Reformen im Leistungssport: 5,2 Millionen sind Alfons Hörmann nicht genug
DOSB-Chef Alfons Hörmann will den Leistungssport reformieren – doch die Finanzierung bereitet ihm Sorgen. Die geplante Reduzierung der Bundesstützpunkte sieht er als positiven.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann will mit der Leistungssportreform ein System entwickeln, das fachlich und finanziell für alle Beteiligten tragfähig ist und den deutschen Sport zukunftsfähig machen soll. „Wir wollen Schritte nach vorn tun und nicht rückwärts marschieren“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes am Freitag.
Hörmann bekam während der 40. Sportministerkonferenz im Stadion von Borussia Dortmund allerdings auch aktuelle Nachrichten, die ihn „nicht sonderlich begeistern“. Die geplante Erhöhung der Spitzensportförderung im Bundeshaushalt 2017 durch das Bundesinnenministerium um 5,2 Millionen Euro ist ihm offenbar nicht ausreichend genug.
Zur Einrichtung der sogenannten Potenzialanalyse-Kommission (PotAS), ein wesentlicher Bestandteil der Leistungssportreform, wird der Bund 700 000 Euro bereitstellen. Damit sollen die Effektivität der Sportförderung sowie die Objektivität und Transparenz der Förderentscheidungen erhöht werden.
Wie sollen die Fechter weniger Zuwendung ausgleichen?
Hörmann sieht eine geplante Reduzierung der Bundesstützpunkte von etwa 200 auf künftig nur noch rund 160 als positiven Schritt in die Zukunft. „Ein zentralisiertes Stützpunktsystem kann eher Vorteile haben. Wenn wir das gut und professionell umsetzen, kann das ein echter Fortschritt sein“, sagte er.
Der DOSB-Chef plädierte generell für eine Konzentration der deutschen Topathleten auf weniger Standorte als bisher. Alfons Hörmann sagte angesichts der erwarteten Reduzierung allerdings auch, es solle „keine verbrannte Erde zurückbleiben“. Für die Olympiastützpunkte forderte Hörmann „eine Struktur, die den Erfolg der Topathleten bundesweit umsetzt“.
Hörmann hat bei der künftigen Finanzierung des deutschen Spitzensports nicht wenig Sorgen. „Das beschäftigt uns stark“, verdeutlichte er. Sollten Fachverbände wie etwa der kriselnde Deutsche Fechter-Bund weniger finanzielle Zuwendungen bekommen, hätten sie aus eigener Kraft nicht die Mittel, eine Reduzierung vollends ausgleichen zu können, sagte Hörmann. (dpa)
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