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Sebastian Polter blieb gegen Bielefeld ohne Tor, in Unions Angriff ist er trotzdem gesetzt.
© Friso Gentsch/dpa

Zweite Liga: 1. FC Union Berlin: Zahlen zählen nicht

Der 1. FC Union will seine seit November andauernde Negativserie am Samstag im Heimspiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf endlich beenden.

André Hofschneider hat im Moment wirklich größere Probleme als Statistiken und drohende Negativrekorde. Das machte Unions Trainer vor dem Heimspiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf am Samstag (13 Uhr, Sky) im Stadion An der Alten Försterei deutlich. „Damit beschäftige ich mich nicht, wir werden versuchen, das Spiel zu gewinnen“, sagte Hofschneider. „Statistiken ändern sich auch wieder.“

Es ist vermutlich besser, dass die Berliner nicht zu sehr auf die Ergebnisse der vergangenen Wochen und Monate schauen. Seit acht Spielen ist der 1. FC Union sieglos, Hofschneider hat in den fünf Begegnungen seit dem Trainerwechsel erst zwei Punkte geholt. Und was für die Fans wohl das ärgerlichste ist: Von der einstigen Heimstärke ist nichts übriggeblieben, die vergangenen drei Spiele an der Alten Försterei gingen verloren. Hier will Hofschneider ansetzen. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass der Funke vom Platz noch mehr auf die Zuschauer überspringt“, sagte der Trainer. „Da haben wir sicherlich eine Bringschuld und haben in den letzten Spielen zu wenig Emotionen rübergebracht.“

Emotional wird es am Samstag zumindest in der Halbzeitpause. Dann wird Damir Kreilach nach fast fünf Jahren bei Union in Richtung Salt Lake City verabschiedet. Am Montag in Bielefeld hatte der ehemalige Kapitän noch überraschend von Beginn an gespielt, zwei Tage später wurde sein Wechsel in die USA verkündet. Kreilach wird aber nicht der einzige Spieler sein, der seinen Posten in der Startformation verliert.

Dreier- oder Viererkette?

Neuzugang Marvin Friedrich wird vermutlich Platz machen für Toni Leistner, der seine Sperre abgesessen hat. „Marvin hat lange nicht gespielt und körperlich ein bisschen zu kämpfen“, sagte Hofschneider, der sich anders als vor dem Spiel in Bielefeld aber nicht frühzeitig festlegen wollte. Das gilt nicht nur für das Personal, sondern auch für die Formation. „Gegen Bielefeld mit ihrem 4-4-2 hat sich die Dreierkette angeboten“, sagte Hofschneider. „Für Düsseldorf sind wir uns da noch nicht ganz einig.“ Da der Tabellenführer mit nur einer Spitze spielt, ist eine Rückkehr zur Viererabwehrkette jedoch wahrscheinlich.

Unabhängig von der taktischen Ausrichtung muss Union aber vor allem Konstanz finden. Auch gegen Bielefeld wechselten sich gute Phasen und lange Pausen ab. „Dass wir den Gegner nicht über 90 Minuten beherrschen, ist in unserer Situation normal“, sagte Hofschneider. „Wir müssen versuchen, unsere guten Phasen in Zählbares umzuwandeln.“

Während Union also aufgrund der schlechten Ergebnisse die Selbstsicherheit fehlt, ist es bei der Fortuna zuletzt ausgezeichnet gelaufen. Zwar glänzt die Mannschaft von Friedhelm Funkel spielerisch nur selten, vier Siege in Folge haben den Vorsprung auf den Relegationsplatz aber schon deutlich anwachsen lassen. Auch Düsseldorfs Trainer kümmert sich aber offenbar nicht allzu sehr um Statistiken. „Der Tabellenstand spielt keine Rolle. Union kann an einem guten Tag jeden Gegner schlagen und wir wollen verhindern, dass sie zurück in die Spur finden“, sagte Funkel.

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