zum Hauptinhalt
Albas Dragan Milosavljevic zeigte gegen Zagreb eine ansprechende Leistung.
© Imago

Basketball-Eurocup: Alba Berlin besiegt Cedevita Zagreb

Alba schafft in der Zwischenrunde des Eurocups den ersten Sieg. Die Berliner gewinnen gegen Cedevita Zagreb mit 93:76.

Die emotional ergreifendste Szene am Mittwochabend in der Arena am Ostbahnhof ereignete sich schon vor dem Spiel zwischen Alba Berlin und Cedivita Zagreb. Ein großer Mann erhob sich von den Zuschauerrängen und es brandete ein langer, langer Jubel auf. Der große Mann war Matej Mamic, dessen Karriere als Basketballspieler vor mehr als zehn Jahren im Trikot von Alba mit einer schlimmen Rückenmarksverletzung zu Ende ging. Mamic war in Berlin zu Gast, weil er dem Basketball trotz des Schicksalsschlags erhalten geblieben ist. Der 42-Jährige ist seit acht Jahren Sportdirektor von Cedevita Zagreb. Es war am Mittwoch ein rührender Abend für Mamic, aber kein erfolgreicher. Die Kroaten verloren gegen Alba Berlin mit 76:93 (38:42).

Alba Berlin hat damit in der Zwischenrunde des Eurocups nach den Niederlagen gegen Malaga und Valencia zumindest wieder Chancen, in das Viertelfinale des Pokalwettbewerbs einzuziehen. Zagreb und Mamic dagegen sind so gut wie ausgeschieden.

Zunächst erinnerten die Bilder an Albas Eurocup-Heimspiel vor zwei Wochen gegen Malaga. Albas Geschäftsführer Marco Baldi saß angestrengt kaugummikauend in der ersten Reihe und musste mitansehen, wie seine Mannschaft fahrig und unkonzentriert in dieses Spiel ging.

Baldi malträtiert nervös seinen Kaugummi

Die Berliner hatten zuvor immer wieder ihren Respekt vor dem kroatischen Spitzenteam geäußert. Vor allem dessen Spielmacher Ryan Boatright sei zwar eher klein, aber eben auch extrem gut, sagte Albas Assistenztrainer Thomas Päch. Doch es war nicht Boatright, sondern ein anderer kleiner Spieler, der den Berlinern das Leben im ersten Viertel schwer machte: Rashad James. Der US-Amerikaner war treffsicher von außen und hatte großen Anteil an der 24:17-Führung nach dem ersten Viertel.

Anschließend malträtierte Baldi weiter seinen Kaugummi. Denn Alba verschlief auch den Start in das zweite Viertel und lag bereits mit 19:30 zurück. Die Angriffsbemühungen waren zu hektisch, die Rebounds holten sich meist die Kroaten. Und das Schlimmste aus Sicht von Alba: Zagrebs Star Ryan Boatright fand in den ersten beiden Vierteln überhaupt nicht ins Spiel. Was, wenn der 1,880Meter große Spielmacher noch aufdrehen sollte? Es stand also nicht gut um Alba in dieser Partie und in diesem Eurocup-Wettbewerb.

Kikanovic und Milosavljevic spielen groß auf

Doch mit das Faszinierendste an der Sportart Basketball dürften die Wendungen sein, die dieses Spiel bereithält. Albas Trainer Ahmet Caki nahm ein paar Wechsel vor und plötzlich wurde aus einem ziemlich unterlegenen Team ein ziemlich überlegenes. Allen voran der eingewechselte Carl English überzeugte. Mit seinen zwei erfolgreichen Dreiern innerhalb kurzer Zeit brachte er seine Mannschaft und das Publikum in Schwung. Die Berliner hatten plötzlich das Vertrauen und die Sicherheit in ihre Würfe gefunden. Sie legten eine fulminante 13:2-Serie hin und gewannen dieses zweite Viertel mit 25:14. Das Albatros-Maskottchen kitzelte mit seinen Federn vor lauter Freude schon die Fans der Berliner im Nacken.

Und die knapp 6800 Zuschauer waren auch fortan immer mehr angetan vom Spiel Albas. Auch das dritte Viertel ging, angeführt von einem überragenden Elmedin Kikanovic, an die Berliner. Doch es deutete sich langsam an, dass Boatright langsam Lust an dieser Begegnung finden sollte. Immer häufiger raste er an seinen Gegenspielern vorbei und legte die Bälle in den Korb. Nur: Boatrights Lust kam zu spät. Alba kämpfte und verteidigte am Ende mit viel Herz. Zudem erzielte Dragan Milosavljevic wichtige Punkte und Alba ließ sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen.

Zur Startseite