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Simon Terodde.
© dpa

Zweite Liga: 1. FC Union trifft auf Simon Terodde

Union will einen Stürmer vom Typ Simon Terodde holen – das Original spielt am Montagabend mit seinem neuen Arbeitgeber VfL Bochum gegen die Berliner.

Simon Terodde schießt ein Tor nach dem anderen. Allerdings nicht mehr für den 1. FC Union, sondern dessen Zweitligakonkurrenten VfL Bochum. Vor dem direkten Aufeinandertreffen am Montagabend (20.15 Uhr, live auf Sport1) tief im Westen ist das natürlich ein großes Gesprächsthema im Umfeld beider Vereine. Terodde ist der Rummel um seine Person gar nicht so recht. Er ist eher ein zurückhaltender, fast schon schüchterner Typ. Kampfansagen in Richtung seiner Ex-Kollegen macht er nicht. Daran ändern auch seine fünf Pflichtspieltreffer in den ersten drei Begegnungen dieser Saison nichts. „Wir sind doch erst am dritten Spieltag. Wenn wir gegen Union verlieren, stehen wir hinter denen“, sagt Terodde.

Zuletzt hatte der 26-Jährige mit zwei Treffern im DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart (2:0) den Erstligisten im Alleingang aus dem Wettbewerb geschossen. Beim 1. FC Union, für den er zwischen 2011 und 2014 in 87 Zweitligaspielen 23 Tore schoss, trauert ihm mancher hinterher. Die aktuelle Torflaute der Berliner Offensive verstärkt dies sogar noch. Terodde wurde im Sommer ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages ein Wechsel nahegelegt. Der neue Union-Trainer Norbert Düwel legte anscheinend kein Veto ein.

Im aktuellen Union-Angriff versuchten sich Sören Brandy, Steven Skrzybski, Zugang Bajram Nebihi und Adam Nemec bislang vergeblich. Skrzybski kann in Bochum nicht helfen. Wegen eines grippalen Infekts trat der 21-Jährige die Reise in den Ruhrpott gar nicht erst mit an. Im neuen 3-5-2-System hängen die Angreifer bislang in der Luft. Sie erhalten zu wenig Unterstützung aus dem Mittelfeld. Vor allem in den Auswärtsspielen beim Karlsruher SC (0:0) und beim 1. FC Heidenheim (1:2) im DFB-Pokal gab es kaum Torchancen. Trainer Düwel ärgert dies. „Von den Stürmern hat bis jetzt keiner gezeigt, dass er absolut unersetzlich und die Nummer eins ist“, sagt er. Brandy, der in der Vorsaison mit elf Treffern hinter Torsten Mattuschka (zwölf) zweitbester Union-Torschütze war, hat aber wohl noch Schonfrist. Er steht zwar seit dem ersten Spieltag mit auf dem Platz, doch wegen einer Sprunggelenksverletzung fehlten ihm in der Vorbereitung vier Wochen Spielpraxis. „Er wird kommen“, sagt Düwel. „Jedes Spiel hilft ihm. Die anderen Positionen sind hart umkämpft.“

Übersetzt könnte dies heißen, dass Brandy im Normalfall gesetzt ist. Das Ringen um die zweite Sturmposition dürfte sich verschärfen, wenn Union doch noch auf dem Transfermarkt zuschlägt. Düwel ist zumindest zuversichtlich, dass dies bis zum 2. September klappt. Auch auf der linken Außenbahn könnte sich noch etwas tun, weil sich durch die Schienbeinverletzung von Michael Parensen ein Engpass ergibt.

Hinsichtlich des neuen Stürmers hat Düwel klare Vorstellungen. „Grundsätzlich sollte es einer sein, der das Tor trifft. Das wäre schon mal von Vorteil“, sagt Düwel. „Er sollte Tempo und Spielintelligenz mitbringen und zu unseren anderen Spielertypen passen.“ Vieles davon trifft auch auf Simon Terodde zu.

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