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Jobcenter und Arbeitsagentur liegen am Horstweg.
© A. Klaer

Arbeitsmarkt in der Region Potsdam: Zahl der Arbeitslosen sinkt wieder

Im Vergleich zu den Zeiten vor Corona bleiben die Arbeitslosenzahlen in Potsdam weiter hoch. Allerdings finden wieder mehr Menschen einen Job, auch im gesamten Land Brandenburg.

Potsdam - Nach der Hochzeit der Coronakrise im Frühjahr ist die Arbeitslosigkeit in Potsdam nun wieder leicht gesunken. Am Dienstag (1.9.) meldete die Arbeitsagentur für die Stadt Potsdam aktuell 6116 Arbeitslose, das sind 157 weniger als im Vormonat - aber noch 1057 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 6,3 Prozent, ein Prozentpunkt mehr als vor einem Jahr.

Mehr Hartz-IV-Bezieher

Erhöht hat sich nach jahrelangem Rückgang auch die Zahl der Hartz-IV-Bezieher in Potsdam. Im Mai, kurz nach dem Lockdown, waren laut Agentur 14 047 Personen in sogenannten Bedarfsgemeinschaften gemeldet, das sind 429 mehr als noch im Vorjahr. Aktuellere Daten stehen laut Agentur noch nicht zur Verfügung.    

Auch die Zahl der in Potsdam verfügbaren Arbeitsstellen hat sich innerhalb des vergangenen Jahres verringert - um knapp 750 auf mehr als 1600 Jobangebote, wie aus dem Agenturbericht hervorgeht. Gerade in Bereichen wie Gesundheit, Soziales oder Verwaltung würden Mitarbeiter gesucht, hieß es.

Weniger Arbeitslose im Landkreis Potsdam-Mittelmark

Die Region scheint allerdings von den Corona-Folgen unterschiedlich betroffen zu sein. So liegt die Arbeitslosenquote im Landkreis Potsdam-Mittelmark aktuell bei 4,4 Prozent, vor einem Jahr waren es 3,9. Betroffen von Arbeitslosigkeit sind demnach 5143 Mittelmärker, 99 weniger als im Vormonat, aber 607 mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der offenen Stellen liegt dort seit einem Jahr relativ konstant bei 1600 Angeboten. 

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Ferner veröffentlichte die Agentur für die Region Potsdam neue Statistiken zur Kurzarbeit in der Krise. So hatten im April diesen Jahres in Potsdam, Brandenburg an der Havel, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming genau 4150 Unternehmen Kurzarbeitergeld bezogen. Betroffen waren 30 742 Beschäftigte. Da Kurzarbeit erst später abgerechnet wird, stehen verlässliche Statistiken laut Agentur nicht eher zur Verfügung. Aktuelleren Daten für die Region hat die Agentur zum Ausbildungsmarkt: Dort stünden derzeit 3557 Ausbildungsplätze rund 2900 suchenden Interessenten gegenüber. Im Vorjahr habe es noch mehr als 500 Ausbildungsplätze zusätzlich gegeben, hieß es weiter. 

„Es gab weniger Entlassungen"

Auch in ganz Brandenburg ist nach einem starken Anstieg in der Coronakrise die Arbeitslosigkeit im August wieder gesunken. 86 065 Brandenburger waren arbeitslos gemeldet, 1239 weniger als im Juli. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,4 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg äußerte die Hoffnung, dass der Arbeitsmarkt auf einen stabilen Pfad zurückfinde. 

„Es gab weniger Entlassungen als im Juli, gleichzeitig stellten die Unternehmer wieder stärker Personal ein“, sagte Direktionsleiter Bernd Becking. „Dies in einem Monat, in dem die Unternehmen in den vergangenen Jahren zurückhaltend agierten.“ Die Arbeitslosigkeit bleibt aber deutlich höher als vor einem Jahr. Verglichen mit dem August 2019 sind gut 11 000 Brandenburger mehr ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote hatte vor einem Jahr noch bei 5,6 Prozent gelegen. (mit dpa)

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