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Solche Spendenaktionen wie hier laufen in Potsdam seit Beginn des Kriegs.
© Andreas Klaer
Update

Krieg in der Ukraine: Wo und wie man in Potsdam und Umgebung helfen kann

Spendenaktionen, Benefizkonzerte, Hilfstransporte: Die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine ist ungebrochen. Die Hilfsangebote in der Region im Überblick.

Potsdam - Die Hilfs- und Spendenbereitschaft in Potsdam und Umgebung für die Menschen in der Ukraine an. Es werden stetig neue Initiativen bekannt. So gebe es schon 300 Angebote von Menschen, die privat Ukrainer aufnehmen würden, sagte eine Rathaussprecherin auf Anfrage. 

Die PNN geben einen Überblick, wo sonst noch Hilfe nötig ist oder wo Geflüchteten in Potsdam Unterstützung angeboten wird. Die Zahl dieser Angebote steigt seit Tagen.

Viele Hilfeangebote

Weiterhin können in Drewitz am Silbergraben 20 Spenden abgeliefert werden - aktuell besteht vor allem Bedarf an Lebensmitteln, medizinischen Artikeln, Power Banks und Hygieneprodukten.

Am Samstag werden auf dem Universitätsgelände in Golm im Lesecafé (Haus14a, Raum 0.46) ab 12 Uhr wieder Spenden gesammelt. Benötigt werden Medikamente, Erste-Hilfe-Sets, Hygieneartikel (Windeln, Tampons, Binden etc.), Powerbanks (am besten mit Solar und mit Kabel), Lebensmittel (z. B. Babynahrung, Konserven, eingeschweißtes Brot, Energieriegel, Nüsse.). Es wird darum gebeten, die Spenden in Kartons oder reißfesten Tüten zu verpacken und zu beschriften - vorzugsweise auf englisch.

Die Kulturinitiativen Chor International und Heimatsounds rufen für Samstag, dem 12. März, zu einer Gesangsaktion und einem Spendenkonzert am Brandenburger Tor in Potsdam auf. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) eröffnet „Singen für den Frieden in der Ukraine“ um 13 Uhr. Um 15 Uhr spricht Moderator Tim Jäger mit Potsdams Sozialbeigeordneter Brigitte Meier (SPD). Um 16.15 Uhr richtet Kulturministerin Manja Schüle (SPD) ein Grußwort an die Zuschauer:innen.

Zudem gibt es Konzerte von Liedermacher Gerhard Schöne, der Sängerin Dota Kehr und der Potsdamer Band „ernstgemeint“. Zuvor wird die Bühne ab 13.30 Uhr geöffnet für ein gemeinsames Musizieren von ukrainischen und russischen Künstler:innen. Außerdem werden Texte aus dem Begegnungscafé Potsdam vorgetragen. Auch ein "Chorsingen für den Frieden" steht auf dem Programm. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Der Quartierstreff Staudenhof, Am Alten Markt 10, startete am Mittwoch ein umfangreiches Hilfsangebot an allen Werktagen zwischen 11 und 17 Uhr für Geflüchtete aus der Ukraine. So gibt es an jedem Werktag ein warmes Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen, dazu Informationen auch in ukrainischer und russischer Sprache zu Potsdam sowie zur Orientierung in der Stadt, dazu Hilfe beim Ausfüllen von Formularen sowie Angebote zur Vernetzung untereinander. Auch Übersetzungshilfen werden angeboten. An jedem Mittwoch und Freitag findet zwischen 15 und 17 Uhr eine Beratung durch eine russischsprachige Psychologin statt. Der Quartierstreff findet sich am Alten Markt 10 zwischen Stadt- und Landesbibliothek und Sparkasse.

Am Mittwoch lud das BegegnungsCafé Potsdam von 14 bis 16 Uhr zu einem ersten Treffen von Ukrainern und Potsdamern ins Begegnungszentrum Oskar in Drewitz, Oskar-Meßter- Straße 4-6. Ehrenamtliche Unterstützer sind herzlich willkommen.

Das Potsdamer Familienzentrum und Mehrgenerationenhaus Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64, bietet Unterstützungsangebote für ukrainische Familien an und sucht Ehrenamtliche, die bei Übersetzungen und in der Kinderbetreuung helfen können. Interessierte melden sich bitte unter Tel.: 0157/30 05 05 83 oder per E-Mail an mitmachen@treffpunktfreizeit.de.

Eine private Spendenaktion hat sich über das Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de formiert. Die Potsdamerin Katharina Lewald bittet um Spenden für sogenannte Baby Bags. Dabei handelt es sich um einen Beutel mit Utensilien, die Baby und Mutter für einen Tag benötigen, darunter Babysachen, Windeln, Masken für die Mutter, Seife und Hygieneprodukte. Eine Packliste findet sich unter www.katharina-lewald.de/bags. Die gefüllten Beutel können bei Lewald in der Nauener Vorstadt abgegeben werden, die konkrete Adresse erhalten Spender per Whatsapp an die Nummer 0152 10722902. Die Babybags werden durch die Initiative „Slings for refugees“ auf Anfrage von Hilfsorganisationen verteilt, vor allem im ukrainischen Kriegsgebiet, aber auch im Grenzgebiet werden solche Baby-Bags stark nachgefragt, so Lewald.

Die Initiative “Ukraine-Hilfe Lerchensteig“ nimmt von Montag bis Samstag von 12 bis 18 Uhr am Lerchensteig 49-51 Spenden an. Ein in Potsdam lebender Ukrainer hat die Aktion auf den Weg gebracht. Zwei Hilfstransporte gingen bereits in die Ukraine. Aktuelle Informationen zu der Aktion gibt es hier.

In der Wetzlarer Straße 38 sammelt eine private Initiative Hilfsgüter für Kinder aus der Ukraine. Benötigt werden Kinderschuhe, Kinderfahrräder, Laufräder, Kleinmöbel, Matratzen, Kissen und Decken. Die Spenden können in der Woche zwischen 12 und 15 Uhr abgeliefert werden, Samstag und Sonntag von 10 bis 13 Uhr.

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Ein Zeichen des Friedens setzte am Frauentag die Eisenhart-Grundschule. Auf dem Schulhof bildeten rund 300 Schüler:innen das Friedenszeichen und das Wort "Peace" (Frieden). „Wir wünschen allen Menschen auf der ganzen Welt Frieden und Glück“, sagte ein Erstklässler. 

Ein Ukraine-Spendenfest soll am Sonntag, 13. März, ab 14 Uhr, auf dem Johan-Boumann-Platz im Bornstedter Feld, stattfinden. Dort sind unter anderem ein Kuchenbasar, eine Bühne für Musiker aus der Nachbarschaft und ein Flohmarkt geplant. Organisatorin ist die Anwohnerin Merle Schmidt.

Gemeinsam gedenken. Ein Ökumenisches Friedensgebet für die Ukraine organisierten christliche Kirchen, auch vor der Alexander-Newski-Gedächtniskirche, deren Gemeinde das Friedensgebet unterstützt, wurde am Wochenende gebetet.
Gemeinsam gedenken. Ein Ökumenisches Friedensgebet für die Ukraine organisierten christliche Kirchen, auch vor der Alexander-Newski-Gedächtniskirche, deren Gemeinde das Friedensgebet unterstützt, wurde am Wochenende gebetet.
© Andreas Klaer

Bei der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt (Awo) können an vier Stellen jeweils von 10 bis 16 Uhr Spenden abgegeben werden: Neuendorfer Straße 39 a, 14480 Potsdam; Schatztruhe, Erlenhof 34, 14478 Potsdam; Kulturhaus Babelsberg, Karl-Liebknecht-Straße 135, 14482 Potsdam und Grundschule Golm, In der Feldmark 28, 14476 Potsdam. Am Donnerstag machten sich ein Lastwagen und vier Transporter auf den Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze.

Spenden können weiterhin auch im Kultur- und Familienzentrum Lindenpark in der Stahnsdorfer Straße 76/78 abgegeben werden. In dieser Woche sei ein weiterer Hilfstransport geplant. Zudem kann für Geflüchtete gespendet werden.

Der größte Sportverein des Landes Brandenburg, der SC Potsdam, bereitet in Kooperation mit dem Verein Neues Toleranzedikt, der Aktion Brandenburg Hilft, dem Online-Hilfe-Portal HelpTo und der Christoph Miethke GmbH & Co. KG eine Spendensammlung und einen Spendentransport am kommenden Samstag, dem 12. März, vor. Gesammelt werden medizinische Artikel, technische Geräte, Dinge des täglichen Bedarfs, Kleider- und Textilspenden. Eine Liste der benötigten Dinge findet sich auch unter www.sc-potsdam.de. Um die Spenden zu transportieren, werden auch Verpackungsmaterialien wie Umzugskartons und sehr große Taschen benötigt. Die Spenden können am Samstag in der Zeit von 9 bis 14 Uhr in der Geschäftsstelle des SC Potsdam e.V., Maimi-von- Mirbach-Straße 11/13, abgegeben werden. Zeitnah danach starten die LKWs an die ukrainische Grenze.

Bei der Spendenaktion des Einstein-Gymnasiums kamen bereits 2600 Euro zusammen. Mit dem Geld wird das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe Ukraine unterstützt.

Im Einstein-Gymnasium wurde eine Wahlurne zu einer Spendenbox umgestaltet.
Im Einstein-Gymnasium wurde eine Wahlurne zu einer Spendenbox umgestaltet.
© Einstein-Gymnasium

Hilfe für Kiewer Artistenschulen

Ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen und des Potsdamer Vereins Wassersportfreunde Pirschheide hat bereits eine Spendentour an die polnisch-ukrainische Grenze absolviert. Mehrere Kleintransporter voller Hilfsgüter waren am Wochenende auf dem Weg ins Grenzgebiet und nahmen auf dem Rückweg ukrainische Geflüchtete mit, berichtete Wassersportlerin Ramona Linné von der privat organisierten Spendenaktion.

Über den Potsdamer Circus Montelino soll es eine Rettungsaktion für Kinder und Jugendliche aus zwei Kiewer Artistenschulen geben. Wie Montelino-Geschäftsführerin Annette Paul informierte, konnten bereits 190 Wohnangebote gesammelt werden. Ein großer Teil der geflüchteten Artisten hat in Tschechien und Ungarn ein Domizil finden können. Einige kommen nach Potsdam, meist begleitet von deren Müttern, so Paul. Im Circus Montelino wolle man einen Ort zum Trainieren bieten. Es werde auch geprüft, ob ein zweites Zirkuszelt im Volkspark zu Trainings- und Aufführungszwecken aufgestellt werden kann, hieß es. Dafür benötige man Spenden, so Paul. Weitere Infos unter www.circus-montelino.de.

Das Montelino-Zirkuszelt im Volkspark Potsdam.
Das Montelino-Zirkuszelt im Volkspark Potsdam.
© Ottmar Winter

Der Potsdamer Kreisverband der Linken fuhr am Mittwoch mit drei Kleinbussen voller Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze. Gespendet hatte unter anderem die Linke-Stadtfraktion.

Viele Aktionen auch in der Region Potsdam

Auch in Potsdams Umland werden eifrig Spenden gesammelt Das Stahnsdorfer Jugend- und Familienzentrum „ClaB“ sammelt noch bis zum Freitag am Bäkedamm 2 für ein evakuiertes Kinderheim mit Kindern zwischen zwei und sechs Jahren. Benötigt werden unter anderem Socken, Unterwäsche und Malsachen. Eine vollständige Liste gibt es unter www.ejf.de.

Der Sportverein RSV Eintracht Stahnsdorf brachte am Donnerstag Hilfsgüter in die polnische Stadt Przemysl (Prömsel) an die ukrainische Grenze. Auf dem Rückweg sollten Geflüchtete mitgenommen werden. 

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In Teltow organisieren Schüler:innen der Anne-Frank-Grundschule, an der Ernst- Schneller-Straße/ John-Schehr-Straße am am Freitag, dem kommenden Montag und Mittwoch jeweils von 14 bis 16 Uhr einen Kuchenverkauf zugunsten der Ukraine. Die Erlöse gehen an Ärzte ohne Grenzen.

Schüler des Teltower Immanuel-Kant-Gymnasiums richteten am Mittwoch eine Friedensdemonstration aus. 

Die mittelmärkische Kreismusikschule veranstaltete am Donnerstag ein Spendenkonzert im Bürgersaal im Rathaus Kleinmachnow, Adolf-Grimme-Ring 10. Das Benefizevent wurde bestritten durch Dozent:innen der Schule.

In Kleinmachnow steht der sogenannte KlimaFreitag an, organisiert von der Klimagruppe Kleinmachnow4future im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. So wird es am Freitag, dem 11. März, eine Friedensdemonstration geben, die um 17 Uhr auf dem Rathausmarkt beginnt. Dem Aufruf haben sich die Parteien des Ortes und die Evangelische Kirche angeschlossen, hieß es.

Spenden können in Kleinmachnow im Fuchsbau 47 abgegeben werden. Dort betreibt die Union Sozialer Einrichtungen (USE) gGmbH in Kooperation mit der Gemeinde und dem Unionhilfswerk eine "Schatzkammer für Spenden". Eine Liste der benötigten Güter gibt es hier.

In Werder (Havel) werden im Ortsteil Plessow in der Feuerwache (Hauptstraße 49d) noach am Samstag (9 bis 14 Uhr) Spenden gesammelt. Die aktualisierte Liste der benötigten Hilfsgüter gibt es hier.

In Potsdam rufen die Kirchengemeinden zu Friedensgebeten an jedem Mittwoch im Wechsel in der evangelischen Nikolaikirche am Alten Markt und der katholischen St.-Peter-und-Paul-Kirche am Bassinplatz auf. Am Mittwoch startete das Friedensgebet in der Nikolaikirche. Es findet jeweils um 19 Uhr statt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, sich über die aktuelle Situation auszutauschen. 

Nagelkreuzgemeinde setzen ein Zeichen der Solidarität. Die ukrainische Fahne am Turm der Garnisonkirche soll an den Bruch des Völkerrechts durch den russischen Angriff und an den Freiheitswillen des ukrainischen Volkes erinnern.

Die Nagelkreuzgemeinde lädt jeden Samstag zu Gottesdiensten um 18 Uhr ein, in denen für Frieden und für das Ende der kriegerischen Gewalt gebetet wird. Es werden Spenden für die Hilfsmitteltransporte des Partnernagelkreuzzentrums Cottbus nach Odessa gesammelt.

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