Potsdam, Berlin und Brandenburg: Wo am Montag überall Waldbrände ausgebrochen sind
Am bisher heißesten Tag des Jahres war auch die Potsdamer Feuerwehr im Einsatz: Am Rand der Templiner Vorstadt ist ein Waldbrand ausgebrochen.
Potsdam - Im Süden der Landeshauptstadt Potsdam ist am Montag ein Waldbrand ausgebrochen. Wie die Feuerwehr auf PNN-Anfrage bestätigte, waren mehrere Löschfahrzeuge im Einsatz. Der Brand erstreckte sich auf eine Fläche von rund 50 Quadratmetern Waldboden zwischen Lindengestell und den Bahngleisen des Berliner Eisenbahnaußenrings in der Templiner Vorstadt.
Der Notruf sei um 13.30 Uhr in der Leitstelle eingegangen. Im Einsatz seien Kräfte der Berufsfeuerwehr und zweier Freiwilliger Feuerwehren. Inzwischen ist der Brand aber gelöscht, wie Feuerwehr auf Twitter mitteilte.
40.000 Quadratmeter Unterholz in Grunewald in Flammen
Auch in Berlin ist es zu einem Waldbrand gekommen:
An der Havelchaussee in Grundwald brennen am Montag nach einer Schätzung der Feuerwehr rund 40.000 Quadratmetern Unterholz. Die Alarmierung sei gegen 12.30 Uhr eingegangen, sagte ein Feuerwehrsprecher. 50 Einsatzkräfte aus Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr sind vor Ort und löschen die Glutnester.
Die Wasserversorgung sei hier erschwert, da die Einsatzkräfte das Löschwasser über eine längere Wegstrecke vom Hydranten zum Brandherd leiten müssen, so der Sprecher. Dieser befindet sich nach Angaben der Feuerwehr auf der östlichen Seite der Havelchaussee im Grunewald, südöstlich vom Friedhof Grunewald-Forst.
Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt hat angesichts der hohen Waldbrandgefahr auf das geltende Rauch- und Grillverbot im Wald und in dessen Nähe hingewiesen. Ausgetrocknete Waldböden mit Laub und Reisig würden leicht Feuer fangen, hieß es. Wer im Wald rauche, müsse mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro rechnen.
Waldbrände bei Hennickendorf und Mückendorf
Zudem sind an mehreren Stellen in Teltow-Fläming Waldbrände ausgebrochen. Laut der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" brennt seit den Mittagsstunden eine fünf Hektar große Fläche zwischen Hennickendorf und Ahrensdorf. Die Rauchwolke sei weithin zu sehen, heißt es in dem bericht. Auch ein Hubschrauber der Polizei sei vor Ort im Einsatz, um das Feuer zu beobachten. Die Flammen geraten demnach immer dichter an die nahen Spargelfelder.
Ein ähnlicher Brand ist laut dem Bericht zudem bei Mückendorf ausgebrochen. Dort würden 5000 Quadratmeter Wald brennen, das Feuer werde auch dort immer größer.
Ein weiterer Brand in der Nähe des ehemaligen Truppenübungsplatzes Jüterbog sei noch nicht unter Kontrolle, teilte der Landkreis Teltow-Fläming am Abend mit. Ein dritter Brand in der Nähe von Baruth/Mark konnte im Laufe des Tages gelöscht werden. Alle verfügbaren Feuerwehren seien alarmiert worden, hieß es. Die Einsatzleitung liege derzeit bei den Feuerwehren der Gemeinde Nuthe-Urstromtal und der Stadt Jüterbog. Hilfe komme außerdem aus dem Nachbarlandkreis Potsdam-Mittelmark. Anwohner anliegender Ortschaften wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Brand im Bereich der A10
Ein weiterer Waldbrand ist im Bereich der A10 bei der Anschlussstelle Wolfslake ausgebrochen. Die Behörden warnen vor starken Sichtbehinderungen und raten Autofahrern, die Fenster geschlossen zu halten. "Halten Sie sich von der Einsatzstelle fern und bilden Sie die Rettungsgasse", heißt es in einer Behördenwarnung. Außerdem sollten vor Ort Lüftungs- und Klimaanlagen ausgeschaltet werden. Laut rbb ist die A10 wegen des Brandes derzeit zwischen Dreieck Havelland und Falkensee gesperrt.
Fast überall in Brandenburg gilt die höchste Waldbrand-Warnstufe
Die hohe Temperatur begünstigt das Ausbrechen von Waldbränden. Auch in den nächsten Tagen soll es in der Region weiter heiß bleiben. Inzwischen gilt in weiten Teilen des Landes, das im vergangenen Jahr schwere Großbrände bewältigen musste, die höchste Waldbrandwarnstufe 5. Das Betreten der Wälder ist noch erlaubt, das Befahren verboten.
(Warnstufe 5 lila dargestellt)
Die meisten Feuer würden durch ein System von landesweit rund 110 Kameras entdeckt, wie Jan Engel vom Landesbetrieb Forst erklärte. Sie seien auf alten Feuerwachtürmen und Mobilfunkmasten montiert und beobachten das Gebiet flächendeckend. Sie besitzen eine automatische Farberkennung und melden automatisch an eine Zentrale, wenn Rauch aufsteigt. „Dort wird dann mit Hilfe weiterer Kameras überprüft, ob es nicht nur ein Trecker war, der Staub aufwirbelt“, so Engel. Bestätigt sich der Verdacht, wird Alarm ausgelöst. Das passiert immer häufiger:Allein im Monat April gab es 94 Brände auf insgesamt 35 Hektar. „Die Wetterlagen dauern länger, dadurch vergeht mehr Zeit, bis wieder Regen fällt“, sagte er. Damit die Feuergefahr entschärf werde genügt aber ein Schauer nicht. „Dazu sind zehn bis 15 Liter pro Quadratmeter nötig.“
Im vergangenen Jahr brannte es in Brandenburgs Wäldern insgesamt 512 Mal, darunter waren elf Großbrände. Allein durch das Feuer bei Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) im August wurden rund 400 Hektar Wald zerstört - insgesamt waren es 1674 Hektar.