Alba Berlin: 88:68 gegen Ulm - an die Spitze geschleppt
Auch im dritten Spiel in fünf Tagen zeigen sich die Basketballer von Alba Berlin kaum müde und besiegen Ulm 88:68. Als Spitzenreiter können sie sich nun für größere Aufgaben erholen.
Erst bei der Ehrenrunde schien der Gang der Spieler doch ein bisschen schleppender zu sein als gewöhnlich. Nach dem dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen wirkten Alba Berlins Basketballer ein wenig ermattet, zuvor in der Bundesligapartie gegen Ulm allerdings hatten sie sich die Dauerbelastung kaum anmerken lassen. Alba gewann gegen die Ulmer mit 88:68 (42:36) und feierte am vierten Bundesligaspieltag den vierten Sieg. „Man merkt das schon ein bisschen, in den Beinen und bei der Konzentration“, sagte Flügelspieler Niels Giffey über die Folgen der Spiele gegen San Antonio, Bonn und Ulm. „Aber was soll ich jetzt meckern? Wir haben noch nicht verloren. Das ist ein sehr guter Saisonstart.“ Alba steht nun gemeinsam mit den ebenfalls noch ungeschlagenen Mannschaften aus Quakenbrück und München an der Tabellenspitze.
Albas Trainer Sasa Obradovic machte am Sonntagabend schnell klar, dass er trotz des anspruchsvollen Spielplans keinerlei Nachlässigkeiten dulden wollte. Der 45-Jährige holte Center Leon Radosevic schon nach eineinhalb Minuten wutschnaubend vom Feld, weil der Kroate auf eine simple Wurftäuschung hereingefallen war. Kurz darauf hatte sich Obradovics Schnauben zu einem Schäumen gesteigert, der Berliner Kapitän Alex King musste sich eine wahre Schimpfkanonade von seinem Trainer anhören. Bis dahin gab es allerdings auch nur wenig Erfreuliches für Obradovic und die 8442 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof zu sehen.
Mit schnellen Angriffen geht Ulm in Führung
Auch wenn die Ulmer im Vergleich zur Vorsaison einige Spieler ausgetauscht haben, hat sich an der grundlegenden Spielweise der Mannschaft nur wenig geändert. Trainer Thorsten Leibenath lässt schnellen Basketball spielen und ermuntert seine Profis, ihre Angriffe selbstbewusst und zügig abzuschließen. Mit dieser Taktik und einer guten Quote von der Dreipunktelinie lagen die Gäste zunächst stetig in Führung, ehe die Berliner Mitte des zweiten Viertels zu ihrem Spiel fanden. Alba benötigte nur gut 30 Sekunden, um sieben Punkte in Serie zu erzielen, die Kontrolle an sich zu reißen und den Gegner nachhaltig zu beeindrucken. Erst traf Reggie Redding einen Dreier, dann führten zwei Ballgewinne zu Korblegern von Giffey und Jamel McLean. Durch den Zwischenspurt konnte sich Alba erstmals absetzen, Obradovics Team ging mit einer 42:36-Führung in die Halbzeitpause.
Jetzt hatten die Berliner ihre Konzentration und ihr Selbstbewusstsein gefunden. Angeführt von Cliff Hammonds (18 Punkte bei nur einem Fehlwurf) baute Alba den Vorsprung aus, vier weitere Spieler der Gastgeber punkteten zweistellig. Obradovic konnte seine Dauererregung ein wenig drosseln und musste nur noch punktuell explodieren. Etwa bei einem der zahlreichen Offensivrebounds der Gäste oder wenn die Berliner Ulms Topscorer Will Clyburn (20 Punkte) mal wieder aus den Augen verloren. Seine Mannschaft entscheidend heranbringen konnte allerdings auch Clyburn nicht mehr, Obradovics Team erarbeitete sich einen verdienten 88:68-Sieg.
„Die Berliner befinden sich zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison in einer beeindruckenden Form“, sagte Ulms Coach Leibenath. „Das haben sie nicht nur heute unter Beweis gestellt, sondern auch in allen Spielen zuvor.“ Ein paar Tage Pause bis zum Euroleague-Auftakt am kommenden Freitag gegen ZSKA Moskau werden der Mannschaft von Sasa Obradovic aber wohl trotzdem nicht schaden.