OSC Potsdam: Zum dritten Mal in der Pokal-Endrunde
Durch einen 15:6-Viertelfinalerfolg gegen den Duisburger SV 98 haben sich die Wasserballer des OSC Potsdam wieder für das Final Four qualifiziert. Eine erneute Austragung in Potsdam - so wie 2015 - ist laut Abteilungsleiter Andreas Ehrl aber "unwahrscheinlich".
Der weiße Tape-Verband an seinem linken Handgelenk war das einzige Indiz dafür, dass Marc Langer am Samstag im Viertelfinale des deutschen Wasserballpokals mit einer Verletzung gegen den Tabellenführer der Bundesliga-B-Gruppe Duisburger SV 98 spielte. Anzumerken war ihm die Einschränkung nicht, er agierte wie gewohnt. Der Linksaußen des OSC Potsdam schwamm das Feld hoch und runter, verteidigte mit vollem Elan, setzte Akzente in der Offensive. Damit hatte er seinen Anteil am starken 15:6 (5:1, 3:0, 5:1, 2:4)-Heimerfolg der in allen Belangen überlegenen Potsdamer. Langers Einsatz war dabei ein außergewöhnlicher Dienst für die Mannschaft, denn nach ärztlicher Absprache ging er trotz eines Kahnbein-Bruchs ins Becken.
Zugezogen hatte er sich die Fraktur bei einem Sturz im Ski-Urlaub zu Beginn des Jahres. „Ich dachte erst, es wäre nur eine Prellung. Aber als es nicht besser wurde, habe ich es röntgen lassen – und da konnte man sehen, dass der Knochen durch ist“, erzählte der 24-Jährige, der eigentlich am vergangenen Freitag hätte operiert werden sollen. Eigentlich, denn: „Das Pokalspiel gegen Duisburg und die beiden Ligapartien am nächsten Wochenende gegen Fulda und noch mal Duisburg sind wichtig. Daher habe ich entschieden, so lange noch mit dem unterstützenden Tape durchzuziehen.“ Schmerzen habe er am Samstag kaum verspürt, nur die Bewegungsfreiheit in der linken Hand sei nicht optimal gewesen, meinte Langer: „Aber ich spiele den Ball ja ohnehin mit rechts, daher ging das.“ Der Ausfall des Leistungsträgers, der gegen Duisburg zwei Tore erzielte, ist jedoch nur verschoben. Am 9. Februar hat er OP-Termin und wird danach etwa drei Monate fehlen. Für das Final-Four-Pokalturnier, das am Pfingstwochenende Mitte Mai stattfindet, könnte der Mann mit Kappennummer 13 womöglich aber wieder zur Verfügung stehen.
Event zur Bad-Eröffnung statt Pokal-Endrunde
In der Runde der letzten Vier wird der OSC dann bereits zum dritten Mal vertreten sein. Sowohl 2012 als auch 2015 hatten die Havelstädter das geschafft, verpassten allerdings jeweils den erhofften Sprung auf das Treppchen – und damit den Gewinn ihrer ersten nationalen Medaille im Männerbereich. „Dieses Mal wollen wir es packen“, erklärte Trainer Alexander Tchigir. Dafür wird sein in der Bundesliga-B-Gruppe momentan auf Platz vier rangierendes Team jedoch vermutlich zwingend sein Halbfinale gegen Bayer Uerdingen aus der A-Staffel gewinnen müssen. Sollte die Tchigir-Truppe nämlich im Duell mit Uerdingen scheitern, würde auf sie in der Partie um Bronze entweder der ASC Duisburg oder die Wasserfreunde Spandau warten. Beides wäre für den OSC nahezu unlösbar, denn dies sind die Giganten des deutschen Wasserballs.
Sie standen sich auch im letztjährigen Pokalfinale gegenüber, das Spandau für sich entschied. Ausgerichtet wurde das Endrundenturnier 2015 vom Potsdamer Klub. Eine erneute Austragung im Brauhausberg-Bad hält Andreas Ehrl jedoch für „unwahrscheinlich“. Der Wasserball- Abteilungsleiter des OSC sagte: „Erstens wird sicherlich nicht gleich wieder derselbe ran dürfen. Zweitens würde es aus Kostengründen auch sehr schwer für uns sein, denn wir planen ja auch bereits ein größeres Event zur Eröffnung des neuen Hallenbades am Jahresende.“ Zum Beispiel ein Länderspiel. Und weil eben zwei derartige Großveranstaltungen binnen weniger Monate dann doch eine zu viel für den OSC Potsdam wären, wird man 2016 wohl eher teilnehmender Gast statt ausrichtender Gastgeber des Pokal-Final-Fours sein.
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