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Schlechtes Wetter, schlechtes Spiel. Union enttäuscht gegen Heidenheim.
© dpa
Update

2. Bundesliga: 1. FC Union verliert 0:1 gegen Heidenheim

Theoretisch wäre in Sachen Relegation vielleicht doch noch etwas gegangen für Union, doch praktisch sah es gegen Heidenheim dann ganz anders aus.

Das Schlechteste hob sich Stadionsprecher Christian Arbeit bis zum Schluss auf. Die Spieler saßen oder standen schon geknickt am Mittelkreis, auch auf den Rängen war es leise. „Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein“, sagte Arbeit, dann las er das Ergebnis aus Bielefeld vor. Arminia Bielefeld, Eintracht Braunschweig, 6:0. Ein lautes Raunen ging durch die Alte Försterei. Dieses unerwartete Resultat hätte für sieben Tage zum Träumen veranlassen können. Das Unmögliche wäre vielleicht doch noch möglich gewesen.

Mit etwas Glück würde ja doch noch was gehen in Sachen Aufstieg, aber das war nun nichtig. Bevor die Kunde aus Bielefeld die Runde machte, hatte der 1. FC Union Berlin seine letzte theoretische Chance auf den Aufstieg verspielt. Nach 90 enttäuschenden Minuten hieß es 0:1 (0:0) gegen den 1. FC Heidenheim.

Die Niederlage und das Ergebnis aus Bielefeld trübten die Stimmung an einem Nachmittag, der von Beginn an den Charakter einer launigen Abschlussveranstaltung mit Grillwurst, Freunden und Bier gehabt hatte. „Das ist natürlich enttäuschend. Wir hatten uns viel vorgenommen, konnten aber nichts davon umsetzen“, sagte Christopher Trimmel.

Vor dem Anpfiff wurden sieben Spieler verabschiedet, die den Klub verlassen werden. Und dann war da noch Christopher Quiring, der bereits im Winter zu Hansa Rostock gewechselt war und nun offiziell auf Wiedersehen sagen durfte. Quiring bekam den mit Abstand lautesten Applaus. Anschließend nahm er auf der Tribüne Platz. Alle anderen mussten, bis auf den gesperrten Roberto Puncec und Benjamin Köhler, der nicht anwesend war, dann noch spielen oder zumindest auf der Bank sitzen. Neben Puncec fehlten die ebenfalls gesperrten Damir Kreilach und Sebastian Polter, sowie der verletzte Toni Leistner. Steven Skrzybski war nach längerer Verletzungspause noch nicht wieder fit. Benjamin Kessel bekam in seinem letzten Heimspiel den ersten Startelfeinsatz zugesprochen und auch Eroll Zejnullahu, von Keller seit Wochen kaum eingesetzt, durfte spielen.

Sommerfußball bei Schauerwetter

Bald schon ließ sich erkennen, dass diese zusammengeschusterte Mannschaft es schwer haben würde. In der ersten Halbzeit fehlten alle Mechanismen. Heidenheim war spielbestimmend, konnte sich im entscheidenden Drittel aber nur selten gefährlich durchsetzen. „Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt, aber man muss auch realistisch sein. Wenn so viele Stammspieler ausfallen, ist es auch für uns schwer“, sagte Trainer Jens Keller. Mehr als Mittelfeldgeplänkel gab es nicht zu sehen. Sommerfußball bei Schauerwetter.

Zur zweiten Hälfte wurden die Bemühungen nur kurz intensiver. Der Spielstand aus Bielefeld war längst zu den Berlinern durchgedrungen, aber mehr als eine Möglichkeit durch Philipp Hosiner gab es nicht. So richtig schienen die Gastgeber nicht an sich zu glauben. Die Saison hatte Kraft gekostet und die Enttäuschung nach der jüngsten Niederlage in Braunschweig war zu groß, als dass sich die Spieler noch einmal mental aufrappeln konnten.

Geträumt wurde auf der Tribüne vermutlich trotzdem mit jedem Tor, das in Bielefeld fiel. Bis Sebastian Griesbeck die Berliner Zuschauer in die Realität zurückholte. Ungehindert vollendete er in der Schlussphase zum 0:1.

Platz vier ist dennoch das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte des 1. FC Union und so herrschte auf den Rängen auch nach dem Abpfiff noch eine Stimmung zwischen Zufriedenheit und Vorfreude. Mit dem Wissen, dass in Darmstadt und Ingolstadt keine deutlich finanzstärkeren Klubs aus der Bundesliga absteigen, zählt Union im neuen Spieljahr zu den Favoriten, auch wenn noch nicht feststeht, wie der Kader konkret aussehen wird. Im April war das Team der Last der Tabellenführung nicht gewachsen. Ab August wird sie zeigen müssen, dass sie aus dieser Erfahrung gelernt hat.

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