WM 2014: 1:0 gegen Italien: Costa Rica schickt England nach Hause
Costa Rica mausert sich endgültig zur bisher größten Überraschung der bisherigen WM. Die Lateinamerikaner schlagen Favorit Italien und stehen im Achtelfinale. Für England ist mit diesem Ergebnis die letzte Hoffnung gestorben.
Mit dem zweiten Sensationssieg gegen einen ehemaligen Weltmeister hat Costa Rica vorzeitig das Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft erreicht und Englands WM-Schicksal endgültig besiegelt. Einen Tag nach der 1:2-Niederlage der Three Lions gegen Uruguay feierte die Überraschungs-Mannschaft aus Zentralamerika am Freitag einen verdienten 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den viermaligen Champion Italien. Die Elf um Stürmerstar Mario Balotelli steht nun am kommenden Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) in Natal vor einem brisanten Gruppenfinale ums Weiterkommen gegen Uruguay.
Mit seinem Tor in der 44. Minute zerstörte Kapitän Bryan Ruiz die Mini-Hoffnungen der Engländer, dank italienischer Schützenhilfe trotz null Punkten doch noch aufs Achtelfinale spekulieren zu dürfen. Costa Rica dagegen qualifizierte sich dank einer weiteren taktischen und spielerischen Meisterleistung zum zweiten Mal nach 1990 für ein WM-Achtelfinale.
Nach der bestandenen Dschungel-Prüfung in der Tropenhitze von Manaus mussten die Italiener auch im heißen Nordosten Brasiliens mit Temperaturen um die 30 Grad und extrem hoher Luftfeuchtigkeit zurechtkommen. So gönnte Trainer Cesare Prandelli seinen Profis Marco Verratti und Gabriel Paletta eine Pause und stellte seine Abwehrkette nach dem 2:1-Erfolg gegen England ein wenig um.
WM-Debüt für Buffon
Torhüter Gianluigi Buffon kam nach überstandener Knöchelverletzung in seinem 141. Länderspiel zu seinem Debüt in Brasilien bei seiner insgesamt fünften WM-Teilnahme und erlebte in der 7. Minute gleich eine Schrecksekunde, als Celso Borges nach einer Ecke per Kopf die erste Chance für Costa Rica hatte.
Die Zentralamerikaner starteten in der mit 3:1 gegen Uruguay siegreichen Formation. Die Mannschaft von Trainer Jorge Luis Pinto bewies auch im zweiten Spiel des Turniers, dass sie mehr als ein Außenseiter ist und nach 1990 wieder die Runde der letzten 16 Teams erreichen kann.
Die Italiener benötigten fast eine halbe Stunde bis zur ersten großen Tormöglichkeit. Nach einem Traumpass von Andrea Pirlo lief Mario Balotelli allein auf Torhüter Keylor Navas zu, aber sein Lupfer verfehlte das Tor knapp. Zwei Minuten später scheiterte Balotteli erneut in aussichtsreicher Position.
Goldenes Tor von Junior Diaz
Doch die Costa Ricaner blieben ein unangenehmer Gegner und kamen nach einer schönen Flanke des Mainzer Bundesligaprofis Junior Diaz durch einen Kopfball von Ruiz zum verdienten Führungstreffer. Kurz zuvor hatte der Schiedsrichter ein Foul von Giorgio Chiellini an Joel Campbell übersehen und denn Zentralamerikanern den fälligen Strafstoß verweigert. In der Halbzeitpause kam es vermutlich aus diesem Grunde zu Tumulten zwischen Spielern beider Teams.
Mit den eingewechselten Antonio Cassano und Lorenzo Insigne sollte die Offensive des viermaligen Weltmeisters belebt werden. Zunächst versuchten es die Italiener mit Distanzschüssen: Erst scheiterte Matteo Darmian knapp (51.), dann fand Pirlos 30-Meter-Freistoß in Torhüter Navas seinen Meister (54.). Die mittlerweile überlegene italienische Mannschaft hat bei den klimatischen Bedingungen viel Kraft gelassen und kam trotz aller Bemühungen nicht mehr zum Ausgleich. Am Ende hatten Costa Rica sogar noch die Chancen zu einem höheren Sieg. (dpa)