zum Hauptinhalt
Damir Kreilach auf dem Weg zum Tor, aber für ein Treffer war das nicht genug.
© dpa
Update

2. Bundesliga: 1. FC Union spielt 0:0 bei Dynamo Dresden

Großes Kulisse, aber kein großes Spiel. Der 1. FC Union schafft bei Dynamo Dresden immerhin ein 0:0. Trainer Jens Keller ist mit dem Punktgewinn zufrieden.

Nach dem Abpfiff der Zweitligapartie zwischen Dynamo Dresden und dem 1. FC Union Berlin wussten beide Teams nicht so richtig, was sie mit dem Resultat anfangen sollten. An den beiden Anzeigetafeln im Dresdner Stadion prangte ein 0:0, und weder die Gastgeber noch die Unioner jubelten.

Als moralischer Sieger darf sich vielleicht Union fühlen, weil die Mannschaft im Gegensatz zu den Aufstiegskandidaten VfB Stuttgart und Eintracht Braunschweig in Dresden nicht verloren hatte. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Es war eine aggressive Partie. Jeder Zweikampf war hart umkämpft. Es wurde aber nicht unfair. Beide Mannschaften haben wenig zugelassen“, sagte Unions Trainer Jens Keller. „Ich glaube, dass es ein gerechtes Unentschieden ist. Man hat gesehen, dass beide Spitzenmannschaften sind, die zu Recht da oben stehen.“

Vor 30.153 Besuchern, darunter rund 3000 mitgereiste Fans aus Berlin, hatte Keller die erwartete Aufstellung ins Rennen geschickt. Stephan Fürstner rückte nach abgelaufener Gelbsperre für Michael Parensen ins defensive Mittelfeld. Insgesamt war Dresden leicht überlegen, doch echte Großchancen gab es 90 Minuten lang kaum. Für Dynamo vergab Niklas Hauptmann die größte Gelegenheit, als er an Torwart Jakob Busk in der 62. Minute scheiterte.

Zudem warf sich Unions Innenverteidiger Toni Leistner zehn Minuten vor Spielende in einen Schuss des Dresdner Kapitäns Marco Hartmann. Union wiederum hätte durch einen Lattentreffer des Schweden Simon Hedlund und einen Kopfball von Abwehrchef Toni Leistner in Führung gehen können. „Da kann man sehen, wie blind ich vor dem Tor bin. Für das Toreschießen bin ich nicht bekannt. Eigentlich muss ich das machen“, sagte Leistner. An alter Wirkungsstätte stand der Ex-Dresdner Leistner besonders im Blickpunkt. Seine schlimmsten Befürchtungen erfüllten sich glücklicherweise nicht. Pfiffe des Dresdner Publikums blieben aus.

Toni Leistner fehlt im nächsten Spiel wegen einer Gelbsperre

"Es war ein emotionales Spiel mit einem rassigen Gegner. Es ist schön, wenn man als Verteidiger viel Arbeit hat", sagte Leistner. In den Duellen mit Dresdens Stürmer Stefan Kutschke kassierte Leistner allerdings früh eine Verwarnung. Es war die fünfte. Deshalb fehlt er nun im nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Arminia Bielefeld.

Trotzdem zog Leistner in Dresden zufrieden von dannen. Kurz nach dem Abpfiff reichte er sein Trikot an einen Union-Anhänger weiter. Dann wechselte er die Seite, um sich bei seinem persönlichen Fanblock auf der Haupttribüne zu bedanken. 24 Familienmitglieder und Freunde hatten auf den Plätzen direkt über der Union-Bank Platz genommen. „Die haben frenetisch gejubelt. Eine Punkteteilung ist für die Familie auch ganz gut. Da gibt es keinen Streit“, sagte Leistner, der zum Abschluss auch noch ein Geschenk aus den Händen eines Dynamo-Fans erhielt.

Durch die Niederlagen von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig konnte sich Union einem direkten Aufstiegsplatz auf drei Zähler annähern. Trainer Jens Keller blieb dennoch gelassen. „Die Zweite Liga ist kein Kinderspielplatz. Man kann gegen jede Mannschaft verlieren, wenn man nicht die Leistung bringt. Wir müssen unsere Leistung zu 100 Prozent abrufen. Nur dann können wir da oben ein Wörtchen mitreden“, sagte Keller. „Was das oben gemacht wird, ist uns egal. Wir haben einen Punkt mitgenommen. Alles andere sieht man in den nächsten Wochen.“

Zur Startseite