonn hat geholfen, aber in unserer Situation wird es nicht nur bergauf gehen“, sagt Baldi.

Zur Startseite