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Kaum zu stoppen. Spielmacher Peyton Siva (links) geht in seine dritte Saison bei Alba und will nach Platz zwei in Pokal und Meisterschaft mehr.
© Daniel Maurer/dpa

Vizemeister schließt Personalplanung ab: Alba Berlin baut auf eine solide Basis

Alba Berlin hält große Teile der erfolgreichen Mannschaft aus der Vorsaison. Nur der Abgang von Marius Grigonis schmerzt.

Selbst im Urlaub können sie nicht ganz ohne Basketball. Die Profis von Alba Berlin sind zwar momentan in aller Welt zertreut und genießen die Sommerpause, auf ihren Social-Media-Kanälen sind sie aber auch immer wieder bei der Arbeit zu sehen. Joshiko Saibou und Stefan Peno etwa, die zwischen Entspannung am Strand und gutem Essen auf Gran Canaria gemeinsam an ihrem Wurf feilten. Oder Peyton Siva, der in seiner Heimat mit NBA-Spieler Rajon Rondo in der Halle gesehen wurde.

Für die Verantwortlichen von Alba ist der Sommer traditionell weit weniger entspannt. Manager Marco Baldi und Sportdirektor Himar Ojeda sind dann immer wieder am Telefon, fliegen hin und her, verhandeln mit Spielern. Seit Freitag können auch sie aber einmal kurz durchatmen. Denn knapp einen Monat vor dem Start der Vorbereitung Mitte August ist das Team für die kommende Spielzeit komplett. Point Guard Siva, dessen Vertrag am Saisonende ausgelaufen war, komplettiert den elfköpfigen Profikader und bleibt ein weiteres Jahr bei Alba. Zuvor hatte bereits Dennis Clifford verlängert.

"Marius Grigonis hätten wir gerne behalten"

„Alles was wir wollten, haben wir umgesetzt“, zeigt sich Baldi zufrieden mit den Personalentscheidungen, um danach einzuschränken: „Nur Marius Grigonis hätten wir gerne behalten.“ Der Dreierspezialist aus Litauen war einer der herausragenden Spieler der starken Saison und hatte großen Anteil an Platz zwei in Meisterschaft und Pokal. Mit Hilfe einer Ausstiegsklausel kehrt er nun zu seinem Jugendverein Zalgiris Kaunas zurück. „Das war leider zu erwarten“, sagt Baldi. Weder finanziell noch sportlich kann Alba mit dem litauischen Serienmeister mithalten. In der vergangenen Saison wurde Zalgiris in der Euroleague Dritter.

Neben Grigonis verlassen auch Spencer Butterfield, Akeem Vargas, Bogdan Radosavljevic und der kaum eingesetzte Steve Vasturia den Klub. „Den Kern der Mannschaft wollten wir zusammenhalten und das haben wir geschafft“, sagt Baldi. Die vier Neuzugänge seien wichtige „Auffrischungen“, hätten durch ihr Alter zwischen 23 und 26 Jahren viel Entwicklungspotenzial und passten zum Stil von Alba.

Ein Platz für die Jugend

Johannes Thiemann kommt aus Ludwigsburg und ersetzt Radosavljevic auf der Center-Position. Grigonis Abgang soll dessen Landsmann Rokas Giedraitis auffangen, während der deutsche A2-Nationalspieler Kenneth Ogbe und der Isländer Martin Hermannsson die Planstellen von Butterfield und Vargas einnehmen. Der zwölfte Platz im Kader ist nach wie vor für einen Nachwuchsspieler reserviert. Auf diesem Wege kamen bereits Bennet Hundt, Jonas Mattisseck, Hendrik Drescher und Franz Wagner zu einigen Einsätzen.

„Die letzte Saison hat uns extrem geholfen“, sagt Baldi. Unter Trainer Aito Garcia Reneses hat der Klub seine Anziehungskraft für talentierte Spieler noch weiter verstärkt. „ Jungs wie Thiemann und Ogbe sehen, dass sie bei uns in ihrer Entwicklung weiterkommen können.“

Auch wenn sich erst noch zeigen muss, wie sich die Neuzugänge einfinden, ist Baldi zuversichtlich für die neue Saison. Im Gegensatz zum vergangenen Sommer, als das Trainerteam und große Teile der Mannschaft neu waren, ist nun bereits eine solide Basis vorhanden. Sieben Spieler aus dem Vorjahresteam sind weiter dabei. MVP Luke Sikma wird das Team erneut anführen. Dazu kommen mit Siva und Clifford zwei weitere Starter aus der vergangenen Saison sowie Saibou, Niels Giffey, Stefan Peno und Tim Schneider. „Wir fangen nicht bei Null an“, sagt Baldi.

Alba erhöht das Budget

Dabei geholfen hat auch eine weitere Erhöhung des Budgets. Das liegt zwar weiter deutlich unter dem von Double-Gewinner Bayern München und laut Baldi trotz der Einsparungen auch unter dem der Bamberger, der Schritt sei aber zwingend notwendig gewesen. „Wenn man ein erfolgreiches Team zusammenhalten will, muss man finanziell zulegen können“, sagt Baldi. Grigonis konnten die Berliner dennoch nicht halten, solche Rückschläge gehen aber zuweilen mit dem Erfolg einher. „Die letzte Saison war außergewöhnlich“, sagt Baldi. „Ich hoffe, wir können daran anknüpfen.“

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